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Das Geheimnis der schönen Catherine

Das Geheimnis der schönen Catherine

Titel: Das Geheimnis der schönen Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Abend zu belästigen.« Schockiert starrte Miss Lutens auf die Tanzkarten.
    »Aber … aber wir können doch nicht einfach die Karten verändern … Ich dachte …«
    »Eine Dame hat ja wohl das Recht, es sich anders zu überlegen«, meinte Catherine und lachte verschmitzt. »Meinen Sie? Aber was wird Lord Norwood dazu sagen?« Catherine lachte.
    »Warum sollte Lord Norwood etwas dagegen haben, mit einer so reizenden, anmutigen Dame wie Ihnen tanzen zu dürfen?« Miss Lutens errötete. »Also, bitte, das dürfen Sie nicht sagen. Ich dachte, Lord Norwood und Sie …«
    »Nein, nein, da irren Sie sich. Und außerdem wird Lord Norwood gerne den galanten Ritter spielen, wenn er weiß, warum seine Dienste benötigt werden. Na, wenn man vom Teufel spricht … da ist Lord Norwood ja! Sir Bartlemy wird sich wohl auch gleich einstellen. Lord Norwood!« Sie winkte ihn eilig heran. Lord Norwood trug einen flaschengrünen Frack und zartgelbe Kniehosen, und sein Hemdkragen strebte außerordentliche Höhen an. Als er die beiden jungen Damen erreicht hatte, beugte er sich mit angemessener Würde über Catherines Hand. »Miss Singleton?«
    »Lord Norwood, ich habe keine Zeit, es Ihnen zu erklären, aber Miss Lutens und ich haben Ihren Namen auf den Tanzkarten ausgetauscht.«
    »Sie haben … ?«
    »Oh, bitte nehmen Sie es nicht persönlich, Lord Norwood. Es ist sehr wichtig, dass Sie diese Dame beschützen. Miss Lutens ist von Sir Bartlemys Aufmerksamkeiten ziemlich mitgenommen«, unterbrach Catherine ihn und sah Lord Norwood bedeutungsvoll an. Erst jetzt wandte Lord Norwood sich Miss Lutens zu. Aus großen dunkelbraunen Augen warf sie ihm einen ängstlichen Blick zu, der sowohl ihre Unschuld als auch ihren Kummer verriet. Lord Norwood blinzelte verwirrt. Catherine fuhr hastig fort: »Ich kann mit so etwas besser umgehen als Miss Lutens, darum, bitte, geleiten Sie sie zum Tanz …« Sie gab dem jungen Mann einen sanften Schubs. »Beeilen Sie sich, Sir! Sir Bartlemy kommt!« Miss Lutens zuckte zusammen, warf einen gehetzten Blick über die Schulter und begann zu zittern, was Lord Norwood zur Tat schreiten ließ. Eilends führte er Miss Lutens auf die Tanzfläche, beugte sich väterlich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas zu. Zitternd lächelte sie zu ihm auf. Nachdenklich sah Catherine den beiden hinterher. Dann wandte sie sich Sir Bartlemy zu, um ihn zu begrüßen. »Oh, Sir Bartlemy, ich weiß, dass Sie eigentlich Miss Lutens erwarten, aber ich fürchte … ich fürchte, Sir Bartlemy, wir sind wirklich schlimm gewesen, Miss Lutens und ich«, begann sie. »Ich wollte so gerne mit Ihnen tanzen, daher bat ich Miss Lutens um diesen Partnerwechsel. Sind Sie mir sehr böse?« Sie lächelte ihn gewinnend an. Der untersetzte ältere Mann rang einen Moment um Fassung, musterte sie dann lüstern von oben bis unten und verbeugte sich mit einem geschmeichelten Lächeln. »Aber gar nicht. Miss Singleton … habe ich Recht? Ihre liebe Tante hat uns ja schon miteinander bekannt gemacht.« Wieder lächelte er. »Ich bin entzückt, mit Ihnen tanzen zu dürfen.« Mit feuchtwarmer Hand ergriff er ihren Arm und versuchte ihr ins Dekollete zu schielen. Catherine biss die Zähne zusammen und ließ sich auf die Tanzfläche führen, wobei sie ihrem Schöpfer dankte, dass Miss Lutens noch keinen Walzer tanzen durfte. Ein Kontertanz mit Sir Bartlemy als Partner war schon schlimm genug. Kein Wunder, dass es Miss Lutens nicht gelungen war, den Mann in die Schranken zu weisen. »Sie sind ja ein ganz schlimmes Mädchen – so mit mir zu spielen … Aber ich vergebe Ihnen.« Er grinste sie an und ließ seine Hand ihren Arm hinaufwandern, wo er verstohlen über die Wölbung ihrer Brust strich. Sie versetzte ihm einen Schlag auf die Hand. »Hände weg, Sir Bartlemy.« Er lachte wiehernd und schob sich noch einen Schritt näher. »Entschuldigen Sie, meine Liebe. Ich bin ein wenig kurzsichtig, wissen Sie?« Wieder versuchte er, ihre Brust zu berühren. Dieses Mal schlug sie fester und nicht ganz so unauffällig zu. Wieder prustete er vor Lachen. »Ein wenig prüde, die kleine Miss, hmm? Aber süß wie Honig, da wette ich was. Ich mag es, wenn junge Mädchen Temperament haben.« Bedeutungsvoll drückte er ihren Arm. In diesem Moment vergaß Miss Singleton, dass sie sich vorgenommen hatte, sich bei Almack’s tadellos zu benehmen. Kein Wunder, dass die arme Miss Lutens verzweifelt war. Dieser Mann hatte dringend eine Lektion verdient! Sie ließ sich von ihm zu

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