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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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Patriarch ihn töten ließ, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, weshalb.«
    Â»Und Maria half dir, die Leichen zu verstecken?«, fragte Geoffrey.
    Â»Maria, Adam und Vater Almaric, unter anderem. Almaric war es, der mich vor Guidos Brief an Gottfried warnte.«
    Vater Almaric trat vor und richtete mit gütigem Lächeln eine segnende Handbewegung an Geoffrey und Roger. Geoffrey fragte sich, ob er noch bei klarem Verstand war. Almaric war es auch gewesen, der Maria als Dienstmädchen für Melisende empfohlen hatte: eine Spionin, die eine Spionin beobachten sollte.
    Â»Ich weiß«, sagte Geoffrey. Hugo wirkte überrascht, und Geoffrey erklärte: »Jocelyne wählte Vater Almaric als Beichtvater, vermutlich weil Almaric als treuer Anhänger des Patriarchen gilt. Jocelyne nahm an, dass die Enthüllungen bei Almaric nicht nur durch das Beichtgeheimnis geschützt waren, sondern auch durch Almarics Treue zum Patriarchen. Aber als Celeste Vater Almaric daran erinnerte, dass der Mönch mit den unterschiedlichen Augen bei ihm gebeichtet hatte, gab Almaric vor, es vergessen zu haben.«
    Â»Aber das ist wahr, mein Sohn«, beteuerte Almaric aufrichtig. »Ich habe so viel vergessen wegen der unentwegten qualvollen Schmerzen in meinen Füßen. Aber seitdem ich die Behandlung ausprobiert habe, die Ihr mir empfohlen habt, geht es mir viel besser. Ich kann wieder laufen, und nachts schlafe ich viel besser und erwache des Morgens erfrischt und bei klarem Verstand.«
    Großartig , dachte Geoffrey. Er hatte arglos einen Mann geheilt, der versuchte, den Vogt zu ermorden.
    Â»Und was ist mit dem Brief, den der Vogt an Guido von Rimini schrieb?«, wollte Geoffrey wissen. »Wie seid Ihr an den gekommen, Vater?«
    Hugo seufzte und schloss die Augen. »Spielt das wirklich eine Rolle?«, fragte er müde. »Armand von Laon – er gehört zu uns – hat den Brief unterschlagen, als er zur Zitadelle zurückgebracht wurde. Er händigte ihn Almaric zur Verwahrung aus, als du mit deinen Ermittlungen angefangen hast. Als es Zeit war, unseren Plan in die Tat umzusetzen, schickte ich Maria, um den Brief abzuholen. Vater Almaric ist ein guter Verbündeter, doch er ist zerstreut und ich wollte den Brief in meinem Besitz wissen für den Fall, dass mein Plan aus irgendwelchen Gründen fehlschlägt.«
    Â»Und Dunstan? Wie hat er das alles herausgefunden?«
    Hugo seufzte tief. »Glaubst du, ich hätte nichts Besseres zu tun, als deine Neugier zu befriedigen? Dunstan fand Aufzeichnungen in Jocelynes Pult im Skriptorium. Dunstan war dumm genug zu glauben, er könne uns erpressen. Ich habe einfach dafür gesorgt, dass Maria ihm einige ihrer Kuchen zukommen lässt, aber vorher wechselte ich noch ein paar Worte mit ihm. Ich erklärte ihm, was mit Männern geschieht, die versuchen, mich zu erpressen. Ich nehme an, ich habe ihn buchstäblich zu Tode erschreckt.«
    Das erklärte Dunstans zunehmende Aufregung in den Tagen vor seinem Tod. Der törichte, raffgierige Mönch. Wäre er mit seinen Entdeckungen sofort zum Patriarchen gegangen, wäre er noch am Leben, und vermutlich auch Marius. Und Geoffrey wäre nie in die Ermittlungen hineingezogen worden, während Hugo inzwischen sicher hinter Schloss und Riegel säße, zusammen mit seiner anscheinend beachtlichen Schar von Unterstützern.
    Â»Und natürlich hast du auch Marius getötet und vorgegeben, dass du selbst dabei angegriffen wurdest.«
    Hugo zuckte die Achseln. »Was hätte ich sonst tun sollen? Ich hatte ihn für unsere Sache gewonnen, als er gemeinsam mit Dunstan seine so genannte Untersuchung begann. Aber er war dumm genug, zu mir gelaufen zu kommen, als er glaubte, Dunstan wäre ermordet worden. Marius war einfach eine zu große Belastung für uns. Ich sprach eine Weile mit ihm und vergewisserte mich, dass er keine schriftlichen Aufzeichnungen angefertigt hatte. Dann habe ich ihn erstochen. Das Blut aus seiner Wunde habe ich auf meinen Kopf geschmiert, damit es aussah, als sei ich niedergeschlagen worden.«
    Â»Warum hast du das getan, Hugo?«, fragte Geoffrey leise. »War es den Preis wert?«
    Â»O ja«, sagte Hugo und war offenbar überrascht von dieser Frage. »Und für dich hätte es sich auch ausgezahlt, zumindest nach einer gewissen Zeit. Ihr beide seid meine Freunde, und ich hätte dafür gesorgt, dass ihr nicht leer

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