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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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verstrickst!
    Auf der anderen Seite, so überlegte er, konnte es aber auch durchaus nützlich sein, sich weiter mit Shelly zu beschäftigen. Die Taktik seiner Mutter jedenfalls schien bisher nicht besonders gut aufzugehen. Und wenn es ihm gelänge, Shelly so weit zu beeinflussen, dass sie einem Verkauf doch noch zustimmte, dann wäre damit doch schließlich allen geholfen – auch Shelly selbst. Das Leben auf einer Schaffarm war schließlich kaum für eine alleinstehende Frau mit zwei Kindern geeignet.
    Im Grunde war also alles perfekt.
    Die Frage war nur, wie es ihm gelingen sollte, auch Shelly davon zu überzeugen.
    Es war ein leises, aber beharrliches Klopfen an ihrer Zimmertür, das Shelly am nächsten Morgen aus ihrem unruhigenSchlaf riss. Die halbe Nacht hatte sie sich ruhelos in ihrem Bett hin und her gewälzt und über diesen unseligen Kuss nachgegrübelt. Erst als die Morgensonne den Himmel vor ihrem Fenster langsam rot färbte, war sie schließlich in einen leichten Schlummer gefallen.
    »Shelly?«, erklang Emilys Stimme vom Korridor her. »Es tut mir leid, Sie aufwecken zu müssen, aber es ist wirklich wichtig …«
    Innerhalb von Sekunden war Shelly hellwach. Sie streifte sich den hellblauen Morgenmantel über, der über dem Stuhl am Fenster hing, und eilte zur Tür. Unterwegs fiel ihr Blick auf das Ziffernblatt ihres altmodischen Weckers, und sie erschrak.
    »Es ist ja schon fast neun! Warum haben Sie mich denn nicht schon viel früher geweckt, Emily? Ist was mit den Kindern?«
    »Nein, nein, die beiden habe ich schon vor einer halben Stunde in den Schulbus gesetzt. Es geht um etwas anderes – aber das soll Ihnen Lenny McMahon lieber selbst erzählen.«
    Lenny? Shelly hob eine Braue. Was mochte der Junge so Dringendes mit ihr zu besprechen haben?
    »Sagen Sie ihm, ich komme sofort.« Rasch streifte Shelly sich ein Paar Shorts und ein khakifarbenes Top über. Dann lief sie ins Erdgeschoss hinunter, wo Lenny sie bereits in der Küche erwartete.
    »Na, endlich!«, rief er, als sie eintrat. »Kommen Sie, wir müssen uns beeilen. Wenn überhaupt, dann können nur Sie sie aufhalten. Auf mich hören sie nicht!«
    »Aufhalten?« Verständnislos schüttelte sie den Kopf. »Wovon sprechen Sie, Lenny? Was ist denn überhaupt los?«
    »Die Arbeiter«, erwiderte er. »Sie sind gerade dabei, ihre Werkzeuge einzuladen. Sie wollen alle abhauen!«
    »Was?« Shelly ließ ihn einfach stehen. Als sie auf die Veranda hinaustrat, erfasste sie auf den ersten Blick, dass Lenny keineswegs übertrieben hatte. Sie fluchte unterdrückt. »Hey!« Zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete sie die Verandatreppe hinunter und rannte barfuß zu der kleinen Ansammlung von Trucks und Lieferwagen hinüber, wo Jock Greyson gerade seinen Werkzeugkasten auf die Ladefläche seines Pick-ups lud. »Jock, was ist hier los? Warum packt ihr eure Sachen ein? Wo wollt ihr denn alle hin? Ich dachte, wir hätten eine Abmachung!«
    »Die hatten wir auch, Ma’am«, erwiderte er und blickte unbehaglich zu Boden.
    Jock war kein Freund großer Worte, er überließ das Reden lieber anderen. Bisher hatte Shelly das akzeptiert, doch jetzt brauchte sie Antworten. »Ich verstehe das nicht!«, sagte sie. »Was hat sich denn geändert? Wenn es euch ums Geld geht – ich bin gerne bereit, euch fünf Prozent mehr Lohn anzubieten.« Hilflos hob sie die Schultern. »Aber bitte, geht nicht! Ohne eure Hilfe bin ich vollkommen aufgeschmissen!«
    »Tut mir wirklich leid, Ma’am. Mir gefällt das ja auch nicht, aber … Meine Familie geht vor, das müssen Sie verstehen.«
    »Ihre Familie?« Shelly schüttelte verständnislos den Kopf. »Was ist denn mit Ihrer Familie, Jock? So lassen Sie sich doch um Himmels willen nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!«
    In diesem Moment trat Jessie McMahon zusammen mit den anderen Männern aus der Ruine des Vorratsspeichers, wo sie ihre Sachen untergestellt hatten. Er ließ den schweren Rucksack, den er trug, von der Schulter rutschen. Mit einem dumpfen Laut landete er im Staub.
    »Was Jock meint«, sagte er, »ist Folgendes: Uns wurde nahegelegt, dass wir uns nicht länger für die Besitzerin derMakepeace-Ranch engagieren sollten, sofern wir auch im nächsten Jahr noch in Aorakau Valley und Umgebung Jobs bekommen möchten.« Er zuckte mit den Schultern. »Sich mit den Woods anzulegen, das ist, als wollten Sie den Puhoi ohne Paddel hoch. Sie können sich das vielleicht erlauben, Ma’am – wir leider nicht.«
    »Aber Sie

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