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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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macht.«
    Uskai brummte zustimmend. »Ich dich zu Ügdra-Sill bringen. Weg geheim dorthin. Ich dich jedoch um Eid bitten müssen.«
    Charna sah den Flüchtlingen hinterher, die beinahe außer Sichtweite waren. »Willst du ihnen nicht helfen?«
    »Sie draußen treffen auf Tuskaniim und … Werwölfe. Tuskaniim schwören Jenara Treue und helfen. Lager dort, wo sie aufgenommen, bevor in Norden fliehen. Ich alles tun, für Rettung von Jenara-Sjödra.«
    Charna nickte mit ernstem Blick. Uskais Loyalität war eindeutig. Seraphia wusste nicht, ob sie dem Bärenmann so vertrauen würde, wie Charna dies tat. Womöglich rannten sie geradewegs in eine Falle Jenaras, wenn sie Uskai folgten.
    Eine größere List ist gefragt. Wir folgen diesem Bär von einem Mann und ich werde ihn im Auge behalten. Wenn er auch nur eine falsche Bewegung macht, werde ich ihn auf seinem eigenen Speer braten wie einen Hasen am Spieß.
    Seraphia erschrak ein wenig angesichts der kalten Klarheit ihrer Gedanken, doch dann atmete sie tief ein und erkannte, dass sie gut daran tat, ihr Vertrauen nicht leichtfertig zu verschenken. So weit es sie anging, war dies Feindesland. Sie hatte keine alten Freunde hier und erwartete auch keinen warmen Empfang.
    Einer der Männer aus der Gruppe der Flüchtlinge näherte sich und blieb mit einigem Abstand zu ihnen stehen. Seraphia und Charna achteten darauf, dass er ihre Gesichter nicht erkannte, denn ihre dunklere Haut, ihr schwarzes Haar und der goldene Schmuck des Pentacuts zeigten ihre Herkunft überdeutlich. Uskai nickte ihm zu und wandte sich noch einmal an Charna. Diesmal sprach er in der Hochsprache der Völker der Frostreiche, wie sie beinahe überall in Grandtal gesprochen wurde. Danach folgte er dem Flüchtling und war bald außer Sicht.
    »Wir werden uns mit ihm an einem Ort treffen, der uns beiden bekannt ist, nachdem er die Flüchtlinge zu den Tuskaniim gebracht hat.«
    Seraphia erinnerte sich mit einem Schaudern an die Werwölfe und versuchte sich vorzustellen, wie die Frauen, diese Tuskaniim wohl aussehen mochten und was die Flüchtlinge hoch im Norden erwartete.
    »Ich werde einen genauen Blick auf Uskai werfen. Wenn er etwas Verräterisches tut, dann …«
    »Bleib ruhig, Sera! Der Mann ist vertrauenswürdig.«
    »Sicher?«
    Charna schwieg überlegend und sah zur Seite, bevor sie leise sprach. »Es schadet nicht, die Augen offen zu halten. Aber bitte füge ihm keinen Schaden zu, wenn du nicht sicher bist, ob er etwas … im Schilde führt. Ich kann es mir jedoch nicht vorstellen. Gleichgültig. Wir werden schneller zu Jenara kommen und die Situation ausnutzen.«
    Die Hohepriesterin setzte die Kapuze auf und vermummte sich mit dem Schal. Die Brille ließ sie auf der Stirn. Sie wies mit der Hand den Weg und Seraphia folgte ihr den Korridor hinab, bis sie an eine seitliche Treppe kamen, über die sie das Stockwerk verließen. Die Treppe war relativ schmal und führte auf kurzen Stufen und in engen Windungen hinab. Tiefer und tiefer bohrte sich die Spirale in die Erde, bis sie unvermittelt vor einer verschlossenen Tür standen. Charna erhob die Hand und ein mechanisches Geräusch ertönte aus dem Inneren der Tür, dann öffnete sie sich mit einem Summen. Eissplitter brachen von ihrer Oberfläche und fielen auf den Boden. Vor ihnen lag ein Tunnel aus Eis, der in natürlich aussehenden Windungen noch weiter hinabführte.
    »Müssen wir nicht nach oben?«
    »Wir warten hier unten, bis Uskai uns abholt. Wir sparen damit eine Menge Zeit. Darüber hinaus ist das Risiko, in seiner Gesellschaft angehalten und als Eindringlinge entlarvt zu werden, gleich null.«
    Seraphia atmete ein. »Nun gut. Wo sind wir hier?«
    »Dies sind Gänge von Eiswürmern, seit langer Zeit verlassen. Wir sind gleich da.«
    Sie erreichten eine Viertelstunde später einen prunkvoll verzierten Durchgang, der in eine weite Halle führte. Ein See mit smaragdgrünem Wasser lag im Zentrum unter einer eisigen Kuppel, von der zahllose Eiszapfen herabhingen, manche so mächtig wie ausgewachsene Bäume. Ein Leuchten drang aus dem Wasser und etwas Nebel oder Wasserdampf stieg von seiner Oberfläche auf. Am Rande der Höhle waren Terrassen und Laubengänge angelegt, etliche vom Eis erdrückt oder vom Zahn der Zeit zu malerischen Ruinen zernagt. Der Ort strahlte immer noch eine ansteckende Gelassenheit und Ruhe aus. Seraphia glaubte, eine Wärme zu spüren, die vom Wasser ausstrahlte.
    »Ein warmer Quellsee? Hier? Wie kann das sein?«
    »Tief unten,

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