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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihm gut. Können Sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen?“
    „Können wir nicht“, erklärte Liana.
    Ergeben stieß Simon die Luft aus. „Sie heißt Brittany Saunders. Sie lebt in Tillman, ein Kaff in Arizona. Er wolltein Denver umsteigen und mit dem Bus weiterfahren.“
    „Könntest du Brittany eine Mail schreiben, damit wir wissen, ob er dort angekommen ist?“
    „Sie hat keinen eigenen Computer. Ihre Familie ist ziemlich arm. Sie benutzt den von einem Freund, wenn es geht.“
    „Offensichtlich hatte Matthew ihre Adresse.“
    „Vielleicht, aber er hat sie mir nie gegeben. In dem Ort gibt’s nicht viel mehr als eine Tankstelle. Also müsste sie leicht zu finden sein.“
    Cullen und Liana tauschten einen Blick. Es hatte Zeiten gegeben, da waren sie sich so nahe, dass Worte überflüssig waren. Offenbar galt dies immer noch, denn sie sah ihre eigenen Gedanken in Cullens Blick widergespiegelt.
    Beide trauten Simon nicht, obwohl seine Geschichte plausibel klang. Zu plausibel.
    „Wie weit ist es bis zu diesem Tillman?“, fragte Cullen an Liana gewandt.
    „Wir müssen auf die Karte schauen. Ich habe noch nie davon gehört.“
    Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. „Wir werden dich beobachten lassen, Simon. Und sollten wir ohne unseren Sohn zurückkommen, wissen wir genau, wo wir dich finden können. Willst du vielleicht noch etwas an deiner Geschichte ändern?“
    Simon sah traurig aus. „Nein. Aber wenn Sie Matthew finden, sagen Sie ihm, dass es mir leidtut.“

21. KAPITEL
    I ch kann das auch alleine tun, Lee! Und dann bringe ich ihn dir zurück nach San Francisco. Wir stellen ihn gemeinsam zur Rede, ehe wir entscheiden, was wir als Nächstes unternehmen.“ Cullen warf einen Blick auf Lianas kalkweißes Gesicht.
    „Es gibt keinen Grund, warum wir Simon glauben sollten. Wir wissen nicht einmal, ob Matthew wirklich dort ist.“
    „Wenn er nicht da ist, komme ich zurück. Dann entscheiden wir, was als Nächstes zu tun ist.“
    „Nein, ich muss mit.“
    Cullen schlug vor, mit dem Auto nach Tillman zu fahren, ein kleiner Fleck in der Wüste an der Grenze zu Arizona. Aber falls Matthew tatsächlich dort war, war er vielleicht schon wieder verschwunden, wenn sie endlich ankamen. Am besten war also ein Flug und danach so schnell wie möglich mit einem Mietwagen nach Tillman.
    Aber Liana hatte Angst vor dem Fliegen.
    „Schaffst du es?“ Cullen sah sie nicht an, denn es machte ihn krank, sie so verängstigt zu sehen. Panik hatte in ihrem Blick gestanden, als er den Flug nach Yuma gebucht hatte.
    „Ich werde es schaffen.“
    „Ich bin an deiner Seite“, versprach er.
    Sie antwortete nicht, und er nahm an, dass seine Anwesenheit für sie eher ein Fluch als ein Segen war, obwohl sich ihre Haltung ihm gegenüber in den letzten Stunden verändert hatte. Sie arbeiteten zusammen. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, für jeden Sieg dankbar zu sein.
    Liana öffnete erst wieder die Augen, als sie im Flugzeug auf ihrem Platz saß. Sie spürte Cullen neben sich, warm und sicher. Unter anderen Umständen wäre sie von ihm abgerückt, aber jetzt war sie froh für seine Unterstützung.
    Sie wusste, wo ihre Flugangst ihren Ursprung hatte. Nachihrer ersten Panikattacke war sie zu einer Reihe von Therapeuten gegangen, doch erst ein freundlicher alter Mann hatte ihr helfen können. Er hatte ihr nichts versprochen, außer ihr zuzuhören. Natürlich hatte er mehr getan. Geschickt hatte er sie zur Quelle ihrer Angst geführt, zu den Erinnerungen, die am schwersten zu ertragen waren. Eine davon flog nun mit. Sie spürte Cullens starke Hand, die sich um ihre schloss.
    Und als das Flugzeug auf die Startbahn rollte und ihr Herz vor Angst hämmerte, flog sie in Gedanken zurück in die Vergangenheit.
    Thomas Robeson hatte erst mit siebenundfünfzig Jahren geheiratet. Und inzwischen wusste Liana, warum. Sein ganzes Leben war eine Lüge gewesen. Er hatte Willows Erbe verleugnet. Und seine Angst, dass sein Nachkomme asiatische Züge tragen könnte, hatte ihn dazu gezwungen, Junggeselle zu bleiben.
    Doch alternde Junggesellen mussten oft Vorurteile ertragen. Als Gerüchte in Umlauf kamen, er würde Männer im Bett bevorzugen, hatte Thomas sich kühl kalkulierend unter den jungen Frauen seiner Gesellschaftsschicht umgesehen. Sein Blick war schließlich auf Hope Lynch gefallen, die Tochter eines Seniorpartners in einer der ältesten Anwaltskanzleien der Stadt.
    Hope war neunzehn, eine hellblonde Schönheit, die sich erst mit den

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