Das Geheimnis am goldenen Fluß
festen Rundungen ihrer Brüste an seiner Haut. Keiner der beiden tat etwas. Er wollte eine Weile einfach nur daliegen und den Augenblick auskosten. Nicht nachdenken. Mit seinen geöffneten Lippen an ihren sog er ihren süßen Atem in sich auf, wieder und wieder.
Feuchtes Haar fiel ihr über eine Gesichtshälfte, und er hob die Strähnen zärtlich zur Seite und legte sie ihr in den Rücken. Halb geschlossen sahen ihre Augen noch orientalischer aus. Mit den Lippen glitt sie über die dunklen Locken auf seiner Brust, tief inhalierend, und währenddessen nahm ihr Duft, eine Mischung aus warmer Butter und Moschus, seine Seele in Besitz; sein Herz begann zu rasen.
»Einen Moment«, sagte K’un-Chien, stand auf und lief aus dem Badehaus. Sie kam mit zwei purpurfarbenen Seidenschals zum Sofa zurück. Einen schlang sie sich wie einen Turban um den Kopf, mit dem anderen wollte sie ihm die Augen verbinden.
Mason lächelte, wich aber zurück. »Ich möchte dich sehen. Du bist wunderschön.«
»Ich bestehe darauf. Tu es für mich. Bitte. So kann ich mich bei meiner ersten Zusammenkunft mit meinem Ehemann besser entspannen.«
In seinem überschäumenden Begehren hatte Mason völlig vergessen, dass K’un-Chien Jungfrau war. Der Gedanke war wie ein tiefer Schluck Whiskey, der ihm den Atem raubte und heiß in seinem Magen brannte. Er hatte bereits eine volle Erektion, doch der Gedanke, K’un-Chiens erster Mann zu sein, war so erregend, dass es fast wehtat.
»Gut, dann verbinde mir die Augen«, sagte er. »Schnell, ich will dich.«
Mit verbundenen Augen spürte Mason, wie das Sofa durchgedrückt wurde, als K’un-Chien sich drauflegte. Die Berührung ihrer nackten Haut war ein glückseliger Schock. Sie rutschte auf seiner Brust hoch, bis ihr duftender Hügel wenige Zentimeter von seinem Mund entfernt war. Warme Butter und Moschus.
Er packte ihre Hüften und grub sein Gesicht in ihren Duftgarten. Ihr Stöhnen bedeckte seine Ohren wie Moos. Das Pulsieren in seinem Penis war ein körperliches Pochen geworden. Er merkte, dass er sich nicht lange würde zurückhalten können, und plötzlich durchfuhr ihn der Drang, ihre Schultern auf das Sofa zu pressen und mit aller Macht in sie einzudringen, doch sie war Jungfrau, und er beschloss, so behutsam vorzugehen wie mit einem Kind, dem er die erste Klavierstunde gibt.
Mason küsste und saugte K’un-Chiens Brüste. Seinem Mund und seinen Händen kamen sie kleiner vor, als sie ausgesehen hatten; sie presste ihre harten Brustwarzen gegen seine Lippen. Seine Finger tauchten zwischen ihre Schenkel und versanken in einer heißen, glitschigen Flut. Er spürte das Pochen ihres Herzens an seinem, ihre Körper schweißglänzend.
»K’un-Chien, ich halte es nicht länger aus, ich muss dich jetzt nehmen.« Er stöhnte laut auf, als sie ihm ihre Hüften entgegenhob und ihn in sich aufnahm. »Schhhh. Stopp. Nicht bewegen«, sagte er. »Lass mich kurz Luft holen, sonst explodiere ich.«
Einen zeitlosen Moment lagen sie in tiefer Vereinigung da. Ein Schnurren drang aus ihrer Kehle. Nach mehreren bedächtigen Atemzügen war sein Drängen zu einem Gefühl der Fülle zerschmolzen.
»Oh, K’un-Chien, du riechst so gut, dein Duft erfüllt den ganzen Raum.«
Mason begann sich zu bewegen, anfangs langsam, wie Dunstschwaden, die träge vom sommerlichen Meer aufsteigen. Aufsteigen und sich in der duftenden Luft umschlingen. Sich zu Wolken verdichten. In immer größere Höhen der Lust emporschweben. Sich zu einer einzigen, schweren Gewitterwolke aufblähen. Die immer heißer wird. Immer duftender. Zwei wie Donner pochende Herzen am sturmgepeitschten Himmel. Er spürte, dass die Wolke kurz vor dem Aufbrechen war, spürte den Taifun über die Hitze der See hinwegfegen, das warme Wasser aufwühlen. Das Auf und Ab der Wellen, immer höher, immer tiefer, der Rhythmus der See unter einem emporwachsenden Gebirge aus Regen.
K’un-Chien schauderte und hob ihr Becken, ließ ruckartig die Hüften kreisen, rieb ihren Schamhügel an seinem. Ihr Keuchen wurde zu lautem Schreien: »Oh, oh, oh, oh … ohhhhhhhhhh!« Sie sog die Luft ein und krümmte den Rücken, ihre Muskeln zogen sich krampfartig um ihn zusammen. Dann brach der Sturm in Mason los, ein alles hinwegspülender Monsun mit gleißenden Blitzen, die von Kopf bis Fuß seinen Körper durchzuckten.
»Oh, Mason, ich liebe dich so sehr … so sehr, so sehr …«
Mason erkannte die Stimme und riss sich die Augenbinde vom Kopf. Es war Tree, die weinend ihr
Weitere Kostenlose Bücher