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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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zu sein, das Lederband mit dem metallenen Emblem zu tragen. «Die Mitarbeiter haben eine Art Schlüssel.»
    «Etwa das da?», fragte Alva, während sie sich bemühte, mit ihr Schritt zu halten.
    «Praktisch, oder? Damit hast du Zugang zu allen Räumen, für die du freigeschaltet bist.»
    «Freigeschaltet?» Sie war nicht sicher, ob Cathy sich über sie lustig machen wollte.
    «Überleg doch mal. Die Leute von der Bar haben nichts im Kassenraum zu suchen, und du hast bestimmt keinen Grund, ins Getränkelager zu gehen. In dem Silberteil ist ein Chip, den man entsprechend konfigurieren kann.»
    Alva war von so viel Technik in einer normalen Diskothek beeindruckt.
    Sie erreichten den Umkleideraum, in dem mindestens zwanzig Spinde standen. Und dann hielt Cathy plötzlich ein zweites Armband in der Hand und legte es ihr um. Alva bemühte sich, das Frösteln zu ignorieren, das die Berührung mit dem Schmuckstück ausgelöst hatte. Am liebsten hätte sie es sich sofort wieder vom Handgelenk gerissen.
    Cathys Augen glitzerten. «Ist dir kalt? Das wird sich bald ändern, obwohl du jetzt im Sommer wahrscheinlich nicht besonders viel an der Garderobe zu tun haben dürftest. Komm, wir machen gleich auf.»
    Das Band öffnete auch Alvas Spind und schnell schloss sie ihre Handtasche darin ein. «In diesem Labyrinth werde ich mich nie zurechtfinden», sagte sie, als sie wenig später die Garderobe erreichten.
    Ihre Aufgabe war einfach. Eine Durchreiche war ihr Fenster zur Außenwelt. Mäntel und Ähnliches musste sie nur auf die Garderobenständer hängen und dem Gast anschließend eine Marke ausgeben. Für Handtaschen oder andere Dinge konnte man eines der Schließfächer mieten, die sich in einem Seitengang befanden. Alva musste nicht mehr tun, als darauf hinzuweisen.
    «Gegen Mitternacht ist immer ziemlich viel los, und dann natürlich später, wenn wir schließen. Aber mach dir keine Sorgen, irgendjemand vom Bar-Team wird dir dann helfen.» Sie zeigte auf ein Telefon, das an der Wand hing. «Du brauchst einfach nur anzurufen, auch wenn du mal aufs Klo musst oder so. Du darfst aber nicht weggehen und die Sachen einfach allein lassen. Warte immer, bis dich jemand ablöst.»
    Nachdem sie sich erkundigt hatte, ob Alva sich nun zurechtfinden würde, war sie schon fast weg, kehrte aber dann doch noch einmal zurück. «Noch was: Bezahlt werden wir nach Feierabend. Wenn du eher gehst, ohne dass vorher mit dem Chef abgesprochen zu haben, hast du Pech. Dann gibt es gar nichts.» Sie winkte noch einmal fröhlich und war verschwunden.
    Gleich nachdem Alva ihren Posten eingenommen hatte, tauchten zwei Männer auf, denen man sofort ansah, dass ihr Job darin bestand, die Tür zu bewachen. Während der eine ihr freundlich zublinzelte, schien der andere sie gar nicht zu bemerken. Ebenso wie das Mädchen, das den Kassenraum aufschloss und sich auf den Ansturm der Gäste vorbereitete. Hinter der Eingangstür, also von Alva aus gesehen davor, befand sich ein Geländer, das es erlaubte, die Hereinkommenden in zwei Gruppen aufzuteilen: in zahlende Gäste und VIPs. Letztere wurden wahrscheinlich einfach durchgewinkt, während die anderen sich einzeln an der Kasse anstellen mussten, um danach in Richtung der Garderobe geleitet zu werden. Mit anderen Worten, wenn der Andrang nicht allzu groß war, konnte sie praktisch jeden Gast sehen.
    Der Abend war ziemlich warm und deshalb blieb in den nächsten Stunden kaum jemand bei ihr stehen. Darum nahm sie sich vor, zum nächsten Arbeitstag ein Buch mitzunehmen. Obwohl es sicher schwierig werden würde, sich bei der lauten Musik und den gelegentlichen Unterbrechungen auf eine schöne Geschichte zu konzentrieren.
    Die Kasse war längst geschlossen und der nette Türsteher, der sich als Mark vorgestellt und sie während des Abends mit Getränken versorgt hatte, sagte nach einem Blick auf die Uhr, dass man sicher bald schließen würde. Seit einer ganzen Weile war niemand mehr gekommen, stattdessen verließen immer mehr Gäste den Club. Cathy, die während des Abends immer mal wieder vorbeigeschaut hatte, kam zu ihr und reichte ihr einen Umschlag.
    «Hier ist dein Lohn.»
    Und weil Alva Sorge hatte, sich in den unterirdischen Gängen zu verlaufen, ging Cathy mit ihr zum Aufenthaltsraum, wo sie zum zweiten Mal Gelegenheit hatte, das Armband auszuprobieren, als sie ihren Schrank öffnete, um die Handtasche herauszunehmen.
    «Magisch!», sagte sie beeindruckt.
    «Allerdings.» Cathy zwinkerte ihr zu, während sie Alva

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