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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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sich anscheinend auf Gebäck in doppelter Größe spezialisiert hatte. Geoffrey schlenderte alleine weiter.
    Als er sich dem Ende der Straße näherte, hatte Geoffrey fast schon aufgegeben und sich damit abgefunden, dass er überall Kuchen kaufen musste, um möglicherweise das Einwickelpapier wieder zu erkennen. Dann entdeckte er die gesuchten Zuckergussmuster am letzten Stand in der Reihe. Er ging weiter und hielt an der nächsten Ecke kurz inne. Von dort aus zweigten Seitenstraßen nach links und rechts ab, und Geoffrey schaute in beide Richtungen.
    Die Gassen waren düsterer als die Straße der Bäcker, und es gab darin ein oder zwei Buden, die anscheinend beschädigte Töpfe und Pfannen anboten. Zu beiden Seiten verlor sich der Weg in den Schatten, und Geoffrey war unbehaglich zumute, da er nicht wusste, wohin es dort ging. Er wollte sich lieber erst mit der Umgebung vertraut machen, bevor er mit dem Bäcker sprach – so viel hatten ihn seine Erfahrungen im Krieg gelehrt. Nur ein dummer Krieger machte sich vorher keine Gedanken über die Fluchtwege. Schließlich aber entschied Geoffrey zögernd, dass weitere Nachforschungen Verdacht erregen könnten.
    Die Besitzerin des Verkaufsstandes wandte ihm den Rücken zu. Sie packte fleißig Brot für einen älteren Mann ein, der sich beständig mit schriller und zitternder Stimme über sein wundes Zahnfleisch beschwerte. Als sie sich umdrehte, erkannte Geoffrey überrascht Melisende Mikelos wieder. Auch sie erkannte ihn sofort, und ihre Reaktion war alles andere als schmeichelhaft.
    Â»Ihr! Nicht schon wieder! Wollt Ihr mir für den Rest meines Lebens nachstellen?«
    Das wollte Geoffrey nicht hoffen. Allerdings tauchte Melisende immer wieder an den unerwartetsten Orten auf, und das ließ ihn vermuten, dass es nicht ihre letzte Begegnung bleiben würde. Geoffrey war enttäuscht. Vielleicht war Melisende doch schuldig. Nachdem Lukas ermordet worden war, während sie sich in Gewahrsam befand, hatte er sie beinahe schon für unschuldig gehalten. Aber ihre offensichtliche Verbindung zu den vergifteten Kuchen ließ ihn wieder ernsthaft zweifeln. Selbst wenn sie die Morde nicht selbst begangen hatte, musste sie irgendwie darin verwickelt sein. Sie begegnete seinem Blick mit ihren glänzend goldbraunen Augen, und Geoffreys Enttäuschung verstärkte sich. Sie war eine reizvolle Frau, zumindest, wenn man ihren Charakter außer Acht ließ. Es war eine Schande, dass sie sich in so schmutzige Angelegenheiten wie einen mehrfachen Mord verwickeln ließ.
    Er lächelte höflich. »Ich bin wegen einiger Kuchen hier.«
    Sie schaute ihn ungläubig an. »Für Eure alte Frau Mutter?«, stichelte sie.
    Â»Für meinen Hund«, erwiderte er und bedauerte es sofort. Er würde von Melisende Mikelos nichts erfahren, indem er sie beleidigte. Der Hund hatte indes den Geruch der Kuchen wieder erkannt, die ihm in der Nacht zuvor so viel Unbehagen bereitet hatten. Er entfernte sich mit eingekniffenem Schwanz die Straße entlang, allerdings nicht ohne Geoffrey noch vorher schmerzhaft in den Knöchel zu zwacken. Offenbar erinnerte er sich auch an die Milch, die sein Herr ihn zu trinken gezwungen hatte. Melisende schaute dem Tier hinterher, während Geoffrey sich verstohlen den Knöchel rieb.
    Â»Euer Hund hat mehr Verstand als Ihr«, sagte sie. »Was wollt Ihr wirklich?«
    Â»Kennt Ihr einen Schreiber namens Dunstan?«, fragte Geoffrey. Er entschied, dass er lieber ohne Umschweife zur Sache kam und nicht versuchte, diese unverblümte Frau mit einer List zu übertölpeln.
    Â»Nein. Warum? Mag er Kuchen?«
    Â»Er mochte. Vor seinem Tod.«
    Â»Tod? Ihr meint, er wurde ermordet?«
    Geoffrey sah sie neugierig an. »Nein, ich meinte, dass er starb. Weshalb fragt Ihr, ob er ermordet wurde?«
    Melisende schüttelte unwillig den Kopf. »Weil Ihr scheinbar an nichts anderes denken könnt als an Mord. Außerdem untersucht Ihr die Morde an diesen Rittern, also nehme ich an, dass es da eine Verbindung geben muss.«
    Geoffrey fand an ihrer Logik nichts auszusetzen. »Eure Kuchen«, sagte er und wechselte das Thema. »Macht Ihr die selbst?«
    Â»Das mache ich nicht. Meine Spezialität ist Brot, nicht Kuchen. Die Kuchen backt meine Gehilfin, Maria. Wollt Ihr sie hier befragen oder lieber in den Kerker schleppen lassen?«
    Â»Hier dürfte reichen«,

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