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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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als Materialtransport angemeldet und abgeschossen worden. Nur wurde sie scheinbar niemals beladen.«
    »Das gibt es doch gar nicht. Wie soll das gehen?«
    »Tut mir leid, Sir. Aber ehrlich gesagt, habe ich keinen blassen Schimmer. Ich hatte gehofft, Sie hätten eine Erklärung dafür.«
    »Wie kann man eine Kapsel beladen, ohne dabei von den Überwachungskameras aufgenommen zu werden?«
    »Das kann man nicht«, sagte Morrison. »Außer man ist unsichtbar.«
    »Möglicherweise wurden die Kameras manipuliert«, überlegte Night.
    »Dazu müsste man sich allerdings außergewöhnlich gut mit unseren Systemen auskennen, Sir«, gab Scott Morrison zu bedenken.
    »Fällt Ihnen jemand ein, der dazu in der Lage wäre?«
    »Nein, Sir. Jedenfalls niemand von außen.« Morrison konnte nichts weiter tun, als abermals mit den Schultern zu zucken, denn dummerweise war der einzige Mann, der ihnen vermutlich hätte sagen können, wie man so etwas bewerkstelligte, im Urlaub und nicht zu erreichen.
    »Irgendetwas Seltsames geht hier vor, Mr Morrison. Das ist mal sicher. Das habe ich im Gefühl.«
    »Ja, Sir. Da stimme ich Ihnen zu.«
    »Ich werde Agent Taylor damit beauftragen, umgehend eine interne Untersuchungskommission zusammenzustellen, die der Sache auf den Grund gehen wird«, sagte Night und wackelte entnervt mit dem Kopf.
    »Ausgezeichnete Idee, Sir.«
    »In der Zwischenzeit überprüfen Sie am besten alles noch einmal.« Und mit besorgter Miene setzte Night hinzu: »Was meinen Sie, Morrison – kann es ein Hackerangriff gewesen sein? So was Banales wie ein verdammter neumodischer Computervirus?«
    »Das glaube ich kaum, Sir. Nichts und niemand durchdringt unsere Firewall. Da machen Sie sich mal keine allzu großen Sorgen. Die Bloodhound ist absolut unzerstörbar.«
    »Das, Mr Morrison«, sagte Night und stieß ein glückloses kleines Lachen aus, »das hat man von der Titanic damals auch gesagt.«

Autobahnraststätte, unweit St. Gallen, Schweiz
     
    Auf dem Weg nach Cologny hielten Talbot, Adrian und Isabella kurz hinter der Grenze an einer Raststätte an.
    »Ich muss mal aufs Klo«, sagte Adrian. Die rechte Wange tat ihm noch immer weh. Isabellas Handabdruck war so deutlich darauf zu erkennen, als hätte sie ihn mit einem glühenden Eisen eingebrannt.
    Talbot lenkte den Wagen zu einer Parkbucht am Rande des Rastplatzes, etwa 80 bis 100 Meter von der Tankstelle der Raststätte entfernt, und schaltete die Zündung aus.
    Sie waren kaum stehen geblieben, da fuhr auch der schwarze Saab von der Autobahn ab und rollte langsam über den Parkplatz. Von ihnen unbemerkt, blieb er in einer Parkbucht drei Wagen neben Talbots Citroën stehen.
     
    Der Mann im dunkelgrauen Maßanzug beobachtete aus sicherer Entfernung, wie Talbot ausstieg und auch der Junge von der Rückbank kletterte. Sofort bemerkte er, dass noch jemand hinten im Wagen saß, jemand, der in Ingolstadt noch nicht im Wagen gesessen hatte – ein junges Mädchen. Sie war allein im Fond des Wagens geblieben. Und da weder Talbot noch der Junge den Koffer bei sich hatten, lag der entweder im Kofferraum oder das dunkelhaarige Mädchen passte darauf auf.
    Der Mann im Saab zog in der klimatisierten Kühle seines Autos das Jackett aus und legte es über sein Notebook, das mit hochgeklapptem Display auf dem Beifahrersitz stand. Dann öffnete er das Handschuhfach und nahm die Glock heraus. Er steckte sie ein und stieg aus.
    Die Hitze schlug ihm wie ein kräftiger Windstoß entgegen und ließ ihn gleich in Schweiß ausbrechen. 100 Meter weiter sah er den Jungen und den Mann in der Raststätte verschwinden. Um sicherzugehen, dass er ungestört sein würde, wenn er sich den Koffer aus dem Citroën holte, näherte er sich dem Rasthof ein gutes Stück und konnte dabei erkennen, dass sich weder Talbot noch der Junge im vorderen Bereich mit dem Stehcafé und den Zeitschriftenregalen aufhielten. Wahrscheinlich waren sie beide zu den Waschräumen gegangen. Von ihnen ging also keine unmittelbare Gefahr mehr aus. Das Mädchen auszuschalten war jedenfalls nicht das Problem.
     
    Isabella saß müde auf dem Rücksitz des Citroën, die Beine auf der Mittelkonsole, und dachte voller Sehnsucht an ihre Eltern. Was gäbe sie darum, jetzt bei ihnen zu sein und sie in die Arme nehmen zu können. Dabei hatte sie nicht die geringste Ahnung, wann und wo sie sie wiedersehen würde. Wie es ihnen in München wohl erging? Ob man sie wegen der Taschendiebstähle vor Gericht stellte und ins Gefängnis warf?

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