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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Knochen abgemagert, denn durch die Kieferverletzung war er kaum noch in der Lage gewesen, Essen zu sich zu nehmen. Nur dünne Suppe konnte er mit großer Mühe noch schlucken.
    Der Großmeister nahm eines der kleinen Messer, die von den Fragenden benutzt wurden. Vorsichtig zerschnitt er Schicht um Schicht der Leinenstreifen. Sie waren mit Wundsekret durchtränkt und klebten auf der Gesichtshaut.
    Gilles schnappte hörbar nach Luft. »Bei Gott, was ist das?«
    Tarquinon hob die letzte Verbandsschicht ab. Die Gesichtshaut des Primarchen war rings um die Wunde in der Wange blauschwarz verfärbt. Der Mundraum lag teilweise offen. Die Zunge war dick angeschwollen. Überall wimmelten Maden.
    »Das ist das Einzige, was man gegen den Wundbrand tun kann«, erklärte der Großmeister. Auch er musste ein wenig zurücktreten.
Der Gestank der Wunde war einfach unerträglich. »Die Maden fressen das entzündete Gewebe. Wenn die Verletzungen nicht zu schwer sind, dann können sie den Wundbrand besiegen. Du siehst, wir sorgen uns um das Wohlergehen Bruder Honorés.«
    »Das hier ist eine Schande, Tarquinon. Wir sind Diener Gottes. Das hier ist unserer nicht würdig!«
    »Es ist das übliche Vorgehen bei Befragungen. Was glaubst du, woher die Aussagen in den Prozessen um Ketzerei und Hochverrat kommen? Hier werden sie gewonnen, auf genau diese Weise. Das ist die Wirklichkeit, Bruder, und wenn du sie nicht ertragen kannst, dann solltest du lieber wegsehen, so wie du es bisher getan hast. Ich hatte dich vor einem Besuch hier unten gewarnt, wie du dich erinnerst.«
    »Halte mich nicht für dumm, Tarquinon!« Der Heptarch deutete auf den Stumpf, an dem einmal Honorés rechte Hand gesessen hatte. »Von ihm hier wollte man keine Aussagen. Ganz im Gegenteil, mir scheint, dass man sich die allergrößte Mühe gegeben hat, um zu verhindern, dass Bruder Honoré uns noch etwas mitteilen kann.«
    »Er wollte eine Pistole auf mich richten«, sagte Tarquinon mit einem Achselzucken.
    »Wäre es nicht ein Leichtes gewesen, ihm mit der Klinge die Waffe aus der Hand zu schlagen? «, entgegnete Leila. »Man hätte sie nicht gleich abhacken müssen. Wie ich hörte, seid Ihr ein geübter Fechter, Großmeister.«
    Tarquinon war außer sich, dass diese gemietete Mörderin es wagte, ihn einfach so anzusprechen. »Bei allem Respekt vor deiner Kunst«, erwiderte er in eisigem Tonfall. »Dies war kein Duell, sondern eine Schlacht. Nicht allein Bruder Honoré kämpfte. Unter solchen Bedingungen sorgt man dafür, dass eine Waffe kein zweites Mal auf einen gerichtet werden kann. Nur so überlebt man.«

    »Und die andere Hand? «, mischte sich Gilles ein. Er beugte sich vor. »Was ist das?«
    Die linke Hand des Primarchen war dick geschwollen. Die Fingerkuppen und Nägel waren schwarz. Deutlich sah man den Abdruck eines Hufes auf dem zerschundenen Fleisch des Handrückens.
    »Ein Pferd ist darauf getreten. Eigentlich hätte man die Hand abnehmen müssen. Die Knochen sind zersplittert. Man kann sie nicht mehr heilen. Auch diese Wunde ist brandig. Aber ich hatte Sorge, dass ich üblen Verdächtigungen ausgesetzt sein würde, wenn dem Primarchen beide Hände fehlen. Und wie ich sehe, war meine Sorge nicht unberechtigt!«
    Gilles schüttelte väterlich den Kopf. »Junge, ich sagte schon einmal, du solltest mich nicht für dumm verkaufen. Dieses eine Mal lass ich es dir noch durchgehen. Auf deine Art bist du etwas Besonderes. Du erinnerst mich daran, wie ich einmal war. Aber hoffe lieber nicht darauf, dass ich aus Sentimentalität leichtfertig werden könnte. Ich habe die Briefe unseres Bruders Honoré einem Gelehrten vorgelegt, der ebenfalls ihre Echtheit bestätigte. Ich weiß nicht, wie du es gedreht hast, an diese Briefe zu kommen. Und ich sage dir auch ganz offen: Solange es mit rechten Dingen zugeht, werde ich dir niemals beweisen können, dass es Fälschungen sind.«
    Er blickte hinab auf Honoré, und Tarquinon kam es so vor, als kläre sich der apathische Blick des Primarchen. Hörte er ihnen zu?
    »Ich kenne Honoré, denn ich habe sein Treiben seit langem von Ferne beobachtet. Ich hatte vor ihm mehr Angst als vor dir, Tarquinon. Nun mach nicht so ein Gesicht! Honoré ist ein Meister der Täuschung und Intrige. Neben ihm nur die zweite Stelle einzunehmen, ist wahrlich keine Schande. Aber kommen wir zum Wesentlichen zurück. Eben weil ich ihn so gut kenne, bin ich mir ganz sicher, dass er niemals etwas über
eine Verschwörung gegen die Heptarchen schriftlich

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