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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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ein guter Name!«
    Gishild sah ihren Mann überrascht an. Sie hatte ihren kleinen Bruder geliebt. Aber er hatte kein Glück in seinem Leben gehabt. War es klug, dem Kind diesen Namen zu geben?
    »Eine wundervolle Idee!«, stimmte Roxanne zu, bevor Gishild etwas sagen konnte. »Snorri Erekson!« Sie wiegte das Kind in den Armen. »Das ist der Name eines Kriegers. Du wirst einmal ein bedeutender Mann sein, so wie dein Vater. «
    Gishild sah, wie gut Erek die Worte ihrer Mutter taten. Sie erhob keinen Einspruch gegen den Namen. Es war nicht Lucs Sohn. Sollten die beiden über den Namen entscheiden.
    »Die Mutter braucht jetzt Ruhe!«, sagte Morwenna in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Sie hat bei der Geburt viel Blut verloren. Sie muss schlafen, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    Sie hatte viel Blut verloren? Die Angst kam wieder zurück. Deshalb also war sie so schwach!
    »Mach dir keine Sorgen, Menschentochter! Ich wache über dich. Ich habe lange gewartet, bevor ich eingegriffen habe. Vielleicht ein wenig zu lange … Es ist immer am besten,
wenn eine Mutter ein Kind ganz aus eigener Kraft auf die Welt bringt. Aber mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung. «

DER HEERWURM

    »Dein verdammtes Rohr wird uns noch Kopf und Kragen kosten«, fluchte Appanasios.
    »Ich will sehen, was dort unten vor sich geht«, entgegnete Luc, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Er betrachtete die Banner der kleinen Flottille, die den Fjord hinaufzog. Auf den Decks der Schiffe wimmelte es nur so von Arkebusieren. Sie dienten als Flankenschutz für den Heerwurm. Eine zweite, kleinere Gruppe von Galeeren war als Vorhut etwa zwei Meilen weiter nördlich zu sehen.
    »Wird es vielleicht besser, wenn man es größer sieht?« Der Kentaur peitschte unruhig mit dem Schwanz.
    Etwas stach Luc in den Nacken. Er blinzelte. Verdammte Mücken. Gott schenkte nichts, ohne einen Preis zu fordern. Das Fjordland war schön im Sommer. Hier, nahe Gonthabu, lagen die Berge ein Stück vom Wasser entfernt. Vor ihnen erstreckten sich hügeliges Waldland und Wiesen. Kleine quadratische Felder umgaben die Stadt am Horizont. Der Himmel war stahlblau. Der Duft von Kiefernharz und frisch geschnittenem Heu lag in der Luft. Es wäre ein vollkommener Tag in wunderbarer Landschaft, wären da nicht diese verfluchten Mücken. Sie waren so klein, dass man sie kaum sehen konnte.
Und ihre Blutgier war unstillbar. An einem Abend hatte Luc siebenundneunzig Stiche auf seiner Haut gezählt. Und das nur an den Stellen, die er sehen konnte!
    »Du solltest dich mit Salzwasser einreiben«, sagte Appanasios. »Das ist das Einzige, was hilft.«
    Oder nach Pferdeschweiß zu stinken, dachte Luc. Sein Kamerad wurde erstaunlicherweise völlig verschont. Und er hatte sich noch nie mit irgendetwas eingerieben.
    »Du solltest Fenryls Warnung ernster nehmen.«
    Luc dachte nicht daran, das Fernrohr zusammenzuschieben. Der Elf hatte sie gewarnt, dass man zuweilen Lichtblitze im Dickicht sah, wenn sich die Sonne auf der polierten Linse des Fernrohrs spiegelte. Luc hatte das Bronzerohr schon mit schwarzer Farbe angestrichen, damit es weniger auffällig war. Aber an der Linse ließ sich nichts machen. Vielleicht könnte man einen dünnen Stofffetzen davorhängen?
    »Siehst du das dort unten?« »Ja«, murmelte er entnervt. Er hatte die Späher bemerkt. Regelmäßig patrouillierten Trupps aus berittenen Arkebusieren entlang der beiden Ufer des Fjords. Es wurden jeden Tag mehr. Und mit jedem Tag wagten sie sich weiter in die Hügel vor.
    Aber Luc ließ nicht davon ab, das Kirchenheer zu beobachten. Er wollte alles sehen, und dazu brauchte er sein Fernrohr! Fenryl schien die Augen eines Adlers zu haben. Überhaupt benahm er sich manchmal wie ein Vogel. Appanasios hingegen genügte ein flüchtiger Blick. Der Kentaur wollte gar nicht genau wissen, wie viele Regimenter und Reiterschwadronen dort unten marschierten. Oder wie viele Geschütze im Tross mitgeführt wurden. Ein einziger Blick auf den meilenlangen Heerwurm genügte, um zu wissen, dass die Übermacht erdrückend war. In einer Feldschlacht war diese Armee nicht zu besiegen!

    Ab und zu ließ Brandax ein paar Schwarzrückenadler, die Kobolde trugen, über dem Heerwurm kreisen. Wie vor Jahren bei den Kämpfen um die Ordensburg warfen sie stählerne Bolzen ab, die Helme und Rüstungen so leicht durchschlugen, als seien sie nur aus Pergament. Damit vermochten die Kobolde vorübergehend für Unordnung in den Marschkolonnen zu

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