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Das fünfte Paar

Das fünfte Paar

Titel: Das fünfte Paar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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bringen.
    »Hör zu.« Er atmete tief durch. »Siehst du eine Möglichkeit, Frieden zu schließen? Die Vergangenheit zu vergessen?«
    »Keine.«
    »Na, fabelhaft. Ich danke dir, daß du so vernünftig bist. Nun - ich habe es zumindest versucht.«
    »Versucht?« echote ich höhnisch. »Wie lange ist es her, daß du fortgingst? Was zum Teufel hast du versucht, Mark? Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, wir könnten die Vergangenheit vergessen. Wie stellst du dir das denn vor? Sollen wir so tun, als sei nie etwas zwischen uns gewesen? Ich weigere mich, eine solche Schmierenkomödie zu spielen.«
    »So hatte ich es doch gar nicht gemeint, Kay: Ich frage dich, ob wir nicht die Kräche, die Wut und die Dinge vergessen könnten, die wir uns an den Kopf geworfen haben.«
    Ich erinnerte mich nur noch dunkel daran, was wir uns alles an den Kopf geworfen hatten und warum unsere Beziehung gescheitert war. Wir stritten, ohne recht zu wissen, worüber eigentlich - bis das Ziel die gegenseitigen Kränkungen wurden, statt der Differenzen, die sie verursacht hatten.
    »Damals im September«, sagte er weich, »wollte ich dir keineswegs mitteilen, daß ich keine Chance für eine Versöhnung sähe. Wenn du die Wahrheit wissen willst: Als ich deine Nummer wählte, hatte ich Angst, dich das sagen zu hören - und als du danach nicht zurückriefst, zog ich meine Schlüsse daraus.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Allerdings.«
    »Nach dem, was du getan hattest, waren diese Schlüsse für dich wohl naheliegend.«
    »Nach dem, was ich getan hatte?« Er starrte mich ungläubig an. »Und wie steht es mit dem, was du getan hast?«
    »Ich habe gar nichts getan - ich war es nur müde, Konzessionen zu machen. Du hast dich nie ernsthaft bemüht, in Richmond Fuß zu fassen. Alle paar Tage hattest du eine neue Idee und erwartetest von mir, daß ich mich entwurzelte und dir blindlings folgte. Sosehr ich dich auch liebe - ich kann mich nicht aufgeben, und das habe ich auch nie von dir verlangt.«
    »Doch, das hast du! Selbst wenn ich mich nach Richmond hätte versetzen lassen können - ich wollte es nicht! «
    »Na schön, jetzt hast du ja, was du wolltest.«
    »Kay, das ist unfair - du hast genauso Schuld.«
    »Ich bin nicht diejenige, die weggegangen ist.« Meine Augen füllten sich mit Tränen. »O Mist!« murmelte ich.
    Er zog sein Taschentuch heraus und legte es mir sanft auf den Schoß.
    Ich betupfte meine Augen, rückte näher zur Tür und lehnte den Kopf ans Fenster. Verdammte Heulerei!
    »Es tut mir leid«, sagte Mark. »Das ändert überhaupt nichts.« »Bitte weine nicht.«
    »Ich weine, solange es mir paßt«, erwiderte ich mit lächerlichem Trotz.
    »Es tut mir wirklich leid«, wiederholte er. Diesmal war es nur ein Flüstem.
    Ich dachte, er würde mich berühren, aber er tat es nicht. Er drehte sich weg. »Ich wünschte, du wärst gegangen - dann hättest du den Schwarzen Peter.«
    Ich antwortete nicht. Ich traute meiner Stimme nicht.
    »Hast du verstanden?«
    »Es ist schwer, dich zu verstehen, wenn du in die andere Richtung sprichst.«
    Er wandte sich mir zu. Ich schaute stur geradeaus. »Kay, sieh mich an!« Zögernd gehorchte ich.
    »Warum, glaubst du, bin ich hier?« fragte er. »Ich versuche, wieder in Quantico unterzukommen - aber es ist schwierig: Die miese Wirtschaftslage hat zu einer Kürzung des Budgets geführt - und das "Büro" bekommt das empfindlich zu spüren. Doch es ist noch aus anderen Gründen problematisch.«
    »Soll das heißen, daß du beruflich unzufrieden bist?«
    »Es soll heißen, daß ich einen Fehler gemacht habe.«
    »Es tut mir leid, wenn deine Übersiedlung nach Denver beruflich nicht das gebracht hat, was du dir davon versprochen hattest.«
    »Ich spreche nicht nur davon - und das weißt du auch.«
    »Wie sollte ich?« Ich war entschlossen, ihn zu zwingen, es auszusprechen.
    »Es geht um uns. Seit ich weg bin, fehlt mir etwas.« Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit. Es war fast unheimlich.
    »Wie war die Zeit für dich?« fragte er.
    »Ich denke, wir haben beide viele Fehlergemacht«, wich ich aus.
    »Ich würde gerne ein paar wiedergutmachen, Kay - ich möchte nicht, daß es so endet mit uns. Das will ich schon lange, aber ich wußte nicht, wie ich es dir sagen sollte. Ich hatte Angst, du würdest mich abblitzen lassen, hättest vielleicht eine neue Beziehung...«
    Ich sagte ihm nicht, daß ich die gleichen Gedanken gehabt und ihre Bestätigung gefürchtet hatte. Er griff nach meiner Hand,

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