Das Geheimnis der Gesundheit
meinen Magen. Ganz ohne Fett. Und wurde deshalb sofort verdaut. Fett nämlich lähmt die Verdauung. Das wissen Sie gut, wenn Sie einmal ein Steak abends gegessen haben und es sechs bis acht Stunden im Bauch haben. Fett lähmt die Verdauung und lässt die wertvollen Aminosäuren aus dem Steak nur ganz langsam in Ihr Blut tröpfeln. In kleinsten Konzentrationen. Sie erleben nie ein jähes Anfluten.
Gerade dies geschah mir mit dem trockenen Fisch im Magen. Ein jähes Anfluten der wertvollen Aminosäuren aus dem Fisch. Unter diesen 22 Aminosäuren war auch Tryptophan. Die wohl wertvollste. Aus der der Mensch direkt Serotonin, das Glückshormon, macht, machen sollte. Nur leider wird Tryptophan im Blut immer in Schach gehalten von sieben Konkurrenten. Gleich großen Aminosäuren, die das Tryptophan sehr erfolgreich verdrängen von dem kleinen Türchen ins Gehirn, wo das Tryptophan hochsteigen sollte, zu Serotonin werden könnte. Sieben gegen eins - es kommt nie genügend Tryptophan in Ihr Gehirn.
Außer Sie heben in diesem Moment den Insulinspiegel an. Und dies passierte in dem Restaurant an der Côte d’Azur. Das Dessert kam. Der Insulinspiegel stieg an, die sieben Konkurrenten verschwanden in der Muskelzelle, Tryptophan von dem Fisch blieb alleine übrig, strömte in mein Gehirn, wurde zu Serotonin und... ich legte beim Dessert den Löffel weg, Glück durchströmte mich,
ich dachte: »Mein Gott, hast du ein schönes Leben« und genoss die Aussicht. Ein unvergesslicher, rauschartiger Glückszustand.
Schweine im Glück
Aggressionen kenne ich auch. Im Alltag. Wenn man zu viel um die Ohren hat, wenn man sich überlastet fühlt, wenn die Zeit hinten und vorne nicht reicht... wird man aggressiv. Ungnädig. Zu seinen Angestellten, zu seinen Mitmenschen, in der eigenen Familie.
Ungut. Weiß man selbst. Nur: Was tun? Fällt mir immer wieder Prof. Dr. Holsboer aus München ein. Direktor des Max-Planck-Institutes. Also ganz oben. Der ja schon so wenig fassbare Zustände wie Depression eine Stoffwechselentgleisung nannte. Sollte das für Aggression auch gelten? Ja. Steht in der Fachzeitschrift Applied Animal Behaviour Science . Da haben Forscher in den USA Schweine gefüttert. Mit verschiedenen Diäten. Eine enthielt 2,5- mal mehr Tryptophan als üblich. Und prompt wurden die Schweine »sanftmütig«, reagierten die Tiere in Tests weniger aggressiv.
Wissen Sie, weshalb das bei Schweinen so wichtig ist? Dann verletzen die sich weniger. Geraten die weniger schnell in Panik. Und die Züchter sparen Geld für Medikamente ein. Oh! Heißt für uns: Sanftmut kann man essen. Tryptophan. Das daraus entstehende Serotonin heißt
übrigens auch Chefhormon. Weil es Abstand gibt, souverän macht.
Souverän!
GEHEIMNIS GESUNDHEIT
Die Tryptophanpille
Tryptophan entspannt und fördert den Schlaf. Denn aus Tryptophan bildet der Körper Serotonin, das Hormon der inneren Ruhe, der Ausgeglichenheit, des Glückes. Sie leiden unter einem chronischen Müdigkeitssyndrom? Sieht der Arzt, wenn er einen Blick auf Ihr Blut wirft. Dann haben Sie nämlich weniger Tryptophan und Carnitin im Blut. Wer im Stress ist, unter Angstzuständen oder Schlaflosigkeit leidet oder wer mit dem Rauchen aufhören will, sollte auf eine Extraportion Tryptophan achten. Bei Mangel drohen Depressionen bis hin zu Psychosen. In den USA nimmt man als Einschlafhilfe 500 Milligramm Tryptophan - wirkt ohne Nebenwirkungen. Gibt es übrigens als einzige Aminosäure vorrätig in jeder Apotheke. Und sollte in der richtigen Dosis vom orthomolekularmedizinisch versierten Arzt verschrieben werden.
Leistung, Lebensfreude, Lebensenergie = Sauerstoff
Ohne Sauerstoff ist Leben nicht möglich. Eine banale Feststellung. Meinen Sie. Wissen Sie, was mir bei solchen Sätzen sofort einfällt: Wie lebt es sich mit halb so viel Sauerstoff?
Wie so oft kenne ich die Antwort: Ich hab’s persönlich erlebt. Als in einer Notfallaktion vier Liter Blut in mich hineinlaufen... mussten (der Mensch hat nur fünf).
Nun komme ich zu Ihnen. Zum Sportler. Der glaubt, er könne Sport treiben mit Hämoglobin 13. Tja. Jeder Leistungssportler (männlich) hat 17. Und bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften war der Mittelwert, wie Sie wissen, 19,3. Wie auch immer. Hämoglobin. Der rote Blutfarbstoff, der den Sauerstoff im Blut transportiert, ist aber nur ein erster Schritt. Entscheidend ist Myoglobin, der Stoff, der den Sauerstoff im Muskel aufnimmt und speichert. An die Mitochondrien im Muskel weitergibt.
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