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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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dürfen. Hören Sie, können Sie einfach morgen kommen?” Sie griff nach ihrem Kalender. “Ich verspreche, dass ich dann wieder ganz bei der Sache bin.”
    Nancy wirkte besorgt. “Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht? Sie sind ganz blass.”
    Würde Nancy bereits in einer Woche die Wahrheit wissen? Oder in zwei Wochen? Eve wäre das Gesprächsthema der Stadt, die Leute würden sich fragen, ob Jack alles gewusst hatte. Wenn ja, würden sie ihn selbst für einen Kriminellen halten. Wenn nicht, wäre ihre ganze Ehe eine einzige Lüge gewesen.
    “Ich habe morgens Vorlesungen. Hätten Sie nachmittags einen Termin frei?”
    Mit zitternden Händen schlug Eve ihren Kalender auf, und sie brauchte einen Moment, die richtige Seite zu finden. “Drei Uhr ist noch frei.”
    “Gut.” Nancy reichte ihr einen Stift. “Tragen Sie den Termin ein. Oder soll ich das für Sie tun?”
    Eve lachte, doch ihr Lachen klang falsch und misstönend. “Mache ich schon.” Sie schrieb Nancy hinein, nicht in der Lage, sich an den Nachnamen des Mädchens zu erinnern. Dann stand sie auf. “Und ich entschuldige mich noch einmal. Morgen wird es besser werden.”
    Andererseits, dachte sie, könnte ich morgen bereits im Gefängnis sitzen.

46. KAPITEL
    E ve betrat das Foyer des Seniorenheimes. Marian fütterte gerade die Fische in dem riesigen Aquarium. Selbst von hinten war sie sofort zu erkennen. Der gerade Rücken. Das weiße Haar, das sie noch immer im Pagenschnitt trug. Kaum zu glauben, dass sie inzwischen fast neunzig war.
    Eve trat hinter sie. “Wie geht es meiner Lieblings-Achtzigjährigen?” Sie legte einen Arm um Marians Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    “Oh, hallo Eve!”
    “Ich dachte, ich schau mal vorbei und lade dich zu einem Theaterstück ein. Jack und Dru spielen mit, es wird an den nächsten Wochenenden auch noch gegeben.”
    “Das ist eine schöne Idee.” Marian schloss den Schrank neben dem Aquarium auf und stellte die Futterdose hinein. “Setzen wir uns und plaudern.” Sie zeigte auf den Raum, in dem die Bewohner Karten spielten, lasen oder einfach nur Leute beobachteten. Als Eve durch den Raum lief, sahen einige von ihren Karten hoch und ein paar Frauen, die sie von früheren Besuchen kannten, grüßten.
    Marian schob sie zu einer Nische beim Fenster, und Eve fragte sich, ob sie absichtlich einen ruhigen Platz ausgesucht hatte. Wusste sie, was geschehen war, und wollte mit ihr darüber sprechen?
    “Wie geht es dir?”, fragte Eve, als sie sich setzte. “Du siehst blendend aus, wie immer.”
    “Fantastisch. Und wie geht es dir?”
    “Ganz gut.”
    “Und Jack und die Mädchen? Hast du momentan Kontakt zu Cory?”
    “Nicht viel.”
    “Ist sie noch immer mit diesem Blödmann verlobt?”
    Eve lachte. “Ich versuche, ihm gegenüber freundlicher zu sein.”
    “Ich kann dein Verhalten verstehen”, sagte Marian. “Aber ich mag keine Männer, die sich zwischen eine Frau und ihre Familie stellen.”
    “Aber Cory liebt ihn.”
    “Ich hoffe, das wird sich ändern.”
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, während Eve sich auf das Gespräch vorbereitete, das der eigentliche Grund ihres Kommens war. Erinnerte Marian sich noch an ihre Reaktion auf die Nachrichten vor vielen Jahren, als über Genevieves Entführung berichtet worden war? Sie wollte sich vorsichtig an das Thema herantasten, doch stattdessen platzte sie heraus: “War die Polizei bei dir?”
    “Die Polizei?”
    “Nicht so laut. War sie?”
    “Nein. Warum sollte sie?”
    Eve zögerte. Vielleicht erinnerte Marian sich tatsächlich nicht mehr daran. Hatte sie auch vergessen, dass sie Eve damals mit einem unechten Highschool-Zeugnis versorgt hatte?
    “Ich meine nur …”
    “Hast du Probleme, Eve?”
    “Ich hoffe nicht.”
    “Holt dich deine Vergangenheit ein?”
    “Ich hoffe nicht”, wiederholte sie. “Ich …”
    “Psst”, unterbrach Marian sie hastig. “Erzähl mir nichts. Erinnere mich an nichts. Ich weiß nur, dass du damals zu mir gekommen bist, um mir mit den Kindern zu helfen. Und dann, als du zu studieren anfingst, habe ich mich um Cory gekümmert. Du hast Jack durch mich kennengelernt, hast ihn geheiratet, und wir sind die besten Freundinnen. An mehr kann ich mich nicht erinnern.” Sie blickte Eve hart an.
    “Wirklich nicht?” Eve wusste nicht, ob sie ihr glauben sollte.
    “Wirklich nicht. Aber ich würde mich erinnern, wenn die Polizei zu mir gekommen wäre. Dessen kannst du sicher sein.”
    “Und sie ist

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