Das Garten Abc

schlagen Sie einen etwa 170 cm langen Holzstab so tief in die Erde, dass er festen Halt hat. Dann beobachten Sie einen Sonnentag lang den Schatten, den er wirft. Markieren Sie die Stelle, auf welche der Schatten um 6 Uhr morgens fällt und jene, die er um 18 Uhr abends anzeigt. Zwischen diesen beiden Markierungen legen Sie dann die Blumenuhr in einem Kreissektor von etwa 2 m Radius an.
    Die Markierung dieser Fläche geschieht am einfachsten mit einer Schnur. Befestigen Sie deren eines Ende am Pflock. In etwa 2 m Abstand binden Sie ein kräftiges Pflanzholz an die Schnur. Dann ziehen Sie mit dessen Hilfe bei gespannter Schnur einen Kreisbogen zwischen den Markierungen für 6 und 18 Uhr. Dieses Kreissegment teilen Sie dann entsprechend der Anzahl Ihrer „Zeit-Blumen“ – dem unten angeführten Beispiel nach sind es acht – gleichmäßig auf. Bepflanzen Sie die Sektoren mit den acht Arten von Blütenpflanzen, und Sie haben den ganzen Sommer über eine zuverlässige Zeitanzeige. Natürlich nur an sonnigen Tagen.
    Die einzelnen Blütenpflanzen für die Sektoren sind:
    Um 6 Uhr öffnet sich die Blüte der Zaunwinde (Calystegia sepium). Sie schließt sich gegen Sonnenuntergang. Blütezeit von Juni bis September.
    Um 7 Uhr öffnet sich die Blüte der Ringelblume (Calendula officinalis) den Sonnenstrahlen. Sie schließt sich um 14 Uhr. Und das von Juni bis Mitte Oktober.
    Um 8 Uhr breitet der Gauchheil (Anagallis arvensis) seine Blütenblätter vor der Sonne aus und bleibt so bis 16 Uhr. Er blüht von Juni bis Oktober.
    Um 9 Uhr erwacht die Blüte der Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus), um sich dann um 13 Uhr schon wieder zu schließen. Sie tut das von Juni bis September.
    Um 10 Uhr ist es für die Käsepappel (Malva neglecta) Zeit, die Blüten zu öffnen. Sie schließt sie erst vor Sonnenuntergang. Blütezeit von Juni bis September.
    Um 11 Uhr reckt die Tigerblume (Tigridia pavonia) ihre Blüten in die Sonne und belässt sie dort bis knapp vor Sonnenuntergang. Zwischen Juni und September an jedem sonnigen Tag.
    Um 16 Uhr ist es Zeit für die Wunderblume (Mirabilis jalapa), ihre Blüten zu öffnen. Sie tut es an jedem Sonnentag zwischen Juni und Mitte Oktober.
    Um 18 Uhr schließlich erwacht die Nachtkerze (Oenothera X.) und entfaltet ihre Blütenblätter.
     

 
    Wer mit einer kleineren Form der Blumenuhr sein Auslangen findet oder eine Blumenuhr für Balkon oder Terrasse haben will, kann eine ausreichend große und tiefe Pflanzschale – Durchmesser mindestens 50 cm – als Blumenuhr bepflanzen. Natürlich erfüllt jedes andere Behältnis in passender Größe und Tiefe und mit Abflusslöchern im Boden den Zweck genauso. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
    Wie in jedem Pflanzbehältnis muss man auch in jenem für die Blumenuhr die Bildung von Staunässe vermeiden. Das Gefäß muss also über ausreichend große Abflusslöcher im Boden verfügen. Über die Löcher legt man Tonscherben, größere Steine oder ein anderes Drainage-Material und deckt es mit einer Schicht grobem Sand ab. Dann füllt man das Behältnis bis etwa zwei Zentimeter unter dem Rand mit Erde.
    Bei der Auswahl der Blütenpflanzen für die Blumenuhr in der Pflanzschale sollte man auf ähnliche Bedürfnisse hinsichtlich Nährstoffangebot und Feuchtigkeit achten. Die vier im Folgenden vorgestellten „Zeit-Blumen“ mögen es eher mager. Man sollte also keine zu fette Blumen- oder Gartenerde verwenden.
    Die Blütenpflanzen für die Blumenuhr in der Schale sind:
    Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) oder der orangerot blühende stängellose Papaver nudicaule öffnet seine Blüten um 6 Uhr und schließt sie erst wieder gegen 18 Uh r. Blütezeit von Juni bis September.
    Die Ringelblume (Calendula officinalis) öffnet sich um 7 Uhr den Sonnenstrahlen. Sie schließt sich um 14 Uhr . Von Juni bis Mitte Oktober an jedem Sonnentag.
    Die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) oder die Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) breitet ihre Blütenblätter um 9 Uhr aus und belässt sie so bis gegen 13 Uhr (Pfingstnelke) bzw. 15 Uhr (Karthäusernelke). Sie tut das in ihrer Blütezeit zwischen Juni und September.
    Die Käsepappel (Malva neclecta) und ihre Verwandte, die Spitzblättrige Malve (Malva alcea) halten es um 10 Uhr für früh genug, ihre Blüten der Sonne zu öffnen. Dafür schließen sie die Blüten erst knapp vor Sonnenuntergang.
     
    Hecken umfrieden den Garten, sorgen für Windschutz und spielen auch eine ästhetische Rolle. Während der