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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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nichts davon wissen?”
    “Nun, ich sollte doch wohl zumindest wissen, wozu ich ja oder nein sage, nicht wahr?”
    “Wenn ich dir davon erzähle, dann musst du schwören, niemandem ein Sterbenswort zu verraten. Auch nicht Ronnie oder sonst jemandem. Wenn dir das schwer fällt, dann sag es gleich, damit ich nicht …”
    “Ich werde niemandem etwas erzählen. Versprochen.” Sie planten bestimmt, Andie aus dem Gefängnis zu holen. Vielleicht sollte sie den Fluchtwagen fahren oder so etwas. Wenn das tatsächlich die einzige Chance war, Andies Leben zu retten, würde sie es tun? “Gefährlich”, war das nicht sogar noch untertrieben?
    “Wenn sie im Todestrakt sitzt”, sagte CeeCee, “dann ist es doch geradezu unmöglich, sie da rauszuholen, oder etwa nicht?”
    “Was meinst du?” Tim sah verwirrt aus. “Oh. Nein, darum geht es nicht, CeeCee.” Er ließ ihre Hand los und strich sich durchs Haar. “Ich habe dir gesagt, dass wir alle legalen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, um die Todesstrafe doch noch zu verhindern.”
    “Ja.”
    “Jetzt müssen wir mit härteren Bandagen kämpfen. Hör mir gut zu: Marty und ich werden die Frau von Gouverneur Russell entführen.”
    “Wie bitte?” Sie kicherte. “Das ist doch wohl ein Witz?”
    Er sah mit düsterem Gesicht an ihr vorbei. “Ich meine es ernst.”
    “Tim!” Sie drehte sein Gesicht zu sich. “Das ist verrückt. Das klingt nach einer von Martys Ideen. Ist das so?”
    “Nein, es war meine. Und es ist nicht verrückt. Wir haben alles genau geplant.”
    “Ich kann nicht fassen, dass du an so etwas auch nur denkst.”
    “Dann werde ich dir nichts weiter erzählen. Sag einfach niemandem etwas.”
    “Das habe ich doch schon versprochen. Aber ich verstehe das Ganze überhaupt nicht. Wie soll die Entführung von Gouverneur Russells Frau Andie helfen?”
    “Wir lassen sie gehen, wenn er sie begnadigt.”
    “Dann landest du am Ende auch noch im Gefängnis.”
    “Werde ich nicht.”
    “Und wenn er sie nicht begnadigt?”
    “Wir gehen davon aus, dass er es tut.”
    “Aber ihr …”
    “Hör zu.” Er klang plötzlich sehr wütend. “Es wird funktionieren. Okay? Es muss funktionieren. Also bitte, kein Aber. Das hilft mir jetzt nicht weiter.”
    Noch nie zuvor hatte er ihr gegenüber die Stimme erhoben. CeeCee musste gegen die Tränen ankämpfen. “Tut mir leid”, flüsterte sie.
    Er presste die Handflächen gegen die Augen und atmete schwer. “Einen Plan zu zerreden, von dem du gar nichts weißt, macht es nicht gerade leichter für mich, CeeCee.”
    Sie biss sich auf die Lippen. Als er die Arme sinken ließ, waren seine Augen rot und feucht.
    “Sie ist meine Schwester, verdammt!” Er hämmerte mit der Faust auf das Lenkrad. “Ich muss ihr helfen.”
    “Ich weiß”, sagte sie. “Und ich weiß, wie sehr du sie liebst.” Sie beugte sich vor, um ihn zu umarmen, um ihm wenigstens ein bisschen von seinem Schmerz zu nehmen. “Was genau soll ich tun?”
    “Lass mal. Wir finden schon jemand anderes.” Er zog eine Packung aus der Jackentasche, steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief. “Da gibt es ein Mädchen bei SCAPE, das bestimmt …”
    “Sag mir, was ich tun soll”, wiederholte sie.
    Seufzend rollte er den Kopf hin und her, als ob das Gespräch ihm Nackenschmerzen bereitete. “Also gut”, sagte er. “Verwandte von uns haben eine Hütte beim Neuse River in der Nähe von New Bern. Weißt du, wo das ist?”
    “Ungefähr. Ein paar Stunden von hier.”
    “Genau. Sie benutzen die Hütte zu dieser Jahreszeit nie, und deswegen wollen wir die Frau dort hinbringen. Marty und ich werden in einem anderen Haus in Jacksonville bleiben, um Kontakt mit Russell aufzunehmen. Wenn Russell zustimmt, bringen wir seine Frau zurück. Unverletzt”, fügte er hinzu.
    “Ihr wollt die Frau allein in der Hütte lassen? Wird sie dann nicht …” Sie brach ab. Sie wollte nicht schon wieder den Plan zerreden.
    “Und da kommst du ins Spiel. Du … oder das Mädchen von SCAPE oder wer auch immer … wird bei ihr bleiben.”
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie, ein sechzehnjähriges Mädchen, eine erwachsene Frau daran hindern sollte, zu fliehen. “Ich glaube, das könnte ich nicht.”
    “Ich wusste, dass du das sagen würdest.” Er berührte ihre Wange, und sie war erleichtert, dass seine Wut verflogen war. “Du willst es nicht tun, und das ist in Ordnung. Es ist nur so, dass du die Einzige bist, der Marty und ich vertrauen können. Und wir

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