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Das Geheimnis am goldenen Fluß

Titel: Das Geheimnis am goldenen Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Canter Mark
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heute empfinde, ist größtenteils … Ich weiß nicht – blockiert. Ich empfinde keine …« Seine Stimme wurde brüchig.
    »Rede weiter. Es ist schön, wenn du deine Empfindungen mit mir teilst.«
    »Mein Herz – fühlt sich – zugeschüttet an – wie eine Grube voller Wüstensand.« Er holte tief Luft. »Aber du bedeutest mir noch immer sehr viel, Tree. Und ich werde nie eine andere lieben, wie ich dich damals liebte.«
    Ihr Weinen wurde stärker, und sie hielt eine Hand über die Augen.
    »Hör zu, ich habe beschlossen, dass du Recht hast«, sagte er. »Wir müssen zusehen, dass du schwanger wirst.«
    Sie sah ihn mit großen feuchten Augen an. »Im Ernst?«
    »Heute Nacht. Wir versuchen es heute Nacht. Ich werde mein Bestes geben.«
     »Mason! Das ist es, was ich die ganze Zeit von dir hören wollte.« Sie warf die Arme um ihn. Seine Muskeln fühlten sich hart und warm an, und er roch herrlich männlich, der Geruch einer Meeresküste, an der sie einst umhergestreift war. Bedeutet das, dass ich noch eine Chance habe?
    »Der Zeitpunkt ist perfekt«, sagte sie. »Gestern Abend spürte ich in meiner linken Seite ein leichtes Zwicken – das heißt, ich hatte einen Eisprung. Heute könnte die Nacht der Nächte sein. O Mason, es könnte funktionieren.«
    Mason trocknete ihre Tränen mit dem glänzenden grünen Ärmel seines Seidengewands. Sie umarmten sich für einen zeitlosen Moment, bis Tree merkte, dass sich ihre Brust im gleichen Takt hob und senkte wie seine. Wie sie in seinen starken Armen lag, war die Welt plötzlich wieder eins geworden, ohne Risse und scharfe Kanten.
    Sie legte den Kopf zurück, so dass sie ihm in die Augen schauen konnte. »Ich hatte nie die Gelegenheit, es dir zu sagen … Erst deine Probleme – dann die Scheidung …«
    »Ich wusste es«, sagte er. »Du musstest es nicht aussprechen.«
    »Du wusstest es?«
    »Ja. Dass du ein Kind wolltest. Du hast es für dich behalten, wie eine Nachricht in einer Flasche. Aber ich wusste, wie sehr du Kinder liebst; ich habe gesehen, wie du in ihrer Gegenwart dahingeschmolzen bist. Ich war einfach nicht imstande, dir weiterzuhelfen. Es schien, dass aus deinem Leben zu verschwinden das beste Geschenk wäre, das ich dir machen konnte – dir die Freiheit für einen Neuanfang geben, so dass du mit jemand anderem eine Familie hättest gründen können.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mason, ich wollte ein Kind von dir.«
    Er sah zu Boden. »Womöglich bin ich noch immer nicht imstande, dir weiterzuhelfen.«
    K’un-Chien holte Mason und Tree ein. In ihrer Tasche aus geflochtenem Gras lagen zwei schwarze Eier, größer als Grapefruits.
    Mason starrte auf die Gebilde. »Emu-Eier?«
    »Ich habe dir doch erzählt, dass Zheng-Hes Flotte bis nach Australien gesegelt ist«, sagte Tree.
    Das Trio schlenderte an Garküchen vorbei, die mitsamt Panzer gekochte Gürteltiere, Pangoline und Schildkröten anboten; außerdem gab es Sojabohnenbrei und gegorene Sojapaste, Bambussprossen, Wasserkastanien, Litchis, Mangos, Granatäpfel, Bananen, Maniok, Brotfrüchte, Zuckerrohr, Vanille, Cola und Kakaobohnen, Lotussamen, Palmherzen, Katzenschwänze und Wasserlilien; dazu noch ein Dutzend weitere unbekannte Früchte.
    Tree biss in die purpurne Schale einer sternförmigen Frucht und verzog das Gesicht. K’un-Chien lächelte und schüttelte den Kopf. Sie zeigte Tree, wie man die Schale aufbrach und den fünfeckigen hellen Kern mit dem Daumen herausdrückte.
    »Ein leuchtender Stern für einen anderen«, sagte K’un-Chien und wollte Tree den saftigen Fleischkern in den Mund stecken. Tree lehnte ab und nahm ihn aus ihren Fingern. K’un-Chien verbarg den verletzten Ausdruck auf ihrem Gesicht, indem sie sich umdrehte und eine weitere Frucht öffnete. Tree war überrascht, dass es ihr nicht behagte, K’un-Chien verletzt zu haben. Es geht nicht anders, wenn ich eine gesunde Distanz zwischen uns wahren will.
    Tree biss in den Fleischkern und schlürfte den Saft auf, der über ihre Zunge lief. »Mmmm«, sagte Tree zu Mason. »Schmeckt wie die Honiglimonade deiner Mutter.«
    Mason schloss die Augen und ließ sich von K’un-Chien mit dem Kern füttern. »Wow!« Er wischte mit den Fingern den Saft weg, der über sein Kinn lief. »Noch süßer. Wo sind die Eiswürfel?«
    K’un-Chien packte zwei Dutzend der purpurnen Sternfrüchte in ihre Tasche und bezahlte die Händlerin.
    Als Nächstes kamen sie an Fleischereien vorbei, in denen Dutzende Hühner kopfüber aufgereiht neben

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