Das Geheimnis der MacKenzies
Caroline.
Ihr wurde bewusst, dass sie ihn jetzt schon lange schweigend anstarrte, und er schaute genauso still zurück, eine Braue leicht hochgezogen, so als warte er darauf, dass sie etwas sagte. Caroline wurde rot, ohne zu wissen, warum. Joe erhob sich und kam auf sie zu. Jetzt stand er ihr so nahe, dass seine Schenkel ihre berührten.
„Was geht Ihnen im Kopf herum, Sweetheart?“
„Sie“, sprudelte sie heraus. Warum stand er nur so nah bei ihr? Ihr Puls begann zu rasen. Was war an ihm, dass ihr Verstand jedes Mal im Leerlauf lief - und ihr Körper auf Hochtouren?
„Und was genau?“
Sie wollte etwas Geistreiches, etwas Lockeres sagen, doch ihr fiel nichts ein. Nie hatte sie gelernt, auszuweichen oder Gefühle zu vertuschen. „Ich verstehe nichts von Männern. Ich weiß nicht, wie man sich ihnen gegenüber benimmt oder wie man sie für sich interessiert.“
Seine Miene gab nichts preis. „Sie machen das schon recht gut.“
Was hieß das nun wieder? Sie war offen und geradeheraus wie immer. Normalerweise nahmen Männer dann ganz flink die Beine in die Hand. Das hier war schwieriger, als sie angenommen hatte. Caroline ertappte sich dabei, dass sie die Hände rang. Erstaunlich, sie hätte sich nie für den händeringenden Typ gehalten. „Wirklich? Na, dann bin ich ja froh. Ich habe nämlich noch nie jemanden getroffen, den ich für mich interessieren wollte, deshalb komme ich mir ein bisschen verloren vor. Sie sagten, Sie wollen eine Beziehung mit mir vorgeben, damit Ihre Männer mich nicht belästigen, aber ... wäre es Ihnen sehr unangenehm, wenn wir diese Beziehung ein wenig echter gestalten könnten?“ „Was genau schwebt Ihnen da vor? Wie ,echt hätten Sie es denn gern?“, hakte er amüsiert nach.
Sie kam sich so schrecklich hilflos vor. „Woher soll ich das wissen? Ich meine, ich weiß nur, dass ich mich zu Ihnen hingezogen fühle, und ich wünschte, Sie würden sich auch für mich interessieren. Aber ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich soll ein Spiel spielen, dessen Regeln ich nicht kenne. Würden Sie jemandem einen Football in die Hand drücken, der noch nie von dem Spiel gehört hat, und ihm einfach sagen: ,Dann leg mal los‘?“ Seine Augen funkelten angesichts ihres ernsten Tonfalls, doch seine Stimme klang ruhig und feierlich, als er ihr antwortete. „Ich verstehe, was Sie sagen wollen.“ „Also?“ Sie spreizte die Finger. „Wie lauten die Regeln? Ich meine natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben zu spielen.“
„Oh, ab und zu habe ich nichts gegen ein kleines Spielchen.“
Da war wieder dieser komische Ton. Argwöhnisch schaute sie ihn an. Machte er sich über sie lustig?
Joe legte die Hände an ihre Taille und schob sie leicht gegen den Schreibtisch. Caroline hielt sich an seinen Oberarmen fest, ihre Nägel krallten sich in seinen Bizeps. Nur ein einziges Mal hatte ein übereifriger Verehrer ihre Hüften berührt, nachdem er ihr in den Hintern gekniffen hatte. Seine Belohnung dafür war ein Stoß von ihr gewesen, der ihn über einen Papierkorb hatte fliegen lassen. Die stählernen Muskeln unter ihren Fingern allerdings ließen sie bezweifeln, ob sie mit einem Stoß bei Joe irgendetwas bewirken würde.
Er kam noch näher und drängte sich mit einer geschmeidigen Bewegung zwischen ihre Beine. Schockiert senkte sie den Blick. Der Mann stand zwischen ihren Beinen! Ihr Kopf ruckte wieder hoch, doch bevor sie etwas sagen konnte, strichen seine Lippen zart über ihren Mund. Der Kontrast zwischen diesem harmlosen Kuss und dieser ganz und gar nicht harmlosen Stellung verwirrte sie.
Jetzt legte er eine Hand an ihre Wange und strich mit dem Daumen sanft über die weiche Haut. Seine andere Hand glitt zu ihrem Po, um sie fest an sich heranzuziehen. Carolines Herz hämmerte wie wild, ihr stockte der Atem, und sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Ihr war, als würde sie dahinschmelzen, und so ließ sie sich gegen ihn sinken, ohne sich bewusst zu sein, dass sie dadurch die Umarmung intensivierte. Sie konnte seine Erregung fühlen, und tief in ihrem Innern begann ein dumpfer Rhythmus zu pochen, wie ein Echo.
Ein zweiter Kuss, diesmal tiefer, langsam und stetig fordernder. Hilflos öffnete Caroline die Lippen, um seiner lockenden Zunge Einlass zu gewähren. Joe drängte sich noch enger an sie, er bewegte seine Hüften im gleichen Rhythmus wie seine Zunge. Die harte Ausbuchtung in seiner Hose wurde immer härter, immer größer.
Carolines Sinne gerieten ins Schwimmen,
Weitere Kostenlose Bücher