Das Frauengesundheitsbuch
immer werden bei jungen Frauen zwischen 15 und 25 Jahren funktionelle Eierstockzysten zu schnell operativ entfernt. Dabei wird hingenommen, dass Eierstockgewebe zerstört wird. Besser: Abwarten und ständig beobachten, ob die Zyste platzt oder zurückgeht.
Unterstützend Homöopathie: Kehren funktionelle Zysten immer wieder, 2–3 × tgl. 4 Globuli je in D12 Apis, Lycopodium oder Podophyllum bei eher rechtsseitig und Lachesis, Phosphor oder Thuja bei eher linksseitig auftretenden Zysten.
Schüßler: 3 × tgl. 2 Tbl. Kalium bromatum (Nr. 14) D6 lutschen.
Pflanzenmittel: 3 × tgl. 3 Tr. CERES Alchemilla Urtinktur (ALCEA). Für junge Frauen: Mönchspfeffer, z. B. Agnucaston PMS (Bionorica), für Frauen in den Wechseljahren: 2 × 1 Kapsel Traubensilberkerze, z. B. Remifemin (Schaper und Brümmer).
Ernährung: Lassen Sie zeitweise Milch, Fleisch und Käse weg, essen Sie reichlich Bio-Gemüse. Übergewicht abbauen, um dem Hormonhaushalt zu helfen.
Nahrungsergänzung: Reha1 und die ODSK1- und 2-Kuren von hypo-a zur Unterstützung des Darms. Auch gut eine Trinkkur mit Kanne Brottrunk.
Äußerlich Verzichten Sie auf Sportarten (z. B. Turnen) mit der Gefahr einer Bauchprellung, bzw. die starke Drehungen des Beckens erfordert, damit die Zyste nicht platzt.
Bei symptomlosen, sonographisch unauffälligen Zysten 20–30 Min. Unterbauchölwickel mit durchblutungsförderndem und hormonell regulierendem Öl machen, z. B. Wacholderzweige (Juniperus communis), Rosmarin Verbenon (R. officinalis), Zypresse (Cupressus sempervirens). Anschließend 20 Min. Nachruhe.
Tipp: Ganzheitlich arbeitende Ärzte vermuten einen Zusammenhang zwischen funktionellen Zysten und einem durch Umweltgifte irritierten Hormonsystem. Auch der reichliche Verzehr von Hormon behandeltem Fleisch könnte eine Bedeutung haben. Falls Ihr Arzt Ihnen Akupunktur oder Neuraltherapie vorschlägt, können Sie auch damit eine Heilung erwarten.
Perlenschnur-Zysten
Hinter dem komplizierten Begriff Polyzystisches Ovarialsyndrom, als PCOS abgekürzt, steckt zunächst einmal die Ansammlung von mehreren Zysten in beiden Eierstöcken. Die Zahl der betroffenen Frauen im gebärfähigen Alter liegt in Europa zwischen fünf und zwölf Prozent. Es handelt sich damit um die häufigste hormonell bedingte Erkrankung dieser Personengruppe. Obwohl das Syndrom, das auch durch eine Erhöhung männlicher Hormone gekennzeichnet ist, bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist, liegen die Ursachen noch im Dunkeln. Im Jahr 1935 beschrieben die beiden amerikanischen Frauen ärzte Irvin Stein und Michael Leventhal erstmals das vollständige Krankheitsbild. Auch heute noch wird es darum manchmal Stein-Leventhal-Syndrom genannt.
Krankheitsbild
Dadurch, dass vermehrt männliche Hormone, vor allem Testosteron, gebildet werden, geschieht im weiblichen Körper Folgendes:
Die Menstruation kommt vollkommen unregelmäßig oder bleibt ganz aus.
Eizellen entwickeln sich nicht so, wie sie sollten, der Eisprung ist erschwert oder bleibt aus, was die Fruchtbarkeit drastisch herabsetzt.
Äußerlich sichtbare Anzeichen sind Akne über die Pubertät hinaus, Haarausfall und gleichzeitig die Zunahme der Behaarung im Gesicht, auf dem Bauch und an der Brust sowie Gewichtszunahme.
Das PCO kann viele verschiedene Ursachen haben, es kann eine angeborene Stoffwechselstörung sein oder eine erworbene. Bei der erworbenen steht das Übergewicht an erster Stelle, häufig verbunden mit einer so genannten Insulinresistenz. Das bedeutet, dass Zellen sehr viel später auf das Hormon Insulin reagieren, also auch viel mehr Insulin ausgeschüttet werden muss, um einen normalen Blutzuckerspiegel zu erreichen. Diese Stoffwechselstörung ist die Hauptursache für die Entstehung des Typ-2-Diabetes. Auch der Blutdruck ist bei den Betroffenen meistens zu hoch.
Diagnose: Verdacht auf PCO entsteht, wenn die Periode seltener als alle 5 Wochen kommt oder ganz ausbleibt, wenn männliche Hormone im Blut erhöht sind oder männliche Körperbehaarung oder Haarausfall des männlichen Typs darauf hindeuten, wenn viele Zysten in den Eierstöcken, zum Teil perlschnurartig unter einer verdickten Eierstockkapsel angeordnet, vorliegen.
Um sämtliche infrage kommenden Krankheiten auszuschließen, wird das Blut untersucht. Dauert der Zyklus länger als 35 Tage, erfolgt die Abnahme am besten zwischen dem dritten und fünften Zyklustag. Die Eierstöcke werden per Ultraschall untersucht. Meist wird auch eine Gewebeprobe entnommen, die Behaarung
Weitere Kostenlose Bücher