Das Frauengesundheitsbuch
letzten Wochen vor dem Geburtstermin Vorsicht geboten, der Höhepunkt könnte Wehen auslösen. Auch Frauen, die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, lassen es besser nicht zum Orgasmus kommen. Neben den verstärkten Kontraktionen der Gebärmutter ist auch die veränderte Herzfrequenz des Ungeborenen zu erwähnen, die unmittelbar nach einem Orgasmus messbar ist.
Gut zu wissen
Sanft und dennoch gefährlich
Pflanzliche Heilmittel gelten zwar als eher sanft und vor allem natürlich. Trotzdem sollten Sie auch die nicht ohne Rücksprache einnehmen. Ein in der Schwangerschaft nicht geeignetes Präparat oder eine zu hohe Dosierung kann etwa vorzeitige Wehen auslösen.
Bewegung: Bewegung ist gut, auch für Schwangere. Leistungsdruck und sportlicher Ehrgeiz sind es nicht. Je schwerer Sie werden, desto besser eignet sich Schwimmen. Das Körpergewicht wird durch den Auftrieb gesenkt, der Tendenz zur Wassereinlagerung entgegengewirkt. Um Scheideninfektionen zu verhindern, benutzen Sie am besten immer ein Spezialtampon, z. B. SymbioFem protect (SymbioPharm) und nach dem Schwimmen ein Scheidenpflegezäpfchen, z. B. Vagiflor (Asche Chiesi). Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist. Überhaupt sollten Sie Acht geben, dass die Körperkerntemperatur gerade im ersten Trimester nicht zu sehr steigt. Mit Sauna und Sonne darum nicht übertreiben. Sehr schweißtreibende Sportarten und solche mit hohem Verletzungsrisiko lassen Sie lieber sein. Steigen Sie um auf Walking, Radfahren, Skilanglauf und sämtliche Formen von Gymnastik, hier vor allem Beckenbodenübungen (→ S. 36 ). Ihr Puls sollte, wenn Sie durchschnittlich trainiert sind, nicht über 140 liegen. Betreiben Sie nicht zu intensive Muskelarbeit, denn dadurch wird kurzfristig Blut aus dem Mutterkuchen in die Muskeln abgezogen. Falls Sie eine Erkrankung haben oder die Schwangerschaft problematisch ist, beraten Sie sich mit Ihrer Frauenärztin, ob und welcher Sport für Sie infrage kommt. Sollten Sie beim Sport Atemnot, Kreislaufbeschwerden mit Schwindel, Herzrasen, Schmerzen oder gar Blutungen bekommen, brechen Sie auf der Stelle ab und suchen Sie Ihren Facharzt auf. Während alltäglicher Bewegung sollten Sie verstärkt auf rückenfreundliches Bücken achten, nicht schwerer als 10 kg heben.
Reisen: Eine Schwangerschaft ist lang, und es ist nur zu verständlich, dass Sie in dieser Zeit vielleicht einmal verreisen wollen oder müssen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Je länger die Reise desto höher das Thromboserisiko. Sofern Sie mit dem Auto – Angurten ist Pflicht und schadet nicht – oder der Bahn unterwegs sind, sollten Sie für ausreichend Pausen sorgen bzw. sich immer wieder bewegen. Auch im Flugzeug aufstehen oder Beinübungen im Sitzen machen, die Blutstauungen vorbeugen. Unbedingt ratsam für längere Reisen sind Kompressionsstrümpfe. Trinken Sie außerdem möglichst viel. Die kosmische Strahlenbelastung beim Fliegen ist zu vernachlässigen, wenn Sie nicht beruflich ständig in der Luft sind. Das gilt nicht bis zur 16. Schwangerschaftswoche. In der Zeit sollten Sie zum Schutz der Gehirnentwicklung des Babys auf das Fliegen verzichten. Planen Sie Ihren Urlaub idealerweise für das zweite Schwangerschaftsdrittel ein. Beschränken Sie sich am besten auf ein Ziel mit gemäßigtem Klima, gleichem Zeitrhythmus und ähnlicher Ernährung. Meiden Sie feuchte Hitze und Orte, die über 3000 Meter Höhe liegen sowie intensive Sonnen bäder und Hitzestau. Wenn Sie in exotische Länder reisen müssen, besprechen Sie so früh wie möglich, welche Impfungen nötig und in Ihrem Zustand möglich sind. Während einer Risikoschwangerschaft oder gesundheitlichen Problemen, wie etwa Herz-Lungen-Erkrankungen, dürfen Sie nicht fliegen und sollten auch über andere Reisepläne mit Ihrer Frauenärztin reden.
Arbeitsplatz/Umwelt: Wenn Sie berufstätig sind, stehen Sie in der Zeit der Schwangerschaft und des Stillens unter einem besonderen Schutz des Staates. Es gibt zahlreiche gesetzliche Bestimmungen, die durch die Arbeits- und Mutterschutzgesetze Sie und Ihr Baby vor schädlichen Einwirkungen von Gefahrenstoffen schützen sollen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihren Arbeitgeber möglichst frühzeitig über die eingetretene Schwangerschaft informieren. Neben dem Verbot, mit bestimmten schädlichen Stoffen zu arbeiten, gibt es auch Regeln für die Arbeitszeit, das Heben von Lasten, die Einwirkung von Staub, Hitze und Lärm. Auch darf
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