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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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ringend blickte er nervös zwischen Matthias und dem Pater hin und her.
    »Na, was ist?«, forderte Theophil jetzt barsch.
    »Es ist, äh, hm, verzeiht. Es ist nicht so einfach zu erklären«, stotterte der Priester.
    »Beeilt Euch lieber, unsere Zeit ist kostbar!«, wurde des Paters Ton schärfer. Tomasi kratzte sich verlegen am Hinterkopf, er schwitzte.
    »Es ist gefährlich, müsst Ihr wissen«, platzte er schließlich heraus. »Ich kam erst ein Jahr nach dem Tod dieses Mannes in diese Gemeinde. Bis dahin kümmerte sich Pater Filippo um das Seelenheil der Menschen hier. Als ich damals meinen Dienst hier angetreten hatte, tauchten plötzlich ein paar Männern auf. Sie gaben vor, im Auftrag des Heiligen Offiziums zu handeln und wollten das Grab des Malers untersuchen. Ich war noch jung und unerfahren, so ließ ich sie gewähren, schließlich waren es ein Geistlicher und Ritter des Malteserordens. Man schloss mich von der Untersuchung aus und verbot mir, während ihrer Arbeit die Krypta zu besuchen. Erst als sie fertig waren, durfte ich wieder hinein und sah, dass sie alle Grabplatten entfernt hatten. Als ich fragte, warum sie das getan hätten antworteten sie, dass sie es um der Existenz der Heiligen Mutter Kirche wegen hätten machen müssen. Niemals sollte jemals das Grab wiederfinden und wenn ich jemals darüber sprechen würde, würden sie zurückkommen und dafür sorgen, dass dies nie wieder geschehen würde. Sie haben mein Leben bedroht, was sollte ich tun?«
    »Was wurde aus Pater Filippo?«, fragte Matthias nachdem Theophil ins Lateinische übersetzt hatte.
    »Bruder Filippo hat sich urplötzlich in das Kloster San Giusto in Tuscania zurückgezogen. Er lebte ein Jahr mit einem Schweigegelübde und hat das Kloster nie wieder verlassen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und welches ist die Grabstätte des Malers?«, wollte Matthias noch wissen.
    »Diese dort!« Gionvanni Tomasi zeigte auf die dritte Grabstätte von rechts. »Ich hatte sie mir gut eingeprägt, da ich die Kunst dieses Mannes verehre, auch wenn manche ihn für einen Gotteslästerer halten. Seit ich in Rom einige seiner Werke gesehen habe, bin ich von seiner Art der Malerei begeistert. Niemand kann so perfekt das Licht einfangen und auf die Leinwand bringen. Darum habe ich sein Grab besonders verehrt und immer wieder eine Kerze davor entzündet.«
    »Genug der Worte«, gebot Pater Theophil. »Holt die Totengräber, damit wir den Leichnam exhumieren können!«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ der Priester die Krypta.
    »Wo wollt Ihr die Leiche untersuchen, Pater?«, erkundigte sich Matthias.
    »Am besten gleich hier. Dann erregen wir wenig Aufsehen. Die Leute würden sich sonst wundern, Fragen stellen, Gerüchte verbreiten. Ihr wisst schon!«
    »Ja, da habt Ihr Recht.«
    Kurze zeit später kam Giovanni Tomasi mit zwei Totengräbern zurück und befahl ihnen, dass Grab Caravaggios zu öffnen. Die beiden kräftigen Männer mit den dunklen Haaren, Schnauzbärten und schmutzigen Händen warfen sich fragende Blicke zu und blickten Pater Theophil und Matthias misstrauisch an.
    »Es soll Euer Schaden nicht sein«, sagte Theophil auf Italienisch und warf den beiden ein Säckchen mit Münzen zu. Das Geld schien für die beiden die richtige Motivation zu sein. Sie machten sich ans Werk. Sie lösten mit Hilfe von Brecheisen die schwere Steinplatte vom Grab und schoben diese unter Aufbietung ihrer gesamten Kraft zur Seite.
    Matthias hatte inzwischen eine Fackel entzündet, trat jetzt an das offene Grab und leuchtete hinein. Pater Theophil kam dicht heran und beugte sich ebenfalls vor, um in das offene Grab zu sehen. Matthias warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Ruckartig drehte der Pater sich um und starrte den Priester an.
    »Das Grab ist leer!«, stellte er schneidend fest.
    Etwa eine Stunde später waren Matthias und Pater Theophil auf dem Weg nach Tuscania, um dort im Kloster San Giusto Pater Filippo zu besuchen.
    »Was haltet Ihr davon?«, fragte Pater Theophil, während ihre Kutsche über die staubige Straße jagte.
    »Eine merkwürdige Geschichte, Pater. Ein Priester, der offenbar vor irgendetwas Angst hat, ein leeres Grab und das Interesse von Maltesern, die nach Bekunden des Priesters ihn bedroht hatten. Und da wäre noch das plötzliche Zurückziehen dieses Paters Filippo.«
    »Da stimme ich Euch zu. An der Geschichte stimmt einiges nicht«, bemerkte der Pater. Matthias quittierte es mit einem knappen Lächeln.
    »Ja, aber wisst Ihr, was noch

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