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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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überhaupt einmal Gäste gehabt hatte. Er war ein Mann gewesen, der allem Anschein nach ein unauffälliges Leben geführt hatte, bei dem die Wahrung der eigenen Privatsphäre oberste Priorität genoss.
    Um sich von den ernüchternden Mutmaßungen darüber abzulenken, welche Aussagen seine Nachbarn zu seinem Lebenswandel getroffen hätten, blätterte Möhrs in einer anderen dicken Akte. Der Brand am Kraftwerk gab ihm zu denken. Was, wenn er mit seiner Idee hinsichtlich der wahren Motive des Feuerteufels richtig gelegen hatte? Was, wenn die anderen Brände in den letzten Wochen nur eine Art Testphase gewesen waren und eine Gruppe von radikalen AKW-Gegnern jetzt Ernst machte? Klaws von der Freiwilligen Feuerwehr hatte zwar gesagt, es wäre unwahrscheinlich, dass sich das Feuer von dem Hochsitz aus auf das Kraftwerksgelände hätte ausbreiten können. Aber war es nicht denkbar, dass diese jüngste Brandstiftung quasi als allerletzter Warnschuss galt? Wenn an seiner These etwas dran war, dann hatten diese Leute mit dem Mord an Frieder Jakobs schon unter Beweis gestellt, dass ihnen ein Menschenleben nicht viel wert war. Und wer konnte zuverlässig einschätzen, welche Auswirkungen ein Großbrand im Kraftwerk haben würde? Es spielte jedenfalls nicht einmal eine Rolle, ob dann Radioaktivität austreten würde oder nicht. Das Thema würde sooder so auf einen Schlag wieder in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Und soweit er wusste, gaben sich die Menschen, die Erika Saalfelds Überzeugungen teilten, einfach nicht mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie zufrieden. Abgesehen von ihrer Forderung, alle AKWs sofort abzuschalten, hatte er zugegebenermaßen keine konkrete Vorstellung von ihren weiteren Zielen und wie diese realistisch umzusetzen waren. Doch er hielt es eben nicht für ausgeschlossen, dass die echten Fanatiker innerhalb dieser Gruppe inzwischen dazu übergegangen waren, Gewalt als probates Mittel zu erachten, um ihren Willen zu bekommen. Und es war das Wesen des Fanatismus, dass einem Außenstehenden genau diese Strategie von vornherein vollkommen barbarisch erschien.
    Sein Diensttelefon klingelte. Das Display zeigte eine Handynummer, die er sehr gut kannte. »Hallo, Chef.«
    »Wusste ich doch, wo ich dich erwische.« Barswicks Stimme war ein heiseres Flüstern, das zum Glück mehr belustigt als bedrohlich klang. »Gut so, mein Junge. Wir dürfen jetzt nicht faulenzen.«
    »Warum flüsterst du?« Möhrs meinte, über Barswicks pfeifendem Atem Möwengekreisch und das Plätschern von Wellen zu hören. »Sag mal, bist du Angeln?«
    »An der Schleuse. Bis jetzt beißen sie ganz gut an. Passt ja auch. Freitags gibt’s Fisch, und karfreitags erst recht.« Barswick gab ein keuchendes Geräusch von sich, das man mit viel gutem Willen als leises Lachen identifizieren konnte. »Und womit vertreibst du dir den Feiertag?«
    »Ich sitze über der Feuerteufelakte.«
    »Der Feuerteufel? Warum?« Barswick kümmerte sich offenkundig nicht mehr darum, ob er mit seinem Organ die Fische verscheuchte, und es war auch nicht mehr die Spur von Heiterkeit in seiner Stimme. »Du hast Dringenderes auf dem Tableau.«
    »Ich sehe da eine mögliche Verbindung.«
    »Ich nicht«, knurrte Barswick. »Aber ich lasse mich gerne überraschen.«
    Möhrs legte seine Vermutung dar, und mit jedem Wort, das ihm über die Lippen kam, fühlte er sich ungefähr so lächerlich, wie der Wackeldackel auf seinem Schreibtisch aussah. Verflucht! Im Gespräch mit Holt vorgestern war ihm das nicht passiert. Doch da hatten er und der alte Brandursachenermittler auch in einem Zimmer gestanden, in dem der Geruch von verbranntem Fleisch noch in der Luft gelegen hatte. In einer solchen Umgebung wirkten die unglaublichsten Dinge sehr viel plausibler.
    »Hör auf, irgendwelche wirren Theorien über Atomterroristen zusammenzuspinnen, und konzentriere dich auf was Handfestes«, legte ihm Barswick nahe. »Hast du was Neues von der Spurensicherung?«
    »Nichts Verwertbares.«
    »Und hast du das Haus des Opfers schon wieder freigegeben?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es erst noch mal von oben bis unten gründlich untersucht haben will«, sagte Möhrs. Barswick schätzte zum Glück jede Form von Aktionismus, sogar die blinde. »Ich will sichergehen, dass nicht doch irgendwo auf dem Grundstück oder irgendwo in einem Mülleimer der Hammer liegt, mit dem Jakobs die Hände zertrümmert wurden.«
    »Oder seine Weichteile.«
    »Oder seine

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