Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
Vom Netzwerk:
überlegt, wie du den Abend ein bisschen aufregender gestalten könntest. Dabei bist du dann auf die Idee mit dem Feuer gekommen, stimmt’s?«
    »Nein!« Wieder schüttelte Will energisch den Kopf. »Es war ganz anders, ich …« Mit einem unterdrückten Stöhnen biss Will sich auf die Unterlippe. Er konnte Bürgermeister Smith unmöglich erklären, was wirklich geschehen war. Wenn er Jason und seine Freunde ans Messer lieferte, hatte er für alle Zeiten verloren, so viel stand fest. Aber was sollte er sonst sagen? Er probierte es mit einer Notlüge: »Als ich das Feuer entdeckt habe, war schon niemand mehr auf der Lichtung. Ich habe nicht gesehen, wer es angezündet hat, ehrlich! Ich war’s jedenfalls nicht!«
    Dexter Smith schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas erwidern, als hinter ihnen eine donnernde Stimme erklang.
    »Was zum Teufel geht hier vor, Dexter?«
    Will fiel ein Stein vom Herzen, als er sich umdrehte und Josh erblickte.
    »Der Junge hat hinter dem Schuppen auf der Lichtung ein kleines Feuerchen gemacht.« Der Bürgermeister bedachte Josh mit einem herausfordernden Blick. »Nicht auszudenken,was alles hätte passieren können, wenn ich nicht zufällig aufgetaucht wäre!«
    »Ist das wahr?«, fragte Josh.
    Wills Herz hämmerte. Er hatte einen Kloß von der Größe eines Felsbrockens im Hals, der sich auch durch heftiges Schlucken nicht vertreiben ließ. Am liebsten hätte er in die Welt hinausgebrüllt, was wirklich passiert war – doch wer würde ihm schon glauben? Jason, Keith und Bobby galten als die Hoffnungsträger des Rugbyteams von Aorakau Valley. Sie stammten aus angesehenen Familien und waren allseits beliebt. Will dagegen wohnte erst seit kurzer Zeit im Tal und war bisher nicht großartig in Erscheinung getreten, weder im positiven noch im negativen Sinne.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war das nicht, Josh, ehrlich!«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe«, beharrte der Bürgermeister stur auf seinem Standpunkt. »Und ich empfinde diesen Zwischenfall nach allem, was in den letzten Monaten im Tal passiert ist, als extrem beunruhigend. Jeder Brandstifter hat schließlich mal klein angefangen.«
    Josh runzelte die Stirn. »Übertreiben Sie jetzt nicht ein wenig, Bürgermeister? Selbst wenn Will getan hat, was Sie ihm unterstellen, dann bestimmt nicht, um irgendwelchen Schaden anzurichten.«
    »Aber ich habe nicht …!« Ein kurzer Blick von Josh, der so viel ausdrückte wie »Lass gut sein Junge, ich regle das schon«, ließ Will verstummen.
    »Sie wissen doch genau, dass der Junge unmöglich unser Feuerteufel sein kann. Mit den Bränden hat es lange vor der Zeit angefangen, als Will und seine Familie hierherkamen. Könnte es nicht auch eine andere Möglichkeit geben?«
    »Ich weiß doch wohl noch, was ich gesehen habe!«, protestierte Dexter Smith.
    »Manchmal steckt hinter Dingen, die man glaubt zu sehen, etwas ganz anderes.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, könnte es nicht möglich sein, dass Sie beobachtet haben, wie Will versucht hat, ein Feuer zu löschen, und nicht, eines zu entzünden?« Als Smith schwieg und dabei immer wieder die Stirn runzelte, hakte Josh nach. »Es sind ziemlich schwere Anschuldigungen, die Sie gegen diesen Jungen erheben, Dexter. Daher frage ich noch einmal, ob Sie wirklich absolut sicher sind, dass Sie das so stehen lassen wollen?«
    Wills Herz hämmerte wie verrückt. Er vermochte immer noch nicht zu begreifen, wie jemand annehmen konnte, er habe ein Feuer gelegt. Das war absurd! Vollkommener Irrsinn! Wie war er bloß in diese merkwürdige Situation geraten? Er hatte doch nur helfen wollen!
    Als er glaubte, die Anspannung keine Sekunde mehr länger aushalten zu können, knickte Smith ein.
    »Diese ganze Diskussion ist einfach lächerlich«, fauchte er zornig. »Sie machen ja sowieso, was Sie wollen, Wood!«
    Mit diesen Worten versetzte er Will einen unsanften Stoß zwischen die Schulterblätter, der ihn nach vorne taumeln ließ, drehte sich um und ging.
    »Puh, das ist ja noch einmal gut gegangen«, sagte Josh und fuhr Will durch das strubbelige Haar. »Und jetzt geh zurück zur Feier und amüsier dich. Deine Mutter hat sich solche Mühe damit gegeben, dieses Fest zu organisieren. Es wäre doch schade, wenn es jetzt wegen dieser dummen Sache verdorben würde, nicht wahr?«
    Will nickte. »Danke!« Er wollte noch viel mehr sagen, aber er fand einfach nicht die richtigen Worte. Deshalb drehte er sich um und lief, wie Josh es ihm aufgetragen hatte, zurückzum

Weitere Kostenlose Bücher