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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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offensichtlich nicht mehr von ihr wußte als alle anderen, denn James hätte niemals den Hawk an diese Frau gebunden, wenn er gewußt hätte, wie sie wirklich war. Sie war zu schön, zu feurig. James hatte beabsichtigt, Hawk leiden zu lassen, und in der Nähe dieser Frau konnte ein Mann nur leiden, wenn er sie nicht berühren durfte, wenn er nicht ihre Küsse schmecken und ihr sinnliches Versprechen genießen konnte.
    Hawk hatte alles andere erwartet als dieses seidig schimmernde Wesen leidenschaftlicher Natur, das er bei der Schmiede angetroffen hatte. Er hatte Grimm am letzten Tag losgeschickt, sie als sein Stellvertreter zu ehelichen, fest entschlossen, sie bei ihrer Ankunft zu ignorieren. Er hatte deutlich gemacht, daß niemand sie bei ihrer Ankunft willkommen heißen sollte. Auf Dalkeith würde das Leben seinen Gang gehen, als sei nichts geschehen. Er war zu der Überzeugung gelangt, daß, wenn sie nur halb so verrückt war, wie gemunkelt wurde, sie wahrscheinlich nicht einmal begreifen würde, daß sie überhaupt verheiratet war. Mit Sicherheit würde er einen Weg finden, mit ihr fertig zu werden, selbst wenn das bedeutete, sie irgendwo wegzusperren, weit weg von Dalkeith. James hatte ihm befohlen zu heiraten, er hatte nichts von einem gemeinsamen Wohnort gesagt.
    Dann hatte er die »verrückte« Janet Comyn zu Gesicht bekommen. Wie eine leidenschaftliche Göttin hatte sie ihn mit ihren Worten heruntergeputzt und Schlagfertigkeitbewiesen, gepaart mit überirdischer Schönheit. Kein Mädchen, an das er sich erinnern konnte, hatte in ihm dieses echte, verzehrende Verlangen geweckt, das er verspürt hatte, als er sie mit seinen Augen liebkoste. Während sie diesen verdammten Schmied anhimmelte.
    Die Gerüchte hätten falscher nicht sein können. Hätte der Hawk sich seine Frau selbst aussuchen dürfen, die Qualitäten, die Janet besaß – Unabhängigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe, einen begehrenswerten Körper und Beherztheit –, wären genau die gewesen, die er sich gewünscht hätte.
    Vielleicht, fuhr es Hawk durch den Kopf, würde das Leben letztendlich doch alles zum besten wenden.

Kapitel 7
    Adrienne wußte, daß es ein Traum war. Sie war hoffnungslos in dem gleichen, furchtbaren Alptraum gefangen, der sie schon seit Monaten verfolgte: sie flüchtete durch die dunklen, menschenleeren Straßen von New Orleans und versuchte, dem Tod zu entrinnen.
    Gleichgültig, wie sehr sie sich auch bemüht hatte, den Traum zu beeinflussen, nie hatte sie sich in Sicherheit bringen können. Unausweichlich lauerte Eberhard ihr in dem verlassenen Kaufhaus an der Blue Magnolia Lane auf. Es gab nur einen entscheidenden Unterschied zu der Realität, die sie durchlebt hatte – in ihrem Alptraum schaffte sie es nie rechtzeitig zu ihrem Revolver.
    Zitternd und bleich wachte sie auf, Schweißperlen auf dem Gesicht.
    Und da war der Hawk; er saß am Fußende ihres Bettes und beobachtete sie schweigend.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Adrienne ihn an. In ihrer Schlaftrunkenheit schien das geheimnisvoll schöne Gesicht des Hawk Spuren von Eberhards diabolischer Schönheit zu tragen, so daß sie sich fragte, worin sich die beiden Männer unterschieden – wenn überhaupt. Nach einem Alptraum, der von einem attraktiven, todbringenden Mann handelte, aufzuwachen und einen ebenso attraktiven Mannin ihrer unmittelbaren Nähe vorzufinden, war einfach zuviel für ihre blank liegenden Nerven. Obwohl sie sich absolut nicht erinnern konnte, wie es sie ins sechzehnte Jahrhundert verschlagen hatte, waren ihre restlichen Erinnerungen bedauerlicherweise ungetrübt. Adrienne de Simone erinnerte sich mit qualvoller Gewißheit an alles – sie hatte kein Vertrauen zu schönen Männern, und sie mochte sie nicht.
    »Du hast geschrien«, ließ sie der Hawk mit honigsüßer Stimme wissen.
    Adrienne verdrehte die Augen. Konnte er noch etwas anderes außer schnurren, jedesmal, wenn er seinen makellosen Mund öffnete? Diese Stimme könnte eine blinde Nonne betören, ihre Keuschheit abzulegen.
    »Geht weg«, murmelte sie.
    Er lächelte. »Ich kam nur, um aufzupassen, daß du nicht einem weiteren Mordanschlag zum Opfer fällst.«
    »Ich sagte bereits, daß sie nicht hinter mir her waren.«
    Er blieb nachdenklich sitzen, scheinbar gefangen in einem gewaltigen inneren Konflikt. In ihren Gedanken war sie mit Überbleibseln ihres Alptraums beschäftigt, als ein Windhauch durch das geöffnete Fenster fiel und ihre Haut umschmeichelte. Bei allen

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