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Das Geheimnis der Puppe

Das Geheimnis der Puppe

Titel: Das Geheimnis der Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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ungelösten Konflikten knabberten, die sich mit Schuldgefühlen herumplagten … Ich wollte es bestimmt nicht so machen wie Bert, ich würde Laura beizeiten zu einem guten Arzt bringen, notfalls mit Gewalt. Während ich den Tisch deckte, hörte ich aus dem oberen Stockwerk ein lautes Juchzen und Kreischen. Dann kam Danny auf nackten Füßen die Treppen hinunter, wischte in die Küche und stand auch bereits hinter mir. Mit beiden Händen griff er an meine Hüften, lugte seitwärts an mir vorbei zur offenen Tür, in der jetzt Laura erschien. Und kaum, daß er sie zu Gesicht bekam, kreischte Danny wieder los:»Hilfe! Papa, Hilfe.«
    Er hüpfte hinter mir auf und ab, schrie mit sich überschlagender Stimme:»Nein! Papa, hilf mir doch! Sie will mich nur wieder kitzeln.«
    Laura stand mitten in der Tür, die Hand ausgestreckt, mit dem Zeigefinger lockend.
    »Komm her, du Murmeltier. Kommst du freiwillig, oder muß ich dich holen? Na warte, ich krieg dich schon noch.«
    Sie jagte ihn zwei Runden um den Tisch, dann war wieder Friede. Laura preßte eine Hand in die Seite, war ein wenig außer Atem.
    »Frühsport ist wohl nicht mehr das Richtige für mich.«
    Sie waren beide so normal. Ich wußte nicht mehr, was ich denken sollte. Nach dem Frühstück lief Danny erst einmal hinauf, zog sich an und setzte sich dann in der Einfahrt auf Posten. Dort wartete er geduldig, bis der alte Ford Capri auftauchte. Beim Frühstück hatte er uns erklärt, daß er heute keine Zeit habe, daß er unbedingt helfen müßte, daß das Wohnzimmer dann garantiert bis zum Abend fertig wäre. Laura gegenüber erwähnte ich erst einmal nichts. Ich wollte sie nicht aufregen oder beunruhigen. Aber ich war fest entschlossen, mir im Laufe des Tages eine Telefonzelle zu suchen und meinen Vater um Rat zu fragen. Dann saß ich am Schreibtisch. Und es ging so gut. Zwei wirklich hervorragende Szenen. Doch je weiter ich kam, um so weniger gefiel mir, was ich bisher gemacht hatte. Die allererste Szene, mehr die Einstimmung, war in Ordnung, mehr als das, sie war perfekt. Aber was danach kam, erschien mir jetzt dürftig. Ich war fest entschlossen, das alles noch einmal zu schreiben, ehe ich es an Wolfgang schickte. Als Laura mich zum Mittagessen rief, war ich im ersten Augenblick sogar wütend über die Unterbrechung. Und kaum war mein Teller leer, ging ich auch schon wieder hinauf. Machte da weiter, wo ich zuvor hatte aufhören müssen. Rückblende: Cheryl, die junge Laborassistentin des Wissenschaftlers wird Zeugin, wie dieser seine Geliebte von zwei Helfern ins Haus zerren läßt. Es ist Nacht, sie kann nicht viel tun. Am nächsten Morgen macht sie sich auf die Suche nach der jungen Frau. Sie entdeckt ein Mauerstück, dessen Fugen an den Rändern nicht dicht geschlossen sind. Die Geheimtür. Nächste Szene. Das Papier lag griffbereit neben mir in einem offenen Schubfach des Schreibtisches. Jetzt kam die Sache mit dem Schließmechanismus, aber mit meiner Konzentration war es von einer Sekunde zur anderen vorbei. Die Geheimtür, dahinter eine winzige Kammer, finster und unheimlich. Die Klappe, der dunkelgrüne Puppenbalg. Es war schon später Nachmittag. Minutenlang saß ich nur da und überlegte. Laura hatte bei der Besichtigung mit keinem Wort und keiner Geste auf die Puppe reagiert. Bei der Hornspange jedoch hatte sie gleich die Verbindung zu Marianne hergestellt. Ich spannte erst gar kein neues Blatt mehr ein, ging hinunter. Laura saß ebenfalls vor ihrer Arbeit. Mittags hatte sie verkündet, daß sie gleich morgen früh zu Weber und Wirtz fahren wollte, vielmehr, fahren mußte. Es war allerhöchste Zeit, daß sie ihre Entwürfe vorlegte. Als ich bei der Tür auftauchte, schaute Laura kurz auf.
    »Machst du schon Feierabend?«
    Ich nickte stumm.
    »Bist du dann so nett und kümmerst dich um das Abendessen?«

    »Mache ich«, sagte ich und erkundigte mich dann so harmlos wie eben möglich:»Gibt es hier in der Nähe eine Telefonzelle?«

    »Wen willst du denn anrufen?«
    Damit hatte ich gerechnet. Ich hatte mir auch bereits eine Ausrede zurechtgelegt.
    »Ich muß mit Wolfgang sprechen. Irgendwie hänge ich da mit einer Szene fest. Ich probiere die ganze Zeit nur herum.«
    Laura nickte und erklärte:»Geh einfach ins Dorf. Die Hauptstraße runter. Du kannst die Zelle nicht verfehlen.«
    Ich ging ganz gemütlich. Wie ich meinen Vater kannte, war der ohnehin um diese Zeit noch in der Praxis. So war es dann auch. Eine junge Sprechstundenhilfe nahm meinen Anruf

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