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Das fremde Haus

Das fremde Haus

Titel: Das fremde Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Hannah
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Amerika? Aber dann hättest Du mich doch sicher gebeten, die Blumen zu gießen usw. (es sei denn, Du hast jemand anderen dafür gefunden!).
    Ich fühle mich ganz schuldig, weil ich Dich so lange vernachlässigt habe – das soll keine Ausrede sein, aber im Krankenhaus ging’s ziemlich hektisch zu und ich habe eine harte Zeit durchgemacht – mehr darüber später mündlich.
    Also jedenfalls, ruf an (auf dem Handy, nicht dem Festnetzanschluss) oder schick eine SMS. Ich hoffe, wir treffen uns bald mal wieder.
    Alles Liebe,
Selina

Asservaten-Nr. : CB13345/432/27IG
    Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still
Da war der Vogel still

22
    24. 7. 2010
    »Ich brauche euch, um in ein Haus einzubrechen«, sagte Simon, als wäre das die selbstverständlichste Bitte der Welt.
    Charlie hätte fast die drei Bier fallen lassen, die sie trug. Irgendwie schaffte sie es, alles auf dem Tisch abzustellen, ohne einen Tropfen zu verschütten. Sie, Simon und Sam Kombothekra saßen auf der Terrasse des Granta-Pubs in Cambridge, unten am Fluss. Charlie hatte in der »Brown Cow« auf Sam gewartet, als Simon sie per SMS nach Cambridge zitiert hatte. Sie musste ihr Bier stehen lassen und Sam sagen, dass er ebenfalls keins kriegen würde, beziehungsweise erst nach einer zweistündigen Autofahrt.
    »Im Bentley Grove.« Simon steuerte hilfreicherweise weitere Details bei. »Nicht in Nummer 11 – sondern in das Haus gegenüber von Professor Sir Basil Lambert-Wall.«
    »Warum?«, fragte Sam. »Was ist da drin?«
    Simon trank einen Schluck und runzelte die Stirn. »Weiß nicht«, murmelte er. »Vielleicht gar nichts.«
    »Na, wenn das kein verlockender Anreiz ist«, bemerkte Charlie sarkastisch.
    »Ich erzähle euch lieber, was ich weiß«, sagte Simon. »Das ist einfacher. Nachdem ich mich von Kit Bowskills Eltern verabschiedet hatte, bin ich sofort mit Höchstgeschwindigkeit zur Pardoner Lane gefahren. In Nummer 18 war keiner, also versuchte ich es bei Nummer 17. Die Eigentümer waren ebenso erfreut, mich zu sehen wie letztes Mal, als ich unangemeldet aufgekreuzt bin, und heute habe ich ihr Angebot angenommen und einen Kaffee bei ihnen getrunken. Ich dachte mir, wenn mir jemand was über Nummer 18 verraten kann, dann sie – sie wohnen seit 2001 dort, und sie reden. Insbesondere sie.«
    Als sie Sams verdutzte Miene sah, erklärte Charlie: »Er meint, es handelt sich um Menschen mit einem funktionierenden Sozialverhalten, die sich gern unterhalten und freundlich zu anderen Leuten sind.« Ganz anders als Simon, der das Haus stets mit gesenktem Kopf verließ und betrat und sich nichts Schlimmeres vorstellen konnte, als alle Nachbarn zu kennen und immer, wenn man einen traf, einen kleinen Plausch halten zu müssen. Charlie hatte ihn deshalb schon mehrmals in die Mangel genommen. »Du plauderst doch auch mit deinen Kollegen, deinen Eltern und mir«, hatte sie bemerkt, wobei sie sich der linguistischen Ungenauigkeit sehr wohl bewusst war. Was Simon machte, konnte kaum als Plaudern bezeichnet werden. »Wenn ich einmal mit den Nachbarn rede, schaffe ich einen Präzedenzfall«, hatte er erwidert. »Danach werde ich jedes Mal, wenn ich aus der Tür trete, stehen bleiben und Höflichkeiten austauschen müssen, und das will ich nicht. Wenn ich das Haus verlasse, dann deshalb, weil ich irgendwohin muss. Und wenn ich nach Hause komme, will ich schnellstens nach Hause.«
    »Und was hat die Frau, die gern redet, gesagt?«, fragte sie.
    »Als sie und ihr Mann in die Pardoner Lane zogen, gehörte Nummer 18 dem Beth Dutton-Zentrum – der Schule nebenan.«
    Wieder wunderte es Charlie, dass Connie Bowskill sich die Adresse falsch gemerkt hatte. Wie war es möglich, dass sie sich an jedes Detail korrekt erinnerte, nur nicht an die Hausnummer, insbesondere, nachdem Kit diesen Witz mit der Adresse als Namen für das Haus gemacht hatte?
    Pardoner Lane 17, Pardoner Lane 17, Cambridge.
    Aber das war doch dann auch falsch. Es müsste heißen: Pardoner Lane 18, Pardoner Lane 18, Cambridge.
    »Die Schulleiterin wohnte in Nummer 18«, sagte Simon. »Kurzer Arbeitsweg – nur ins Nachbarhaus. 2003 bekam die Schule finanzielle Probleme, und Nummer 18 wurde verkauft, zur Kapitalbeschaffung. Die Schulleiterin wohnt jetzt in einer Mietwohnung eine

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