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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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willst also meinen Schoß, aber dafür zahlen möchtest du nicht mehr. Und lass mich raten … Du suchst jemanden,
der darauf achtet, dass gutes Essen auf deinem Tisch steht und der dich immer mit freundlichen Worten empfängt, ganz gleich, wie dein Tag gewesen ist.«
    Alvarez mochte ihren schweren Akzent. Er verriet, dass sie von den Aegilischen Inseln kam, steinernen Gärten inmitten des Meeres, grün von Zedern, so alt wie die Welt, und wunderbaren Weinbergen.
    Ihr Akzent schien den ironischen Unterton in ihrer Stimme noch zu unterstreichen. Sie blickte zu dem Stuhl, über dem seine Bauchbinde mit den goldenen Troddeln hing. Sie wusste, wer er war. Deshalb konnte sie sich nicht vorstellen, dass er es vielleicht ernst meinte.
    »Nun?«, drängte er. Wenn sie sein Angebot annahm, dann würde er alle Regeln brechen und zum Verräter an seinem Orden werden. Er war seiner Macht und den Verstrickungen zwischen vermeintlichen Pflichten und dem, was er unter Ritterehre verstand, müde geworden. Es lag in ihrer Hand. Er selbst wagte diese Entscheidung nicht zu treffen.
    »Wenn du kommst und mir zwei Silberstücke in die Hand drückst, dann bekommst du alles von mir, für eine Nacht. Alles, außer meinem Herzen. Mein Herz verlangt nach mehr als einem bisschen Silber und ein paar wohlfeilen Worten.«
    Deine Liebe fühlt sich so echt an, und doch kennst du mich gar nicht, dachte er. Mirella hätte ihn verstanden. Sie hatte auf den Grund seiner Seele geblickt. Keine war je wie sie gewesen. So viele Jahre war sie nun schon verschwunden. Alvarez hatte sie suchen lassen. Viel Gold hatte er dafür gegeben. Aber niemand kannte seine Mirella. Nicht in Marcilla, wo er ihr begegnet war, und auch nicht in den Städten weiter nördlich. Sie war wie ein Geist, der nur ihm erschienen war. Verschwunden, ohne jede Spur.
    Alvarez richtete sich auf. »Halt mir einen Platz in deinem Bett frei, Marina. Heute Nacht will ich nicht allein sein.«

    »Das ist nicht gut für dich, Herr. Du musst an deinen Ruf denken.« Diesmal lag keine Ironie in ihrer Stimme. Da war nur der Klang von wunderbaren Inseln in einem warmen Meer.
    Er sah Marina an. Wie alt sie wohl war? Würde sie ihre Inseln je wiedersehen? »Du glaubst, ein ehrlicher Fick sei schlecht für meinen Ruf?« Seine Stimme war zu laut. Zu schroff. Und noch immer schwer vom Wein der letzten Nacht. »Mein Tagwerk heute, das ist etwas, wofür es sich zu schämen gilt. Kein Ritterhandwerk. Heute Nacht werde ich weiche Brüste brauchen. Und Wein. Viel Wein!«
    Sie war vor ihm zurückgewichen und hielt den Blick gesenkt. Sie schwieg. Ganz offensichtlich hatte sie schon Erfahrungen mit betrunkenen Freiern gemacht. Er schämte sich. Er war der Flottenmeister. Ein Ritter! Er hätte nicht so aus der Rolle fallen dürfen. Alvarez schnaubte. Was galten an diesem Tag Regeln.
    Er stieg aus dem Bett, griff nach dem Beutel mit den alten Kleidern und begann sich anzuziehen. Die Lumpen, die sie ihm besorgt hatte, rochen wirklich übel. Noch konnte er hierbleiben. Alles seinen Lauf gehen lassen. Wenn er jetzt ging, würde er ehrlos werden. Wenn er blieb, wäre er ein Verräter. Wie hatte es so weit kommen können?
    Er blickte an sich herab. Sandalen, geflickte Hosen und ein fadenscheiniges, graubraunes Hemd. Er knotete den Gürtel zu. Ein Hanfseil. Wie ein Galgenstrick.
    Alvarez drehte sich zu Marina um und legte ihr ein zusätzliches Silberstück für die Nacht aufs Bett. »Entschuldige, wenn ich ein mürrischer Gast war. Es lag nicht an dir. Verzeih mir.«
    Der Flottenmeister bückte sich nach dem Sack, in dem die Lumpen gesteckt hatten, und warf ihn sich über die Schulter. Er ging ohne weiteren Gruß.

    Marinas Zimmer lag an der Galerie im ersten Stock des Seebullen, der größten und beliebtesten Schenke der Hafenfestung. Es war eine billige Kaschemme, in der Alvarez nicht befürchten musste, seinen Offizieren über den Weg zu laufen. Kalter Tabakgeruch und der Gestank nach schalem Bier waren alles, was vom Fest der letzten Nacht noch geblieben war. Keiner der Männer, die in Vahan Calyd gewesen waren, war arm zurückgekehrt. Tagelang hatten sie die Stadt der Anderen geplündert. Nun floss das Gold der Elfen in die Kassen der Schenken und Hurenhäuser.
    Alvarez ging die breite Treppe zur Stube hinab. Zwei Ölfunzeln spendeten spärliches Licht. Ein junges Mädchen kehrte die Binsen auf dem Boden zusammen und summte dabei leise ein Lied. Sie beachtete ihn nicht.
    Aus der Küche zog der Duft von frisch

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