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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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ich hatte einen Trauerfall in der Familie.«
    Am anderen Ende der Verbindung zog Saalfeld scharf den Atem ein. »Dann kommen Sie heute gar nicht mehr?«
    »Doch. Unbedingt. Jetzt sofort.« Katja nahm ihre Serviette vom Schoß, zerknüllte sie und warf sie auf ihren Teller. »Falls Sie noch Zeit haben.«
    »Habe ich. Bis gleich dann.« Saalfeld legte auf.
    »Wer war das?«, fragte Bernd.
    »Quatsch nicht.« Katja stand auf. »Wir müssen los.«
    » Yes, ma’am .« Er salutierte stramm. »Ich fahre die Limousine vor, wenn’s recht ist.«

12
    »Das ist mir wirklich unendlich peinlich«, murmelte Katja, während Bernd den Jaguar durch die breiten, von hohen Pappeln gesäumten Straßen einer der besseren Wohngegenden Güstrins lenkte.
    »Das muss es dir nicht sein.« Er bremste sanft ab, um einer Fahrradfahrerin, deren Korb am Lenker vor frischem Gemüse schier überquoll, die Vorfahrt zu gewähren. »Du hast einen verdammt guten Grund, dass dir dieser Termin durchgegangen ist. Wir sind doch nur eine Dreiviertelstunde zu spät dran. Und sie hat ja noch angerufen. Also will sie auch mit dir reden.« Er gab ein bisschen Gas und reckte den Kopf fast bis zum Lenkrad, um suchend durch die Windschutzscheibe zu spähen. »Welche Nummer war das?«
    »Sechs«, sagte Katja.
    »Dann müsste es da vorn sein.«
    Er meinte ein Einfamilienhaus, an dessen Jägerzaun im Vorgarten eine verblichene Regenbogenfahne mit der weißen Aufschrift PACE gespannt war. In den Beeten wucherte mehr Unkraut als Blumen. Das Plastikdach des Carports, unter dem ein klappriger Polo parkte, wies an mehreren Stellen faustgroße Löcher auf. Vor dem Eingang stapelte sich sauber verschnürtes Altpapier.
    Neben der Klingel hing ein selbstgetöpfertes Schild, auf dem ein A, ein E, ein T und ein J kreuz und quer über einemkerzengeraden SAALFELD verteilt waren. Unmittelbar daneben war eine noch sehr viel größere Plakette aus mattiertem Stahl angebracht, in die in Schwarz »Strahlenfreie Zukunft – Güstriner gegen Atomkraft e.   V.« eingestanzt war.
    Bernd und Katja brauchten nach dem Klingeln nicht lange zu warten. Die Frau, die ihnen die dunkel getönte Glastür öffnete, war groß und schlank genug, um sich die Bezeichnung »hager« zu verdienen. Ihre Begrüßung fiel so kurz und zurückhaltend aus, wie es Katja angesichts ihrer Verspätung nicht anders erwartet hatte.
    Erika Saalfeld bat sie in ein Büro, das aussah, als wäre darin eine mit Flugblättern und Broschüren gefüllte Bombe explodiert. Sie räumte Kartons von zwei Stühlen vor ihrem Schreibtisch, hielt plötzlich dabei inne und schob sich ihre Brille – ein schmuckloses Kassengestell – zurecht. »Sie wollen Fotos machen?«
    »Eigentlich schon«, sagte Bernd. »Oder ist Ihnen das nicht recht?«
    »Doch.« Saalfeld lächelte zum ersten Mal in ihrer Gegenwart. »Ich hatte fest damit gerechnet.« Sie zupfte eine Falte aus ihrem schlichten türkisen T-Shirt, dessen grelle Farbe angesichts der Blässe ihrer Haut umso mehr leuchtete. »Vielleicht können wir die Aufnahme hier machen.«
    Sie drehte sich zu dem Luftbild hinter ihrem Schreibtisch um, das Güstrin und die nähere Umgebung zeigte. Die Elbe schnitt wie eine silbrige Klinge durch die Landschaft. Überall auf dem Foto steckten Reißzwecken in verschiedenen Farben.
    »Wofür stehen die Markierungen?«, wollte Katja wissen, obwohl sie sich ziemlich sicher war, die Antwort bereits zu kennen.
    »Für Leukämie und andere Blutkrankheiten bei Kindern.« Saalfeld schaute Katja herausfordernd an. »Erkennen Sie das Muster?«
    »Die Fälle nehmen zu, je dichter man an das AKW kommt?«
    »Richtig.«
    »Aber soweit ich weiß, wurde noch nie ein direkter Zusammenhang zweifelsfrei nachgewiesen, oder?«, sagte Bernd.
    Saalfeld verschränkte die Arme vor der Brust. »Für welche Zeitung schreiben Sie noch gleich?«
    »Ich bin freie Journalistin.« Katja räumte schnell einen der Stühle frei und setzte sich. Warum konnte Bernd nicht einfach mal die Klappe halten, wenn es darauf ankam? »Es steht noch nicht fest, wo der fertige Artikel erscheint. Hatte ich Ihnen das noch nicht bei unseren ersten Telefonaten gesagt?«
    »Sie sind nicht der einzige Medienmensch, der erst bei mir anklopft und irgendein Interview führen will, nur um dann plötzlich abzusagen oder sich gar nicht mehr zu melden. Sie habe ich mir nur wegen Ihres Namens gemerkt.« Saalfeld lehnte sich gegen die Schreibtischkante. »Und in welche Richtung wird dieser Artikel von Ihnen nun

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