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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Höhle verstreuten Körper erweckten den Eindruck, als hätte Elias’ bloße Anwesenheit genügt, um hundert Männer tot umfallen zu lassen.
    »Wir arbeiten, Majestät, wir arbeiten«, brummte Inch. »Aber es geht sehr langsam voran.«
    »Ihr arbeitet?«, fragte Elias rauh. Während dem Schmiedemeister der Schweiß herunterlief, war die blasse Haut des Königs trocken. »Natürlich arbeitet ihr. Aber ihr habt den Auftrag, den ich euch gegeben habe, noch nicht ausgeführt, und wenn ich nicht umgehend einen Grund dafür erfahre, lasse ich dir die schmutzige Haut abziehen und an deinem eigenen Hochofen zum Trocknen aufhängen.«
    Der große Mann sank in die Knie. »Wir arbeiten, so schnell wir können, Herr.«
    »Aber nicht schnell genug.« Der Blick des Königs wanderte über die düstere Decke der Höhle.
    »Es ist schwer, Gebieter – wir besitzen nur Teile der Pläne. Manchmal müssen wir wieder von vorn anfangen, wenn uns die nächste Zeichnung vorliegt.« Inch sah auf. Sein einziges Auge funkelte im stumpfen Gesicht, als er auf die Antwort des Königs wartete.
    »Was soll das heißen – nur ›Teile der Pläne‹?« Hoch oben in der Wand über dem großen Schmiedeofen bewegte sich etwas. Der König kniff die Augen zusammen, aber der vorüberhuschende helleFleck – ein Gesicht? – war schon wieder hinter aufsteigendem Rauch und hitzeflirrender Luft verschwunden.
    »Majestät!«, rief jemand. »Da seid Ihr ja!«
    Elias drehte sich langsam zu der Gestalt im Scharlachgewand um. Er hob milde überrascht die Brauen, antwortete jedoch nicht.
    Pryrates kam herbeigeeilt. »Ich war erstaunt, Euch nicht vorzufinden.« Seine schnarrende Stimme klang sanfter und überzeugender als sonst. »Kann ich Euch helfen?«
    »Ich brauche Euch nicht jeden Augenblick, Priester«, versetzte Elias kurz. »Es gibt Dinge, die ich allein erledigen kann.«
    »Aber Ihr habt Euch nicht wohlgefühlt, Majestät.« Pryrates hob die Hand. Der rote Ärmel wogte, als wolle der Priester tatsächlich Elias’ Arm ergreifen und den König fortführen, aber stattdessen hob er die Finger an den eigenen Kopf und strich sich über den kahlen Schädel. »Ich fürchtete nur, dass Ihr, geschwächt wie Ihr seid, auf den steilen Stufen stolpern könntet.«
    Elias sah ihn an. Seine Augen wurden so schmal, dass sie nur noch aus schwarzen Schlitzen zu bestehen schienen. »Ich bin kein Greis, Priester. Ich bin nicht mein Vater in seinen letzten Lebensjahren.« Er warf einen raschen Blick auf den knienden Inch und wandte sich erneut an Pryrates. »Dieser Tölpel sagt, die Pläne für die Verteidigung der Burg seien schwer verständlich.«
    Der Alchimist musterte den Schmied mit den Augen eines Mörders. »Er lügt, Majestät. Ihr selbst habt sie genehmigt und wisst, dass das nicht stimmt.«
    »Ihr gebt sie uns nur Stück für Stück, Priester.« Inchs Stimme war tief und schwerfällig, aber die Wut, die darin schwelte, kam noch deutlicher zum Ausdruck als vorher.
    »Kein unnützes Geschwätz vor dem König!«, fauchte Pryrates.
    »Ich sage die Wahrheit, Priester.«
    »Ruhe!« Elias richtete sich auf. Die Hand mit den knotigen Knöcheln fiel auf den Griff des grauen Schwertes. »Ich wünsche Ruhe!«, schrie er. »Was meint dieser Mann? Warum erhält er die Pläne nur stückweise?«
    Pryrates holte tief Atem. »Wegen der Geheimhaltung, König Elias. Ihr wisst, dass schon mehrere von den Schmiedearbeitern geflohensind. Wir können nicht dulden, dass jemand die Pläne für die Verteidigung der Burg in ihrer Gesamtheit zu Gesicht bekommt. Was könnte ihn daran hindern, mit diesem Wissen sofort zu Josua zu rennen?«
    Eine lange, stumme Pause entstand. Pryrates starrte den König an. Die Luft in der Schmiede schien sich zu verändern, dicker zu werden. Das Brüllen der Feuer klang seltsam gedämpft. Das flackernde Licht warf lange Schatten.
    Elias schien plötzlich das Interesse zu verlieren. »Mag sein.« Erneut streifte der Blick des Königs die Stelle, an der er eine Bewegung bemerkt zu haben glaubte. »Ich werde dir ein weiteres Dutzend Männer herunterschicken – es gibt mindestens so viele Söldner, deren Gesicht mir nicht gefällt«, sagte er zu dem Aufseher der Schmiede. »Dann hast du keine Ausrede mehr.«
    Ein Zittern überlief Inchs breite Gestalt. »Jawohl, Majestät.«
    »Gut. Ich habe dir gesagt, wann die Arbeit an Mauern und Tor abgeschlossen sein soll. Du wirst fertig sein.«
    »Jawohl, Majestät.«
    »So«, sagte der König zu Pryrates. »Wie ich sehe,

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