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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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denn? Wenn wir es Ihnen erlauben, tun Sie nichts Verbotenes.«
    Auch wieder wahr. »Der Vorschlag gefällt mir, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Behörden Ihre Auffassung teilen.«
    Sussman grinste. »Das dachte ich mir.«
    »Ich hätte da mal ein paar Fragen zu heute Morgen«, begann ich, da ich den Zeitpunkt für gekommen hielt, das Thema Reyes anzuschneiden.
    »Nur zu«, sagte Barber ermunternd. Elizabeth wandte den Blick ab, sie schien sich zu zieren. Nicht unverhohlen, aber ich besaß genug Menschenkenntnis, um einen Stimmungswechsel zu erkennen. Ich brannte darauf zu erfahren, was passiert war und woher ihr Widerwillen rührte, mit mir darüber zu reden.
    Ich wollte beim Thema Reyes jede Peinlichkeit vermeiden. »Ich will jede Peinlichkeit vermeiden«, versprach ich, entschlossen, meine Karten auf den Tisch zu legen. »Da Sie drei ihn sehen konnten, habe ich auf Sie hoffentlich nicht so einen lächerlichen Eindruck gemacht wie auf Cookie und Swopes. Ich meine, Sie haben ihn gesehen, stimmt’s? Also sah es für Sie nicht so aus, als würde ich wild in der Luft herumfuchteln, oder?«
    Als sie irritierte Blicke wechselten, hakte ich nach: »Sie haben ihn doch gesehen?«
    »Sicher«, antwortete Elizabeth. »Aber Sie haben nicht herumgefuchtelt. Sie haben sich gar nicht bewegt, jedenfalls so gut wie gar nicht.«
    Ich beugte mich vor. »Was soll das heißen?«
    »Dass Sie einfach dastanden«, erklärte Sussman und rückte mit dem Zeigefinger seine Brille zurecht. »Mit dem Rücken und den Händen an die Wand gepresst. Sie haben den Kopf zurückgeworfen und gekeucht, als hätten Sie gerade am Duke-City-Marathon teilgenommen, aber bewegt haben Sie sich nicht.«
    Seine Schilderung brachte mich kurz aus dem Konzept. Ich hatte die Arme und den Rücken an die Wand gepresst? Den Kopf im Nacken? »Aber er war doch da? Sie haben ihn doch gesehen? Wir waren … «
    »Schwer miteinander beschäftigt«, half Barber aus.
    »Äh, ja, so ungefähr.«
    »Ich will mich gar nicht beschweren«, sagte er mit verneinender Geste. »Weit gefehlt. Das war ’ne echt heiße Nummer.«
    Bei dem Versuch, nicht zu erröten, errötete ich umso mehr. Mein Gesicht glühte, und ich konnte nur hoffen, dass sich das Rot nicht mit den Blau- und Violetttönen biss.
    »Aber bewegt haben Sie sich nicht«, bekräftigte Elizabeth. »Jedenfalls nicht körperlich.«
    »Tut mir leid, aber ich kapiere das immer noch nicht.«
    »Ihre Seele, Ihr Geist oder wie immer Sie es nennen wollen, war in Bewegung. Sie sahen aus wie wir, nur besser koloriert.«
    »Genau«, sagte Barber. »Sie haben Ihren Körper verlassen, um … mit ihm zusammen zu sein. Es war umwerfend.«
    Ich saß sprachlos da. Kein Wunder, dass es mir immer vorkam wie ein Traum. War das vielleicht eine Astralprojektion? Hoffentlich nicht. Ich glaubte nämlich nicht an Astralprojektionen. Aber vielleicht, nur vielleicht, glaubten Astralprojektionen ja an mich.
    »Wie um alles in der Welt konnte ich meinen Körper verlassen?« Ich war völlig benommen und verwirrt. Ohne irgendwelche illegalen Drogen eingeworfen zu haben.
    »Sie sind die Schnitterin«, antwortete Barber achselzuckend. »Sagen Sie’s uns.«
    »Aber ich weiß es nicht.« Ich starrte meine Handflächen an, als könnte ich die Antwort dort finden. »Ich wusste nicht mal, dass so etwas überhaupt möglich ist.«
    »Machen Sie sich nichts draus. Mir war nicht nur das völlig neu.«
    »Ich bin echt platt«, sagte ich. Dabei galt ich als so bewandert. Worin lag der Vorteil, die Schnitterin zu sein, wenn ich dabei die guten Sachen alle erst peu à peu erfuhr? Ich war ein Portal, verflixt und zugenäht, ich war darauf angewiesen, alles zu wissen.
    »Aber er war wirklich scharf.«
    Das riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah Elizabeth an. »Echt? Haben Sie ihn denn so gut sehen können? Ich meine, ich will ganz ehrlich sein, ich bin mir nicht sicher, was er ist.«
    »Sie meinen, außer echt scharf?«, wollte Elizabeth wissen.
    »Genau. Das ist mir nämlich nicht entgangen.«
    Sie lachte leise. Wir unterbrachen das Gespräch, als Dad mir mein Sandwich brachte. Er versprach mir zehntausend Dollar, wenn ich ihm Onkel Bob vom Hals schaffe, und ging dann mit meinem Buttermesser ab, um den Mann, wie es aussah, eigenhändig zu erdolchen. Ich überlegte, ob ich Onkel Bob warnen sollte, aber das würde den Spaß verderben.
    »Ich muss Sie etwas fragen, Elizabeth«, sagte ich und schob mein Sandwich für den Moment zur Seite.
    »Gern. Was

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