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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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ächzte, schlurfte aber trotzdem zur Bar.
    Katja stützte sich mit den Ellenbogen auf den Stehtisch. »Wo ist der Rest?«
    Ritter drängte dichter an sie heran und legte eine Hand ans Ohr. »Wie bitte?«
    Sie durchschaute seinen billigen Trick, die ohnehin schon kurze Distanz zwischen ihnen zu überbrücken, und sprach betont laut weiter. »Der Rest der Runde. Da fehlen doch welche. Herr Johnsen und … Ihr großer Kollege. Der mit den Riesenhänden.«
    »Lippert?«
    »Ja.«
    »Weiß der Geier, wo der steckt. Horst ist aber nur für kleine Königstiger. Der kommt schon wieder. Aber warum fragen Sie? Reiche ich Ihnen etwa nicht?«
    »Doch, doch.«
    Burmester kam zurück. Ritter schnappte sich den winzigen Becher, den er mitgebracht hatte, und goss ihn randvoll.
    »So«, sagte er zufrieden und schob ihn Katja zu. Dann schenkte er sich und Burmester ein, ehe er seinen Becher erhob. »Auf uns. Und auf Ihren Onkel. Ein feiner Kerl.«
    Der Schnaps brannte so scharf, dass es Katja die Tränen in die Augen trieb. Sie schluckte tapfer und schaffte es hinterher sogar, sich nur zu schütteln, anstatt zu husten.
    Wäre Ritter ohne Ohren auf die Welt gekommen, hätte er mittlerweile im Kreis gegrinst. »Gut, was?«
    »Ja, super.« Es fühlte sich an, als würde der Korn sich seinen Weg wie Säure durch ihre Magenwand fressen. »Haben Sie sich diesen Sprit auch beim Skat gegönnt?«
    »Na, aber sicher.« Er klopfte ihr auf die Schulter. »Das hält den Motor am Laufen.«
    Katja beschloss, dass er fünf scheinbar zufällige Körperkontakte mit ihr freihatte, bevor sie ihn in seine Schranken wies. Das war der erste gewesen. Ritter war ein ekelhafter Gesell, aber Katja hätte in diesem Moment den Alkohol nicht einmal gebraucht, um die abstrusen Warnungen dieses komischen Kommissars in den Wind zu schreiben. Sie hatte ein Recht darauf, zu erfahren, wie die letzten Stunden im Leben ihres Onkels ausgesehen hatten. »Haben Sie sich letzten Dienstag auch so abgeschossen? Und war mein Onkel betrunken, als er gegangen ist? Ist er allein nach Hause, oder war jemand bei ihm?«
    »Moment, Moment.« Ritter goss nach. »Finden Sie nicht, dass Sie da ein bisschen viel auf einmal fragen?«
    »Das ist mein Job«, sagte Katja. »Dafür werde ich bezahlt.«
    »Aber wir sind doch hier nicht bei der Arbeit!«, entrüstete sich Ritter. »Hast du das gehört?«, wollte er von Burmester wissen. »Frieders kleine Nichte ist genauso, wie er immer war.« Er salutierte stramm. »Zu Befehl, Herr Admiral! Wird gemacht, Herr Kapitän! Bin bei der Arbeit, Herr Leutnant!«
    »Man soll nicht schlecht über die Toten reden«, sagte Burmester dumpf.
    »Tue ich doch gar nicht.« Ritter schubste Katja sanft mit der Schulter an.
    Zwei, zählte Katja stumm mit.
    »Ich möchte nur, dass sich die Dame hier nicht überarbeitet. Wir sind doch zum Feiern hier, oder?« Er boxte sachte gegen ihren Ellenbogen. Drei.
    »Aber ich will mal nicht so sein. Ich hätte da einen Vorschlag.«
    Der lauernde Unterton in seiner Stimme gefiel Katja gar nicht. »Ich höre.«
    »Warum machen wir aus Ihrer Arbeit nicht ein kleines Spiel? Sie können uns ruhig Ihre Fragen stellen, aber bevor wir Ihnen eine Antwort geben, müssen Sie immer erst einen Kurzen trinken.«
    Die Absicht hinter Ritters Vorschlag war Katja sonnenklar: Er setzte darauf, sie nach und nach so weit abzufüllen, dass er seine schmierige Anmache noch viel offensiver fahren konnte. Wenn er sich da mal nicht verrechnet hatte. Er konnte es nicht ahnen, doch das war nicht ihr erstes Trinkspiel. Sie vertrug wesentlich mehr, als die meisten Männer dachten. Schon seit der Zeit, in der sie zwischen fünfzehn und siebzehn eine rebellische Phase durchgemacht und nichts unversucht gelassen hatte, ihre Mutter in den Wahnsinn zu treiben. Sich regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit abzuschießen war dabei nur die Pflicht und noch lange nicht die Kür ihrer Exzesse gewesen. Bernd hatte damals dafür gesorgt, dass sie nicht vollends entgleiste, und er hätte sie sicher auch jetzt davon abbringen wollen, Ritters Spiel mitzuspielen. Aber zum Glück war er ja gerade nicht da, und sie hatte im Zuge ihrer Recherchen für verschiedene Reportagen schon merkwürdigere Nummern durchgezogen, als mit einem Stelzbock wie Ritter eine Buddel Korn zu leeren.
    »Sie zahlen die zweite Flasche, falls ich noch mehr Fragen haben sollte«, verlangte sie und trank den zweiten Schnaps an diesem Abend. »Ist mein Onkel allein nach Hause gegangen?«
    »Weiß

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