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Das Flüstern des Windes (German Edition)

Das Flüstern des Windes (German Edition)

Titel: Das Flüstern des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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kann mich davon abhalten, dieses Versprechen auch einzuhalten. Du übergibst mir sofort diese drei Männer!«
    Graf Kerr schluckte schwer. Wortlos wandte er sich um und verließ den Raum.
    »Karem, bitte geh zum Tor und beruhige die aufgebrachten Orks. Wir haben soeben fünfhundert Kämpfer verloren, die kaum zu ersetzen sind. Ich möchte nicht feststellen müssen, dass uns auch die Orks verlassen haben.«
     
    Graf Kerr ritt an der Spitze seiner Truppe durch die Straßen Melwars. Alle Soldaten waren in voller Rüstung. Ihre Mienen waren hart und verkniffen. Sie strebten auf das Stadttor zu.
    Die Menschen in den Gassen beobachteten erschreckt, dass der einzige Mitstreiter ihres Herrschers die Stadt verließ.
    Als die Truppe das Tor erreichte, trat Fürst Ronder aus dem Schatten eines Gebäudes. Vier Wachsoldaten in Gardeuniform nahmen hinter ihm Aufstellung.
    Graf Kerr zügelte seinen grauen Wallach erst kurz vor ihm, so dass der Fürst gezwungen war, zu ihm aufzublicken.
    »Was soll das?«, fragte Kerr. »Willst du mich daran hindern heimzukehren?«
    Ronders Gesicht war ausdruckslos, als er antwortete. »Du und deine Männer, ihr könnt gehen, wohin ihr wollt. Das heißt, alle deine Männer bis auf drei. Seet, Halock und Besram bleiben hier!«
    Unruhe kam unter den Soldaten des Grafen auf. Schwerter wurden gezückt. Ärgerliche Verwünschungen ausgestoßen.
    Ronder hob die Hand. Überall auf den Mauern erschienen Bogenschützen, die ihre Pfeile auf die Gruppe des Grafen richteten. Hinter dem Fürsten traten nun auch die Soldaten der Stadtwache aus dem Schatten hervor. Auf einen Befehl ihres Kommandanten umstellten sie Kerrs Männer.
    »Soweit bist du bereit zu gehen, Vetter!« Hass brandete Ronder entgegen.
    »Ich werde es kein drittes Mal sagen. Du übergibst mir sofort die Schuldigen am Tod des Orks.«
    Seet, Halock und Besram lösten sich aus der Truppe. Sie warfen ihre Waffen vor dem Fürsten zu Boden und ließen sich widerstandslos festnehmen.
    Die Mauer, die Ronders Soldaten bildeten, öffnete sich und Kerr verließ mit seinen Kriegern die Stadt.
    Am nächsten Morgen baumelten die Leichen der Mörder von der höchsten Burgzinne herab.
     
     

12.
     
    Es herrschten noch die Schleier der Nacht über dem Land, als Fürst Ronder im Schein der Fackeln die Reihen der Soldaten abging.
    In voller Rüstung, das Schwert in der einen, den Schild in der anderen Hand, schritt er an den Abteilungen vorbei und blickte seinen Männern in die Augen. Was er sah, erfüllte ihn mit Stolz. Entschlossenheit und Siegeswille sprachen aus ihren Gesichtern.
    Eine unnatürliche Stille lag über allem. Niemand flüsterte, räusperte sich oder hustete. Selbst die Orks hatten schweigend Aufstellung genommen. Nur die Pferde der Reiter schnaubten leise.
    Karem stand neben Crom, in Front der riesigen Wesen. Er würde die Orks in den Kampf führen. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass ihm Ronder diese wichtige Aufgabe übertragen hatte. Der Fürst würde an der Spitze der Reiter in die Schlacht ziehen. Die Generäle hatten ihn angefleht, auf eine persönliche Teilnahme in diesem Kampf zu verzichten, aber Ronder hatte ihre Bitten mit dem Argument abgeschmettert, dass er lieber kämpfend sterben wolle, als im Falle einer Niederlage, wie ein gemeiner Verbrecher von Canai gehängt zu werden.
    Die ersten Strahlen der Morgensonne erleuchteten den Horizont. Nicht weit von dieser Stelle hatte der König von Denan, wie erwartet, sein Heerlager in der Ebene von Sarvock aufgeschlagen. Kundschafter hatten den Fürsten über Anzahl und Aufstellung der gegnerischen Truppen informiert. Canai hatte zwanzigtausend Mann zusammengezogen, allerdings auf Reiter verzichtet, da er von einer Belagerung Melwars ausging, bei der ein Einsatz von Pferden sinnlos war. Riesige Katapulte und Eroberungstürme waren gesichtet worden. Ronder lächelte bei dem Gedanken an die Überraschung, die er dem König bereiten würde.
    Der Fürst hatte seine Inspizierung beendet und stieg wieder in den Sattel seines schwarzen Hengstes. Das Tier tänzelte unruhig, als es durch das Gewicht des Führers belastet wurde, aber Ronder hielt die Zügel in eisernem Griff und das Pferd beruhigte sich.
    Er überlegte, ob er eine Ansprache halten sollte, entschied sich dann aber dagegen. Jeder der Männer, die hier vor ihm standen, wusste, dass die einzige Alternative zum Sieg den Tod bedeutete. Canai war dafür bekannt, dass er mit Gefangenen nicht zimperlich umging, und die wenigen, die eine

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