Das Frauengesundheitsbuch
Kürbissamen mit Hopfenzapfen und/oder Gewürzsumachwurzel bzw. Goldrutenkraut. Leidet Ihr Partner wegen leichter gutartiger Vergrößerung der Vorsteherdrüse unter einer Reizblase und nächtlichem Harndrang, sollte er über einen längeren Zeitraum morgens und abends je 1 Tbl. Prostagutt forte (Dr. Willmar Schwabe) oder ein anderes Qualitätspräparat aus den Extrakten von Sägepalmen-Früchten (Sabal) und Brennnessel-Wurzeln (Urtica) unzerkaut mit Flüssigkeit einnehmen. Bei Dranginkontinenz mit entzündlicher Komponente wirkt Cystinol N Lösung (Schaper und Brümmer) aus Bärentraubenblätter- und Echtem Goldrutenkrautextrakten antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend und durchspülend. Nehmen Sie 3 × tgl. 10 ml, aber nicht länger als eine Woche und höchstens 5 × im Jahr!
Ernährung: Essen Sie ballaststoffreich, damit die Darmentleerung regelmäßig und leicht funktioniert und Druck auf den Beckenboden vermieden wird. Trinken Sie außerdem unbedingt viel!
Äußerlich: Kneippsche Anwendungen, warme Moorbäder und -umschläge wirken sich günstig auf die Durchblutung aus. Am wichtigsten ist aber das Beckenbodentraining, ggf. einschließlich Profit for the Lady (Innocept) („Senkung“ → S. 136 ). Es sollte immer langfristig und regelmäßig gemacht werden und hilft auch bei Stuhlinkontinenz (hier im Notfall ProDry Analtampon von Innocept).
Tipp: Ganz wichtig ist, dass Sie sich nicht zurückziehen, sondern weiter am sozialen Leben teilnehmen. Wenn Ihnen das unmöglich erscheint, sollten Sie unbedingt eine Verhaltensschulung in Erwägung ziehen und eine Entspannungsmethode erlernen. Bei der Dranginkontinenz empfiehltsich immer eine Darmsanierung (→ S. 56 ). Bei Beschwerden im Alter, die durch Hormonmangel verstärkt werden, können Scheidenpflegezäpfchen eine große Hilfe sein. Auch die Neuraltherapie bringt in einigen Fällen gute Erfolge.
Infekte der Harnwege
Fast jede Frau hat mindestens einmal im Leben eine Harnwegsinfektion. Ist die Harnröhre betroffen, was quasi immer der Fall ist, spricht man von der Urethritis, ist es die Harnblase, ist von einer Zystitis die Rede. Natürlich haben auch Männer diese Erkrankung, aber erheblich seltener, da ihre Harnröhre deutlich länger ist, und Bakterien es somit schwerer haben, den Weg nach innen zu finden.
Das klassische Anzeichen ist der häufige Harndrang. Geht die Betroffene dann auf die Toilette, kommen meist nur wenige Tropfen. Das Wasserlassen verursacht einen brennenden Schmerz. Der Urin kann dunkler sein als üblich und Eiter oder auch Blut enthalten. Die wohl bekannteste und häufigste Ursache, besonders bei jungen Mädchen und Frauen, ist vermehrter Geschlechtsverkehr. Zum einen irritieren die Bewegungen und der Druck, den der Penis auslöst, Harnröhre und Blase, zum anderen können Bakterien, meistens sind es Escherichia coli, kurz E. coli genannt, in die Harnröhre geschoben werden.
Innerhalb von Familien gibt es eine hohe Übertragungsrate von E. coli , aber auch von Tieren auf Menschen, so dass Händehygiene ein wichtiger Schutz vor Ansteckung ist. Nicht nur nach jedem Toilettengang, sondern auch nach dem Einkaufen und vor dem Essen sollten Sie auf jeden Fall immer gründlich die Hände waschen.
Auch Harnsteine, eine Verengung der Harnröhre, Restharn etwa während einer Schwangerschaft oder der Einsatz eines Katheters bzw. die Benutzung eines Diaphragmas können die Blasenentzündung begünstigen. Frauen in den Wechseljahren und danach sind besonders oft betroffen. Durch das Sinken der weiblichen Hormone wird die Schleimhaut in der Scheide und in Harnröhre und Blase dünner und weniger widerstandsfähig.
Die Entzündung des Nierenbeckens, das den von den Nieren gefilterten Harn sammelt, bevor er in die Blase fließt, macht sich im akuten Zustand durch Schmerzen im Unterleib und Rücken bemerkbar. Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen, Schüttelfrost und Fieber kommen meist hinzu. Eine chronische Nierenbeckenentzündung kann zu Nierenversagen führen. Darum ist eine gründliche Behandlung immer dringend erforderlich. Junge Mädchen und Frauen leiden öfter daran als Männer, hingegen im Alter sind Männer im Zusammenhang mit einer vergrößerten Prostata öfter betroffen. Auslöser ist fast immer eine aufsteigende Harnwegsinfektion.
Diagnose: Ein Verdacht wird allein durch die Beschreibung der Symptome entstehenZunächst sollten dann andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, zumal die Symptome der Blasenentzündung denen
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