Das Frauengesundheitsbuch
Ihnen während der ganzen Schwangerschaft bis 4 Monate nach der Entbindung nicht gekündigt werden. Aktuelle Fassungen der Richtlinien sehen Sie sich am besten im Internet an.
Gesunde Schwangere, gesundes Kind
Wie Sie mit Nahrungsergänzungen vorsorgen können, hatten Sie schon gelesen. Eine besondere Rolle spielt noch die Optimierung des Säure-Basen-Haushalts. Wenn Sie Sodbrennen haben, spricht das für eine Übersäuerung. Nehmen Sie Basenpulver ein (→ S. 59 Säure-Basen) oder trinken Sie regelmäßig Kanne Brottrunk, wodurch auch die Leber entlastet wird. Durch die Milchsäure bildenden Bakterien regen Sie bei Ihrem Baby das Immunsystem an, so dass es im späteren Leben weniger mit Allergien und Infektionen zu kämpfen haben wird. Sind Sie sehr im Stress oder neigen Sie zu Krämpfen, dann ist eine Ergänzung mit Magnesium sinnvoll, z. B. je 3 × 1–2 Tbl. Phosetamin (Köhler) oder Magnesium Kalzium (hypo-a).
Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang, mindestens einmal am Tag. Durch die homonellen Veränderungen in der Schwangerschaft wird der Darm meist etwas träge. Trinken Sie genug, essen Sie genügend Ballaststoffe (Vollkorn und Gemüse) und am besten zusätzlich 2–3 EL Leinsamen tgl. Auch 1–3 TL gemahlene Flohsamenschalen tgl. in Flüssigkeit oder in besonders hartnäckigen Fällen ganzer Flohsamen sind in der Schwangerschaft erlaubt. Aber all diese Quellmittel benötigen für ihre Wirkung zusätzliches Wasser, das heißt, noch mehr trinken! Einige bewährte homöopathische Arzneien können je nach Frauentyp eingesetzt werden: 2–3 × tgl. 4 Globuli Dolichos, Nux vomica, Platinum, Plumbum oder Sepia jeweils in D12.
Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel können Sie selber mit einem speziellen Handschuh, den Ihnen der Frauenarzt verschreiben wird, den Säuregrad Ihrer Scheidenflüssigkeit messen, Steigt der pH-Wert an, so können sich Bakterien in der Scheide ausbreiten, die schlimmstenfalls einen vorzeitigen Blasensprung auslösen können. Auch wird Ihr Frauenarzt schon vor der Geburt des Kindes einen Scheidenabstrich auf Pilze machen. Wenn man die Scheide vorsorglich behandelt, schützt man das Neugeborene vor entsprechenden Infektionen (→ S. 44 Scheidenpflege). Um Ihr Kind nicht nur vor Infektionen zu schützen, sondern auch vor Allergien, hat es sich in großen Untersuchungen bewährt, wenn die Mutter in der Schwangerschaft bestimmte Laktobazillen einnimmt (→ S. 91 Mikrobiologische Therapie). Wird das Kind durch einen Kaiserschnitt geboren und kommt dadurch nicht mit den Scheidenbakterien der Mutter in Kontakt, dann siedeln sich in seinem Darm ganz andere Bakterien an als bei Kindern mit normaler Geburt. Der Schutz über das Immunsystem des Darms ist dann nicht optimal. Stillt die Mutter, braucht sie nur die Laktobazillen weiter einzunehmen, über die Milch versorgt sie ihr Kind dann mit den wichtigen Immuninformationen. Stillt sie nicht, so kann man dem Baby gute Darmbakterien (Laktobazillen, Bifidusbakterien) im Fläschchen zufüttern.
Schlussendlich sollten Sie den Spruch unserer Großmütter, dass jede Schwangerschaft einen Zahn kostet, nicht mehr ernst nehmen. Für Sie muss das nicht gelten! Gehen Sie frühzeitig zum Zahnarzt, lassen Sie eine Zahnfleischentzündung professionell behandeln, denn wenn Sie das nicht tun, droht eine Frühgeburt. Die Bakterien aus den Zahnfleischtaschen können nämlich dann auf dem Blutweg auch Ihren Mutterkuchen oder Ihre Fruchtblase infizieren. Quecksilber aus Amalgamfüllungen löst sich und erreicht über den Mutterkuchen das Kind. Trotzdem keinesfalls in der Schwangerschaft Amalgamfüllungen entfernen, aber natürlich auch keine neuen machen lassen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin darüber, ob Sie mit Selen, Zink oder Pflanzenstoffen das Quecksilber unschädlich machen sollten.
Risikoschwangerschaften
Wenn das Wort auch bedrohlich klingt, so muss eine Risikoschwangerschaft nicht unbedingt bedeuten, dass es tatsächlich Probleme für den Embryo oder die werdende Mutter geben muss. Wer jedochzu einer Risikogruppe im Sinne der Mutterschaftsrichtlinien gehört, sollte sich darüber bewusst sein. Man unterscheidet zwischen Risiken, die sich aus der Anamnese ergeben, wenn Sie etwa schon Fehl geburten hatten oder wenn bei Ihnen eine Miss bildung der Gebärmutter vorliegt.
Weitere Risiken stehen im Zusammenhang mit einem vorliegenden Befund. Das könnte ein hoher Blutdruck sein, eine Nierenbeckenentzündung, Zuckerkrankheit oder nur die Tatsache,
Weitere Kostenlose Bücher