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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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– also deine Schwester – und ich möchten dich fürs Wochenende nach Charlottesville einladen. Wir haben mehr Platz, als du dir vorstellen kannst. Deinen Verlobten kannst du natürlich mitbringen.” Sie fragte sich, woher er von Ken wusste, aber dann fiel ihr ein, dass inzwischen die halbe Welt alles über sie wusste.
    Doch selbst mit Ken an ihrer Seite glaubte sie nicht, eine Fahrt nach Charlottesville überstehen zu können. Sie fühlte sich in letzter Zeit besonders schwach. Wenn sie in der kommenden Woche wieder zu arbeiten begann, würde es sicher wieder besser gehen. “Also, ich reise nicht sonderlich gerne.”
    “Bist du krank?”
    “Nein, es handelt sich nur um eine alberne Phobie.”
    Er sagte nichts. Wahrscheinlich war er ein Mann, der in seinem Leben noch nie Angst gehabt hatte.
    “Dann kommen wir zu dir. Ich meine, wir werden nicht bei dir übernachten”, fügte er hastig hinzu. “Aber wir kommen am Samstag nach Raleigh und verbringen den Tag mit dir, wenn dir das recht ist. Und abends fahren wir zurück. Was hältst du davon?”
    “Das wäre schön. Wenn du mir deine E-Mail-Adresse gibst, kann ich dir die Wegbeschreibung schicken.”
    Sie schrieb die Adresse mit zitternden Fingern auf. Sie wusste, dass ihr Leben schon wieder kurz davor stand, sich völlig zu verändern. Aber diesmal zum Besseren.

59. KAPITEL
    A m Samstagnachmittag hielt ein Lexus vor ihrem Haus, und Corinne war nur froh, dass die Reporter inzwischen abgezogen waren. Sie hatte Geflügelsalat vorbereitet nach dem Rezept, das sie vor vielen Jahren von ihrer Mutter bekommen hatte – dazu gab es Croissants und Früchte. Sie selbst würde allerdings wohl kaum in der Lage sein, etwas zu essen. Ihr Magen rebellierte schon jetzt, als sie sah, wie Irving Russell und seine Tochter ausstiegen.
    “Bist du in Ordnung, Cory?”, fragte Ken und legte eine Hand auf ihren Rücken. “Soll ich die Tür öffnen?”
    Sie schüttelte den Kopf und wartete auf das Klingeln. Auf einmal wünschte sie, dass Ken nicht hier wäre. Dieser Moment schien ihr zu intim, um ihn mit jemandem zu teilen, nicht einmal mit ihm. Unabhängig davon, wie nett er in den letzten Tagen gewesen war, begannen sich ihre Gefühle für ihn ganz langsam zu verändern. Sie konnte gar nichts dagegen tun. Er war einfach nicht der Mensch, für den sie ihn gehalten hatte.
    Statt eines Klingelns wurde geklopft. Corinne öffnete die Tür und stand einer Frau gegenüber, die ihr so ähnlich sah, dass ihr ganz schwummrig wurde.
    “Oh mein Gott”, sagte Vivian. Sie trat ein, zog Corinne an sich und begann leise zu schluchzen. Corinne hatte das Gefühl, als würde vorbehaltlose Liebe von dieser Frau in ihren Körper strömen, eine so echte Liebe, dass man sie nicht missverstehen konnte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    “Ist schon gut.” Sie tätschelte Vivians Rücken, wollte sie andererseits aber auch nicht loslassen.
    “Guten Tag, Präsident Russell, ich bin Ken Carmichael”, hörte sie Ken sagen.
    “Nennen Sie mich Russ”, entgegnete Irving Russell.
    Als die beiden Männer sich die Hand schüttelten, ließen die Schwestern sich los. Dann sah Corinne in das Gesicht des Mannes, der ihr Vater war. Seine Augen waren trocken, aber gerötet nach all den Tagen voller Hoffung und Unsicherheit.
    “Du siehst ihr so ähnlich”, sagte er leise. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen, eine unbeholfene Geste. Einen Moment lang sagte niemand ein Wort. Dann lächelte er: “Ich bin überwältigt.”
    “Allerdings”, bestätigte Vivian. “Normalerweise fehlen Dad nie die Worte.”
    “Nun, das ist in diesem Fall absolut verständlich”, sagte Ken. “Kommen Sie herein. Wir haben Eistee, Wasser und Wein.”
    Sie gingen ins Wohnzimmer. Vivian setzte sich nah neben Corinne aufs Sofa und ergriff ihre Hand. Corinne hatte den Eindruck, als würde ihr Herz im selben Rhythmus wie das ihrer Schwester schlagen.
    Russ lächelte. Tränen füllten seine Augen, während er seine beiden Töchter betrachtete. “Wo sollen wir anfangen?”, fragte er.
    “Wir wollen alles über dich erfahren”, verkündete Vivian. “Wie dein Leben war. Obwohl wir …”, sie warf ihrem Vater einen Blick zu, “auch ein wenig Angst davor haben. Zu hören, was du alles durchgemacht hast.”
    Was sie alles durchgemacht hatte? Sie zuckte mit den Schultern. “Es war, ehrlich gesagt, ein ziemlich normales Leben.”
    Ken schüttelte den Kopf. “So würde ich das

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