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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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aussehenden, gedeckten Brücke stand, ein leichtes, geheimnisvolles Lächeln um die Lippen.

5. KAPITEL
    Der Anblick eines unglaublich alten Fotos von Elisabeth erschütterte Rue.
    »Stimmt etwas nicht, meine Liebe?«, fragte Miss Roberta, als sie mit den versprochenen Plätzchen in der Tür erschien.
    Rue massierte sich seufzend die Schläfen. »Dieses Foto …«
    Miss Roberta stellte den Teller mit den Plätzchen auf den Tisch und beugte sich zu dem Buch auf Rues Schoß.
    Rue tippte mit dem Zeigefinger auf die Seite, und ihre Stimme klang heiser. »Diese Frau hier bei der Brücke … das ist Elisabeth.«
    Die alte Jungfer setzte sich anmutig auf die Seitenlehne des Sofas, nahm Rue das Buch ab und schob es näher an ihre Augen.
    »Liebe Güte, sie sieht wirklich wie Elisabeth aus. Ich habe dieses Buch tausendmal durchgeblättert … Dieses kleine Mädchen, das hier auf dem Felsen neben dem Fluss sitzt, das ist unsere Mutter … aber ich schwöre, diese Frau habe ich noch nie bemerkt. So, so, so! Was soll man denn dazu sagen?«
    »Ja, was?«, murmelte Rue und sehnte sich nach einer Kopfschmerztablette.
    Miss Roberta war nachdenklich. »Vielleicht war sie eine Ihrer Vorfahren. Das würde die Ähnlichkeit erklären. Ich verstehe aber nicht, wie etwas so Offensichtliches meiner Aufmerksamkeit entgehen konnte.«
    Rue nahm das Buch zurück und betrachtete erneut das Bild. Die Frau in der Menge war eindeutig Elisabeth selbst und nicht nur jemand, der ihr ähnlich sah, und dieser attraktive, dunkelhaarige Mann an ihrer Seite war vermutlich Jonathan Fortner.
    Rue lächelte, auch wenn sie genauso gut hätte weinen können, so zerbrechlich waren ihre Emotionen. Elisabeth und Jonathan sahen wie füreinander bestimmt aus.
    Rue aß ein Plätzchen und trank ihren Tee aus, aber nur aus Höflichkeit. Nachdem sie das Foto von Elisabeth gesehen hatte, wollte sie noch dringender Kontakt zu ihrer Cousine aufnehmen. Bethie sah auf diesem alten Foto glücklich aus, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht in Schwierigkeiten stecken mochte. Immerhin hatte Elisabeth während ihrer Ehe mit Ian McCartney eine tapfere Miene gezeigt, obwohl sie unglücklich gewesen war.
    Rue bedankte sich bei Miss Roberta und kehrte in der Dunkelheit in ihr Haus auf der anderen Seite der Straße zurück. Sie machte Feuer und zog sich die alten Sachen an. Ein paar Dinge steckte sie in eine leuchtend rosa Sporttasche, setzte sich an den Küchentisch, legte die Halskette um und wartete.
    Es dauerte lange, als die Halskette plötzlich zu vibrieren begann und das Licht schwächer wurde, bis Rue kaum noch sehen konnte.
    Das erste, was Rue danach wahrnahm, war ein unglaublich schlechter Geruch. Das zweite war der mondförmige Ausschnitt in der rauen Holztür vor ihr.
    Sobald sie erkannte, dass sie in den Abort von jemandem gelandet war, schnellte Rue hoch. Das Buch, in dem sie gelesen hatte, und die Sporttasche fielen zu Boden. »Igitt«, brummte sie und sammelte ihre Habe wieder auf. Dann stieß sie die Tür auf und hastete in den Sonnenschein hinaus.
    Ein alter Cowboy tippte sich lächelnd an den Hut, und die Lücken zwischen seinen Zähnen ließen Rue an eine Weihnachtslichterkette denken, bei der einige Lampen durchgebrannt waren. »Keine Eile, Ma’am«, sagte er. »Ich kann warten.«
    Mit glühenden Wangen eilte sie an flatternder Wäsche entlang, erkannte keines der Häuser zu beiden Seiten und wurde von einer neuen Angst gepackt. Vielleicht war sie nicht im Jahr 1892, womöglich auch gar nicht in Pine River.
    Mit der Tasche in der Hand erreichte sie eine Seitentür in dem weißen Lattenzaun, öffnete sie, trat auf den Bürgersteig hinaus und sah sich wild nach etwas Vertrautem um.
    Sie wankte vor Erleichterung, als sie Farley aus dem Saloon auf sich zukommen sah. Das Gewehr hielt er lässig in einer Hand. Mit der freien Hand schob er den Hut ein Stück zurück und seufzte genervt.
    »Sie sind wieder da«, sagte er.
    Rue rümpfte die Nase. »Wie lange war ich weg?«
    Farleys wunderbare türkisfarbene Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Wie lange waren Sie … wovon sprechen Sie?«
    »Eine Stunde?« Rue zuckte die Schultern und lächelte charmant. Es freute sie, dass sie Marshal Haynes verwirrte. Das verdiente er für seine Arroganz. »Zwei Stunden? Eine Woche?«
    »Ich habe Sie seit vier Tagen nicht gesehen.« Er betrachtete sie nachdenklich. »Ich dachte, Sie wären zu Ihrer Familie zurückgekehrt.«
    Rue wollte ihn fragen, ob er sie vermisst hatte,

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