Das Flüstern der Stille
einen Officer und Antonia in ihrem Vorgarten miteinander reden. Sie gestikuliert, aber ich kann ihr Gesicht nicht erkennen.
Ein Van rast vorbei und biegt in Antonias Auffahrt ein. Er ist vom Fernsehen. Ich kann den Sender nicht erkennen, aber sie scheinen in großer Eile zu sein. Wieder flattert mein Herz, und ich gehe schneller. Ich entscheide mich, den Weg durch unsere Gärten zu nehmen und hoffentlich so den Reportern und ihren Kameras zu entgehen. Antonia sieht den Übertragungswagen auch und eilt zurück ins Haus, während der Officer auf den Wagen zugeht und den Fahrer mit ausgestreckter Hand auffordert anzuhalten. Ich laufe über den Rasen auf die Hintertür der Clarks zu und werde von einem Polizisten aufgehalten. Ich bin schweißgebadet und beuge mich vor, um wieder zu Atem zu kommen. Warum so viele Polizisten?, frage ich mich.
„Sir“, spricht mich der Officer an. „Sie dürfen nicht hier sein. Das hier ist ein Tatort.“
„Ich bin Martin Gregory“, erkläre ich, als ein anderer Polizist an mir vorbeigeht und anfängt, gelbes Absperrband auszurollen und ein Ende an einer Vogeltränke aus Beton festzubinden. „Was ist hier los?“, frage ich.
„Martin Gregory?“, wiederholt der Officer nun meinen Namen.
„Petra Gregorys Vater“, sage ich ungeduldig.
„Oh, ja, Sir. Tut mir leid. Bitte gehen Sie vorn herum zum Haus.“
„Was ist hier los“, frage ich erneut. „Haben Sie etwas gefunden?“
„Ich denke, Sie sollten besser mit Agent Fitzgerald sprechen“, ruft er mir über die Schulter zu und geht ins Haus. „Bitte warten Sie hier.“
Ich ignoriere seine Anweisung und folge ihm ins Haus. „Antonia“, rufe ich. Sie sitzt auf der Couch, das Gesicht in den Händen verborgen. „Antonia, was ist los? Ist etwas passiert? Habt ihr etwas herausgefunden?“ Meine Stimme zittert.
„Fußabdrücke“, flüstert Antonia. „Wir glauben, dass wir Fußabdrücke von Calli gefunden haben. Und von einem Mann.“
„Was ist mit Petra? Habt ihr auch Abdrücke gefunden, die vielleicht von ihr stammen?“
Agent Fitzgerald antwortet. Ich hatte gar nicht gesehen, dass er in einer Ecke stand und sich mit einem anderen Mann unterhielt, der durchaus ein Polizist sein könnte, aber ganz normale Straßenkleidung trug. „Mr. Gregory, ich bin froh, dass Sie da sind.“ Er streckt mir die Hand zur Begrüßung entgegen, und ich wische mir die feuchten Handflächen an der Hose ab, bevor ich einschlage.
„Was ist los?“, frage ich zum hundertsten Mal, wie es mir vorkommt. Keiner hört mir wirklich zu.
„Bitte, setzen Sie sich“, lädt Agent Fitzgerald mich ein, als ob es sich um sein Wohnzimmer handeln würde.
Ich setze mich.
„Mr. Gregory, Mrs. Clark sind Fußabdrücke eines Kindes und eines Mannes in ihrem Garten aufgefallen. Sie könnten sich schon seit einiger Zeit dort befinden. Wie Sie wissen, hat es seit Wochen nicht geregnet. Wir sind etwas besorgt, weil die Abdrücke danach aussehen, als hätte es einen Kampf zwischen dem Kind und dem Mann gegeben. Das untersuchen wir gerade. Wir werden auch Ihr Grundstück noch einmal sorgfältiger unter die Lupe nehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es jedoch so aus, als gäbe es nur ein Paar Abdrücke von Kinderfüßen.“ Agent Fitzgerald legt eine Pause ein, damit die Informationen sacken können, dann fährt er fort. „Wir haben ein Team von Kriminaltechnikern aus Des Moines gerufen. Sie werden in Kürze hier sein. Sie werden sowohl diesen als auch Ihren Garten sorgfältig untersuchen, um zu sehen, ob noch weitere Fußabdrücke oder andere Beweise gefunden werden können. Außerdem ist das Fernsehen da“, kündigt Fitzgerald an. „Das ist gut für Sie und Mrs. Clark, auch wenn es die Sache logistisch gesehen für uns etwas schwieriger macht. Wir wollen nicht, dass uns jemand bei unserer Arbeit in die Quere kommt.“
„Ich muss Fielda erzählen, was los ist. Was soll ich ihr sagen?“, frage ich.
„Sagen Sie ihr die Wahrheit. Sie können ihr in dieser Situation nichts verschweigen. Sie beide müssen zusammenhalten und stark sein. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie sich von Ihrem Haus fernhalten.“ An Antonia gewandt sagt er: „Mrs. Clark, Sie müssen sich bitte auch eine andere Unterkunft suchen. Das hier ist jetzt ein Tatort. Haben Sie jemanden, bei dem Sie bleiben können?“
Toni sieht verstört aus. „Ich denke … ich nehme an, bei Mrs. Norland, gleich da drüben.“ Sie zeigt mit einer matten Handbewegung auf das Haus ihrer
Weitere Kostenlose Bücher