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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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Zähne sichtbar wurden, und reichte Katja über den Tresen hinweg die Hand. »Veronika Möllner.«
    »Katja Jakobs.« Katja hatte nicht damit gerechnet, dass die Frau sich gleich mit Namen vorstellen würde. Sie hatte eindeutig unterschätzt, wie ernst es Möllner offenkundig mit dem Slogan auf der Homepage des »Hirschhofs« war: Individuell – persönlich – zu Gast bei Freunden.
    »Freut mich sehr, dass Sie sich für unser Haus entschieden haben, Herr Jakobs«, sagte Möllner, während sie nun Bernd die Hand reichte.
    »Da liegt ein kleines Missverständnis vor.« Bernd grinste.»Mein Name ist Bauer. Und um weiteren Verwechslungen vorzubeugen: Dieses hübsche junge Ding neben mir ist nichts anderes als meine Patennichte.«
    »Entschuldigen Sie bitte vielmals.« Möllner ließ seine Hand los, als hätte sie sich daran verbrannt. »Das kommt davon, wenn man zu voreilig ist.« Sie schlug ein in Leder gebundenes Gästebuch auf, nahm einen Kugelschreiber aus einer Tasse mit dem geweihförmigen Logo des Hirschhofs darauf und strich auf der weitestgehend weißen Seite einen Eintrag durch. »Jakobs …«, murmelte sie dabei.
    Erst vermutete Katja, Möllner würde noch über ihren Fauxpas sinnieren. Dann wurde ihr klar, wo der Tonfall in der Stimme der Frau wohl tatsächlich herrührte. Güstrin war so klein, dass sich Neuigkeiten sicher schnell herumsprachen. Gute wie schlechte. So wie ein Brand beispielsweise. Noch dazu einer, bei dem es einen Toten gegeben hatte. »Ich bin die Nichte von Frieder Jakobs.«
    »Oh.« Möllner schaute vom Buch auf, die blassgrünen Augen weit geöffnet. »Das tut mir sehr leid. Mein herzliches Beileid.«
    Katja nickte stumm. Sie würde sich daran gewöhnen müssen, diese Floskel in der nächsten Zeit noch häufiger zu hören.
    Möllner drehte sich um und griff zum Schlüsselbord hinter ihr. »Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.«
    »Danke«, sagte Bernd.
    Zu Katjas Erstaunen führte Möllner sie nicht ins Obergeschoss, sondern durch den Speiseraum in den hinteren Teil des Gebäudes. Auf einem kurzen Flur wandte sie sich nach links und legte die Hand auf die Klinke einer grün gestrichenen Tür.
    »Sie bekommen unser bestes Zimmer«, kündigte sie an und schenkte Katja dabei ein Lächeln, das um einiges zaghafter war als jenes zur Begrüßung. »Und nicht nur, weil Sie zurzeit unsere einzigen Gäste sind.«
    Das Zimmer war in der Tat großzügig geschnitten und geschmackvoll eingerichtet. Ein Bauernschrank, in dessen eine Tür ein mannshoher Spiegel eingelassen war, hätte ausreichend Platz für die Kleidung von gleich fünf oder sechs Gästen geboten. Gegenüber dem imposanten Bett hing über einem kleinen Schreibtisch nebst Polsterstuhl ein nicht minder imposanter Flachbildfernseher an der Wand. Zu einer Seite hin öffnete sich der lichtdurchflutete Raum zu einer Terrasse, die man über eine Glasschiebetür erreichte und auf der elegante gusseiserne Jugendstil-Gartenmöbel standen.
    »Da können Sie dann auch rauchen«, erklärte Möllner zu Bernd gewandt. »Ich stelle Ihnen noch einen Aschenbecher hin.«
    Bernd schnupperte an seinem Jackettkragen. »Riecht man das gleich, Frau Möllner?«
    »Es stört mich nicht«, sagte Möllner. »Mein Mann hat früher auch geraucht. Und nennen Sie mich doch bitte Veronika. Sonst komme ich mir vor wie eine Rentnerin.«
    »Sehr schön.« Bernd ließ den Autoschlüssel von seinem Zeigefinger baumeln. »Ich hole dann mal gleich unsere Sachen, ja?«
    Katja hatte kein schlechtes Gewissen, ihn allein davongehen zu sehen. Immerhin reisten sie mit leichtem Gepäck. Ein Trolley für sie, einer für ihn und ein Fotokoffer, in dem er seine Ausrüstung transportierte. Dazu noch ihre beiden Laptoptaschen. Das war es auch schon. Nichts, was sich nicht in zwei Gängen hätte erledigen lassen. Sie setzte sich aufs Bett. Die Matratze fühlte sich herrlich weich an.
    »Wollten Sie Ihren Onkel besuchen?«, fragte Möllner, die in der Tür stehen geblieben war. »Sind Sie deswegen hier?«
    »Auch«, antwortete Katja ausweichend.
    »Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann …«
    Katja schüttelte den Kopf. »Das ist nett, aber …«
    »Essen Sie heute Abend hier?«
    »Ich habe keinen Hunger.« Das war sogar die Wahrheit.Das flaue Gefühl in ihrem Magen war inzwischen einer merkwürdigen Taubheit gewichen.
    »Natürlich.« Möllner senkte einen Augenblick den Kopf. »Und Ihr Begleiter?«
    »Er isst bestimmt was.«
    »Gut. Ich mache einfach ein paar Frikadellen mehr. Nur falls Sie

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