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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Shelly gesagt und vorgeschlagen, Will mit nach Oamaru zu nehmen. Dort wollte er sich in den nächsten Tagen mit einigen alten Bekannten treffen, um sich Widder für die Zucht anzusehen, die diese zum Verkauf anboten.
    Kim, die ebenfalls Zweifel an Joshs Schuld angemeldet hatte, war vorhin kurz im Türrahmen erschienen, um ihr mitzuteilen, dass sie ihre Freundin Megan in der Stadt besuchen wollte.
    »O doch«, widersprach sie Emily. »Will hat es ganz genau so gemeint, wie er es gesagt hat.«
    Die ältere Frau lächelte. »Aber glauben Sie mir, auch diese Krise werden Sie überstehen.«
    Shelly wusste, dass Emily recht hatte. Natürlich würden sie gemeinsam diese Krise überstehen. Denn wenn sie eines seit ihrer Ankunft in Neuseeland gelernt hatte, dann das: Sie waren eine Familie, und ganz gleich, was passierte, am Ende würden sie immer zusammenhalten.
    Ob sie aber jemals über Josh hinwegkommen würde, daran zweifelte Shelly noch stark …
    Nachdem Emily sich verabschiedet hatte, rollte Shelly sich auf dem Sofa zusammen und begann hemmungslos zu weinen. Jetzt, wo sie allein war, brauchte sie nicht mehr die Starke zu spielen. Endlich konnte sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Und ihre Gefühle waren eindeutig.
    Sie vermisste Josh! Sie vermisste ihn so sehr, dass es fast körperlich schmerzte! Und vor allem war da diese bohrende Frage, die ihr einfach keine Ruhe mehr ließ: Hatte sie Josh voreilig verurteilt? Was, wenn Will und Kim recht hatten?
    Und selbst Emily schien ja nicht recht daran zu glauben, dass Josh sich wirklich von seiner Mutter in deren Intrigen hatte einspannen lassen. Doch selbst wenn es so war – wie sollte sie ihm jemals wieder unter die Augen treten, nachdem sie ihn mit diesen schrecklichen Vorwürfen konfrontiert hatte?
    Schwerfällig rappelte Shelly sich auf. Es fiel ihr schwer, genug Energie dafür aufzubringen, doch sie konnte einfach nicht länger untätig herumliegen und sich selbst bemitleiden. Wenn sie schon nicht den Mut aufbrachte, Josh gegenüberzutreten, dann sollte sie sich wenigstens auf der Farm nützlich machen. Einige Schafe waren trächtig, und Shelly hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig im Stall nach dem Rechten zu sehen.
    Sie musste durch die Küche, um zum Korridor zu gelangen. Gerade, als sie eintrat, spürte sie, wie sich plötzlich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufrichteten. Ihr Instinkt schrie »Gefahr!«, und ihr Körper reagierte ganz von selbst. Ihre Muskeln spannten sich an, sie wollte herumwirbeln – doch es war zu spät.
    Eine Hand grub sich in ihr Haar und zog Shellys Kopf brutal daran zurück. Im nächsten Moment spürte sie etwas Kaltes an ihrer Kehle.
    Ein Messer!
    Shelly erstarrte zu Eis. Sie atmete durch, so tief sie es angesichts der Klinge an ihrem Hals wagte. Unwillkürlich musste sie an jene Nacht denken, in der sie Josh um ein Haar mit ein paar gezielten Handgriffen aus ihrem Selbstverteidigungskurs niedergestreckt hätte, weil sie sich von ihrem Exmann angegriffen glaubte.
    Dieses Mal hatte sie nicht so viel Glück – die Waffe des Eindringlings ließ ihr keine Chance, ihr Können anzuwenden.
    »Bitte, nehmen Sie das Messer weg«, sagte sie ruhig und drängte die Panik zurück, die von ihr Besitz zu ergreifen drohte. »Sie können haben, was immer Sie möchten. Viel Geld habe ich nicht, aber …«
    Ein heiseres Lachen ließ sie verstummen, und als der Mann schließlich zu sprechen begann, rieselte ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinunter.
    »Hallo Liebling, hast du mich vermisst?«

 
    2
    Adrian! Mein Gott, diesmal ist es wirklich Adrian!
    Shelly versuchte, sich ihre Angst und ihre Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht verhindern, dass ein Zittern durch ihren Körper fuhr.
    Ihre Gedanken rasten. Wie kam Adrian hierher, warum war er nicht im Gefängnis? Und wie um Himmels willen hatte er sie gefunden? Zum Teufel, sie war mit ihren Kindern um den halben Erdball gereist, nur um dieser Konfrontation zu entgehen – und nun stand ihr Exmann in der Küche ihres Hauses und hielt ihr eine Klinge an die Kehle.
    »Da staunst du, was?« Adrian lachte – es war ein Laut so voller Bitterkeit, dass Shelly erschauderte. Sie spürte seinen heißen Atem an ihrem Ohr, als er zischte: »Hast wohl gedacht, du könntest mich ans Messer liefern und dann einfach abhauen, was? Tja, falsch gedacht!«
    »Bitte, Adrian! Du solltest es nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon

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