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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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entdeckten Lenny und sie einen gemütlich aussehenden Ohrensessel und die dazu passende Chaiselongue mit pflaumenfarbenem Samtbezug.
    »Die müssen wir unbedingt irgendwie nach oben kriegen«, erklärte Kim begeistert. »Findest du nicht, dass sie perfekt in mein Zimmer passen würden?«
    Lenny, der es sich in dem Sessel bequem gemacht hatte, griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Quietschend vor Vergnügen landete sie auf seinem Schoß. »Also, wenn du mich fragst: Hier machen sich die Teile auch ganz gut.« Er sagte das mit einem doppeldeutigen Blick, der Kims Puls rasen ließ.
    Außer heftigem Knutschen und Fummeln war mit Zack nichts gelaufen. Natürlich hatte sie vorgehabt, irgendwann mit ihm weiter zu gehen, doch dann war ihre Mutter mit dem Plan angekommen, nach Neuseeland auszuwandern – und nun war sie hier, und irgendwie auch ganz froh darüber, dass sie es nicht mit Zack getan hatte …
    Hastig machte sie sich von Lenny los. »Komm, schauen wir nach, was in den Kisten hier versteckt ist«, rief sie, um davon abzulenken, wie atemlos sie sich fühlte.
    Die schweren Truhen enthielten zum größten Teil uralte Klamotten. Von den Schnitten her schätzte Kim die meisten aus den 40er- und 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts – einige wenige schienen sogar aus den 20ern und 30ern zu stammen.
    »Guck mal, ist doch echt heiß, oder?« Kichernd hielt sie sich ein wadenlanges Kleid im Charlestonstil vor. Als sie merkte, dass Lenny sich viel mehr für eine alte Zigarrenschachtel mit Zeitungsausschnitten interessierte, die er imSchubfach eines Schrankkoffers gefunden hatte, legte sie das Kleid beiseite und setzte sich im Schneidersitz neben ihm auf den Boden. »Zeig mal her, was hast du denn da?«
    »Ich glaube, das sind Artikel über deinen Großvater Ben«, erklärte Lenny und reichte ihr ein paar ausgerissene, schon ziemlich vergilbte Zeitungsausschnitte. »Sein Name wird immer wieder im Zusammenhang mit einem tragischen Unglücksfall erwähnt, der sich vor langer Zeit hier im Tal abgespielt haben soll.«
    »Was? Die muss ich unbedingt meiner Mom zeigen!« Aufgeregt legte Kim die Ausschnitte zurück in die Zigarrenkiste und schloss den Deckel. Doch ihr Vorsatz, damit gleich zu ihrer Mutter zu gehen, löste sich in Luft auf, als Lenny von hinten die Arme um sie legte.
    »Hat das nicht noch ein bisschen Zeit …?«
    Ihr war heiß und kalt zugleich, als sie sich zu ihm umdrehte und ihre Lippen wie von selbst zueinanderfanden. Ihr Herz hämmerte wie verrückt, und in ihrem Kopf drehte sich alles, doch sie verspürte weder Angst noch Zweifel. Lenny war der Richtige für sie, das fühlte sie einfach. Und als er sie hochhob, zur Chaiselongue trug und sie darauf bettete, ohne den Kuss zu unterbrechen, dachte sie nicht einmal daran, zu protestieren. Sie dachte auch nicht mehr an Zack, dachte nicht mehr an die Zeitungsartikel über ihren Grandpa oder daran, sie ihrer Mutter zu zeigen.
    Es gab nur noch Lenny und sie, und nichts anderes auf der Welt war mehr von Bedeutung.
    »Wissen Sie was? Ich glaube, ich rufe Katie kurz an und sage ihr für heute ab.« Emily war bereits auf halbem Weg zum Telefon, doch Shelly, die bleich und erschöpft auf dem Sofa im Wohnzimmer lag, rief sie zurück.
    »Das ist wirklich nicht nötig, Emily. Fahren Sie ruhig zu Ihrer Schwägerin, ich komme hier schon allein zurecht.«
    »Sind Sie wirklich ganz sicher?«, fragte Emily zweifelnd. Shelly zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. »Natürlich. Um ehrlich zu sein, ich wäre ganz gern mal ein Weilchen für mich. Es gibt da ein paar Dinge, über die ich nachdenken muss …«
    Ihre mütterliche Freundin seufzte. »Bitte nehmen Sie sich das, was Will gesagt hat, nicht allzu sehr zu Herzen. Er meint es nicht so.«
    Shelly seufzte. Heute Morgen am Frühstückstisch hatte Will ihr eine ziemliche Szene gemacht. Er war wütend, weil Josh gegangen war, ohne sich von ihm zu verabschieden – und er machte seine Mutter dafür verantwortlich.
    »Mir ist egal, was diese bescheuerte Geraldine Wood sagt«, hatte er sie angebrüllt. »Ich glaube nicht eine Sekunde, dass Josh versucht haben soll, mir was anzuhängen!«
    Mit diesen Worten war er aufgesprungen und aus dem Haus gestürmt. Hal, der irgendwann im Laufe der Nacht einfach wieder aufgetaucht war – wie immer ohne jegliche Erklärung für sein Verschwinden –, hatte ihn sich geschnappt und ein langes Gespräch mit ihm geführt.
    »Der Junge beruhigt sich schon wieder«, hatte er später zu

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