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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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springst.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Möhrs starrte auf sein Handy. War das gerade eine Aufforderung an ihn gewesen, ihre Freundschaft einer umwälzenden Veränderung zu unterziehen? Hatte sie ihm soeben die romantische Pistole auf die Brust gesetzt? Er hatte eigentlich immer gedacht, die Fronten zwischen ihnen wären geklärt. In wie vielen anderen Dingen hatte er sich in letzter Zeit noch so grundlegend geirrt? Er verwarf den Gedanken,sie gleich noch mal anzurufen. Auf ihn wartete ein anderes unangenehmes Gespräch. Eines mit seinem Chef. Mit wem auch sonst? Barswick würde nicht gerade jubeln, wenn er von Gernot Burmesters Verschwinden erfuhr. Möhrs wappnete sich innerlich gegen einen gepflegten Anschiss und wurde das ungute Gefühl nicht los, dass er sich den durchaus verdient hatte.

78
    Katja entschied sich dagegen, den freundlichen Taxifahrer anzurufen, um sich von Lüdersens Hof abholen zu lassen. Stattdessen bat sie Bernd darum. Er willigte auch fast ohne Widerworte ein: Er bestand lediglich darauf, dass sie direkt an der Einfahrt auf ihn wartete. Offenkundig war seine Abscheu vor dem Neuheiden derart ausgewachsen, dass er den Mann auf keinen Fall zu Gesicht kriegen wollte. Katja hatte keine Schwierigkeiten, ihm seinen Wunsch zu erfüllen: Lüdersen war noch mit der Polizei und der Feuerwehr zugange.
    Als Bernd schließlich in seinem Jaguar anrollte, hielt er nur gerade so lange, bis sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, ehe er schon wieder so viel Gas gab, dass die Reifen kurz durchdrehten.
    »Sind wir auf der Flucht?«, fragte Katja ihn, während sie sich anschnallte. »Wenn ja, dann hast du hoffentlich unsere Reisezahnbürsten eingepackt.«
    »Was gab’s beim Waldschrat?«, erkundigte sich Bernd ernst.
    »Nicht viel«, gestand sie. Sie erzählte ihm von der Bedeutung der Rune, die Lüdersen ihr offenbart hatte, und wie ihr Gespräch mit ihm erst von Veronikas Ankunft und danachvom Ausbruch des Feuers unterbrochen worden war. »Aber eventuell ist noch mehr aus ihm herauszuholen. Ich werde vielleicht morgen noch mal zu ihm gehen.«
    »Und wieso war Veronika da?« Bernd schaltete einen Gang herunter.
    »Kein Grund zur Eifersucht, Romeo«, beruhigte sie ihn. »Sie wollte nur Eier kaufen.«
    »Ich bin nicht eifersüchtig«, verteidigte er sich.
    »Natürlich nicht.« Sie fand es niedlich, dass er in ihr manchmal immer noch das kleine Mädchen sah, das nicht merkte, wenn er einen seiner Balztänze aufführte. »Veronika ist auch auf gar keinen Fall ein leckeres Früchtchen, das du unter normalen Umständen mal eben im Vorbeigehen pflücken wollen würdest. Und nur zu deiner Info: Lüdersen ist ein schräger Typ, da gibt es keine zwei Meinungen, aber zu mir war er sehr zuvorkommend.«
    »Ich mache mir nur Sorgen«, spielte Bernd weiter den Unschuldigen. »Der Typ hat doch nicht alle Latten am Zaun. Ich will nicht, dass er ihr irgendwann zu sehr auf die Pelle rückt.« Er beschleunigte wieder. »Aber genug davon. Wie geht es dir?«
    »Mir?« Sie klappte das Handschuhfach auf, fand eine Dose Hustenpastillen und steckte sich drei der süßen Kügelchen auf einmal in den Mund. »Mal sehen. Mein Onkel wurde ermordet. Der zuständige Bulle hat mich auf dem Kieker, weil ich nicht einfach die Hände in den Schoß legen will. Die Kollegen meines Onkels sterben wie die Fliegen, die Überlebenden tun aber so, als wäre alles in bester Ordnung. Jemand – höchstwahrscheinlich der Mörder – legt mir nachts tote Vögel vor die Tür. Ich würde also sagen, mir geht es … passabel. In Anbetracht der Gesamtsituation. Warum fragst du?«
    »Nur so«, antwortete er ausweichend. »Nur damit ich weiß, dass du mir nicht plötzlich zusammenklappst, weil dir der Stress zu viel wird. Was ist mit Thilo?«
    »Was sollte mit ihm sein?«
    »Ihr scheint euch gut zu verstehen.«
    »Tun wir auch.« Katja fiel auf, dass sie Thilo bei ihrer Bestandaufnahme nicht wirklich berücksichtigt hatte. Dabei war er der einzige Lichtblick in dem ganzen verwirrenden Dunkel, durch das sie sich mühsam tastete. »Aber bei der Mutter …« Sie zerbiss die Hustenpastillen. »Daraus wird wohl nichts werden.«
    »Schade.«
    Katja schaute aus dem Fenster und merkte auf. »Güstrin ist doch irgendwo da hinten. Bin ich doof, oder fahren wir die ganze Zeit in die falsche Richtung?«
    »Kommt ganz auf die Perspektive an«, sagte Bernd. »Ich würde behaupten, wir sind hier genau richtig.«
    »Aha.« Katja kam die Strecke vage bekannt vor. »Und

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