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Das Geheimnis am goldenen Fluß

Titel: Das Geheimnis am goldenen Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Canter Mark
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drückte den Abzug und entleerte den Inhalt in einem langen eisigen Stoß.
    Wieder lauschte er in der Dunkelheit. Das Brummen war noch immer kräftig.
    »Verdammt«, sagte er. »Die tiefer sitzenden Bienen müssen durch die Waben vor der Kälte geschützt sein.«
    »Was ist mit denen am Boden?«, fragte Tree. »Wie lange bleiben sie bewusstlos?«
    »Keine Ahnung«, sagte Mason. »Wir müssen umdrehen und schleunigst von hier verschwinden.«
    »May-Son, wir können weitergehen«, sagte K’un-Chien. »Ich kenne den Weg nach unten.«
    »Im Dunkeln?«, fragte Domino.
    »Ja, auch im Dunkeln«, sagte sie. »An manchen Stellen ist es sehr steil, aber der Tunnel führt bis zum Fuße des Berges fast nur geradeaus. Einmal biegt er nach links ab und kurz vor dem Ausgang wieder nach rechts.«
    »Gut«, sagte Mason. »Du übernimmst die Führung. Wir binden unsere Gurte zusammen und benutzen sie als Sicherungsleine.«
    »Gute Idee«, sagte Tree. »Beeilt euch.«
    Die drei nahmen ihre Schultergurte ab, banden sie zusammen und schlangen sich das so entstandene Seil um die Taillen, dann reichten sie das Seilende in der Dunkelheit weiter, bis jeder miteingebunden war.
    »Au, eine Biene sticht mir in den Rücken«, sagte Tree. »Au!«, schrie sie. »Ein ganzer Schwarm, helft mir!«
    Mason tastete sich am Seil entlang zu Tree. »Gib mir deinen Feuerlöscher«, sagte er.
    »Hier. Beeil dich.«
    In der Schwärze packte Mason den schweren Kanister. Seine Hand tastete nach dem Abzug und drückte zu. »Ich sprühe, Tree, wo bist du?«
    »Hier«, sagte sie. »O Gott. Okay, sie fallen ab.«
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Mason.
    »Ich glaube, ja.«
    »Lasst uns hoffen, dass das neue Bienen aus dem Bienenstock waren«, sagte Mason, »und keine aufgewachten Mistviecher vom Boden.«
    »Wir haben mit unseren Stiefeln bestimmt ein paar Tausend zertrampelt«, sagte Tree. »Das Angriffssignal hier drin muss dick sein wie Olivenöl.«
    »Sprüh auf den Boden, K’un-Chien«, sagte Mason. »Entleere deinen ganzen Kanister. Ich werde mich für einen Moment losbinden. Ich habe eine Idee.«
    »Was hast du vor, Mason?«, fragte Tree.
    Mason entfernte sich von den anderen. »Folgt K’un-Chien. Macht euch an den Abstieg.«
    »Mason?«, fragte Tree.
    »Geh schon. Ich werde euch einholen.«
    Er tastete sich durch die Dunkelheit, bis seine Hände die raue Oberfläche des Bienenstocks berührten. Sie fühlte sich an wie feuchte Pappe. Mason ging auf die Knie und folgte mit der linken Hand der Unterkante des Bienenstocks, dann legte er sich auf den Rücken, schob sich unter die Kante und tastete nach der Öffnung.
    Er fand sie. Ein rundes Loch, groß wie eine Untertasse. Eine Biene stach ihm in den Finger. Er zerquetschte sie in seiner Faust. Es gab keinen Grund mehr zur Vorsicht. Er rammte die Sprühdüse seines Feuerlöschers in die Öffnung und schob sie hoch, bis sein Arm bis zur Schulter im Bienenstock verschwunden war.
    Schmerzpfeile bohrten sich in seinen Arm, während er das Kohlendioxid seines Feuerlöschers in den Bienenstock hochjagte, bis der Kanister leer war.
    Mason lauschte gespannt. Alles Brummen war verstummt, doch er hörte Atemgeräusche in der Höhle. »Wer ist da? Ihr solltet doch vorgehen.«
    »Nicht ohne dich«, sagte Tree. »Wir haben Domino und Hsiao Pi vorausgeschickt.«
    »Beeil dich. Leg dir das Seil um und folge uns«, sagte K’un-Chien.
    Sie eilten aus der Höhle in den dahinter liegenden Tunnel und holten die beiden anderen schnell ein; K’un-Chien übernahm die Führung. Aneinander geseilt wie Bergsteiger stiegen sie in die Schwärze hinab, mit den linken Händen über die kühle, feuchte Tunnelwand tastend. Dieses Mal bildete Mason die Nachhut. Trotz der klammen Kälte flossen Schweißbäche über seine Brust und seinen Rücken.
    Irgendwo vorne schrie K’un-Chien schmerzerfüllt auf. »Bückt euch und passt auf eure Köpfe auf, wenn ihr um die Biegung zu eurer Linken kommt«, sagte sie. »Die Decke ist hier plötzlich sehr niedrig.«
    Nach einer Weile, die wie Stunden schien, setzten sich die fünf im Kreis auf den steinigen Tunnelboden, um eine Verschnaufpause einzulegen. Tree nahm Masons Hand. Mason fühlte sich ausgelaugt, jedoch mehr wegen des emotionalen Stresses denn wegen körperlicher Erschöpfung.
    »Tree, wie geht es dir?«
    »So weit ganz gut. Ich schaffe es schon.«
    »Hsiao Pi?«, fragte Mason. »Wie fühlst du dich?«
    Rechts von ihm hörte er ein Schnaufen in der Dunkelheit, dann fing Hsiao Pi wieder zu

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