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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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anderes gestört als durch dein Weinen. «
    Frida hing sich an seinen Arm, als sie den Raum verließen.» Der Priester hat etwas von ›ohne Beichte in ihren Sünden dahingegangen‹ gesagt – «Mit ihrer freien Hand wischte sie sich die Augen.» Ich liebe sie, und sie sind gegangen, und ich trauere allein. «
    Skaflocs Lippen berührten ihre Wange.» Nicht, solange ich lebe «, murmelte er.» Und du solltest nicht soviel Wert darauf legen, was irgendein dummer Priester dahergeredet hat. Was wissen die denn schon? «
    Sie kamen in ein anderes Gemach, dessen gewölbte Decke so hoch war, daß darunter Dämmerung herrschte. Dort erblickte Frida eine Frau, deren Schönheit nicht von sterblicher Art war. Neben ihr fühlte sich das Mädchen klein und häßlich und verloren.
    » Du siehst, ich bin zurückgekehrt, Lia «, begrüßte Skafloc sie in der Elfensprache.
    » Aye «, erwiderte sie.» aber ohne Beute und nur mit der Hälfte deiner Männer. Ein sinnloses Unternehmen! «
    » Nicht ganz «, verteidigte sich Skafloc.» Es sind mehr Trolle als Elfen gefallen, und das Heer des Feindes war aufgelöst, als wir abfuhren. Auch können uns die Gefangenen, die wir befreit haben, viel über die Trolle erzählen. «Er legte einen Arm um Frida und drückte sie an sich. In ihrer Angst vor der kalten weißen Hexe, die sie lauernd ansah, ließ sie es sich willig gefallen.» Und sieh mal, was für ein Juwel ich mitgebracht habe. «
    » Was willst du mit ihr anfangen? «höhnte Lia.» Zieht dein Blut dich zu deinesgleichen? «
    » Mag sein «, gab Skafloc ungerührt zurück.
    Sie kam näher und legte eine Hand auf seinen Arm und betrachtete mit ihren Augen aus blauem Zwielicht und Mondschein sein Gesicht.» Skafloc, sieh zu, daß du dieses Mädchen los wirst «, drängte sie.» Wenn du sie nicht töten willst, schick sie nach Hause. «
    » Sie hat keine Heimat mehr «, sagte Skafloc.» und ich will jemanden, der schon mehr als genug erlitten hat, nicht am Bettelstab wegschicken. «Spöttisch setzte er hinzu:» Warum kümmert es dich, was zwei Sterbliche tun? «
    » Es kümmert mich «, stellte Lia sorgenvoll fest.» und ich sehe, daß meine Ahnung richtig war. Gleiches zieht es zu Gleichem – aber nimm nicht sie, Skafloc! Such dir irgendein anderes sterbliches Mädchen. Diese hier ist von Unglück umwittert; ich fühle es wie einen Kälteschauer, der durch Mark und Bein geht. Es war kein Zufall, daß du sie gefunden hast, und sie wird großes Leid über dich bringen. «
    » Nicht Frida «, widersprach Skafloc entschieden, und um von etwas anderem zu reden, fragte er:» Wann wird Imric zurückkehren? «Denn Imric war während seiner Abwesenheit zu einer Ratsversammlung des Erlkönigs gerufen worden.
    » Er wird bald hier sein. Warte bis zu seiner Ankunft, Skafloc. Vielleicht sieht er das Unglück klar, das ich nur spüre, und kann dich warnen. «
    » Soll ich, der ich gegen Trolle und Dämonen gekämpft habe, mich vor einem Mädchen fürchten? «schnaubte Skafloc.» Das ist nicht einmal Rabengekrächze, das ist Hühnergegacker. «Und damit führte er Frida weg.
    Lia sah ihnen nach. Dann floh sie durch die langen Gänge, und Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Skafloc und Frida wanderten weiter durch die Burg. Anfangs sprach sie nur stockend und ernst. Aber die Liebestränke, die sie getrunken hatte, und die Zauber, die er über sie warf, ließen ihr bald Kopf und Herz leicht werden. Immer häufiger lächelte sie, stieß Rufe der Verwunderung aus, plauderte und sah ihn an.
    Zum Schluß schlug er vor:» Komm mit nach draußen, und ich werde dir etwas zeigen, das ich für dich gemacht habe. «
    » Für mich? «rief sie.
    » Und vielleicht, wenn die Nornen uns freundlich sind, auch für mich «, lachte er.
    Sie überquerten einen Hof und gingen zu den hohen Bronzeportalen hinaus. Im Freien lag blendendes Sonnenlicht auf blauschattigem Weiß. Elfen waren keine zu sehen. Die beiden Menschen gingen in den eisblitzenden Wald, und Skafloc wickelte seinen Mantel um sie beide. Ihr Atem stieg in Dampfwolken zum blauen Himmel auf. Die kalte Luft stach in ihren Lungen. Die Brandung rauschte, und durch die dunklen Tannen seufzte der Wind.
    » Kalt «, erschauerte Frida. Weit und breit war die rötliche Bronze ihres Haars das einzige, was warm aussah.» Außerhalb deines Mantels ist es kalt. «
    » Zu kalt für dich, um bettelnd über die Straßen zu ziehen. «
    » Es gibt Menschen, die würden mich aufnehmen. Wir hatten viele Freunde, und unser

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