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Das Geheimnis der schönen Catherine

Das Geheimnis der schönen Catherine

Titel: Das Geheimnis der schönen Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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von ihren Einkäufen zurück ist. Sagen Sie ihr doch bitte, dass ich nach ihr gesucht habe, und bitten Sie sie, so bald wie möglich zu mir nach oben zu kommen.«
    »Ja, Miss.« Gedankenverloren ging Catherine wieder nach oben. Es sah Maggie gar nicht ähnlich, einfach zu verschwinden, ohne Catherine Bescheid zu geben. Es war nicht so, dass Catherine ihre Kammerzofe gängelte, nein, Maggie konnte jederzeit einmal ausgehen. Aber Maggie verschwand sonst nie, ohne ihr vorher Bescheid zu geben, zumal sie wusste, dass Catherine heute eine Jacke umschneidern musste, die sie am Nachmittag zum Tee tragen wollte. Und Maggie musste noch den Saum im Rücken für sie abstecken. »Entschuldigen Sie, Miss Catherine.« Porton, der Butler, kam auf sie zu. »Miss Singleton lässt Sie bitten, doch in den Salon zu kommen. Die ersten Gäste sind schon da.«
    »Sehr gerne, Porton. Ist es schon so spät?« erkundigte sich Catherine. Die Jacke würde warten müssen. »Ja, Mr. Devenish. Die Damen Singleton sind zu sprechen. Bitte treten Sie ein.« Hugo folgte dem Butler und sah sich die Räumlichkeiten dabei genau an. Kein reich ausgestattetes Heim, aber doch recht ordentlich. Das Haus war wohnlich und elegant möbliert, allerdings etwas überladen. Als Seemann mochte er es nicht, wenn überall Dinge herumstanden, und hier bordete das ganze Haus über vor Nippesfigürchen, handbemalten Porzellantellern, Spitzendeckchen und Stickarbeiten, Blumenarrangements, Vasen, Fläschchen, Schnitzereien, Messinggeschirr und silbernem Zierrat. Der Butler öffnete eine Tür und kündigte den Besucher an: »Mr. Hugo Devenish.« Hugo betrat den Salon und bereute sofort, dass er gekommen war. Zu so früher Stunde – zum Morgenbesuch – hatte er niemanden als die Damen Singleton zu sehen erwartet, doch zu seiner Überraschung waren noch vier weitere Damen anwesend. Nach der Ankündigung des Butlers erstarb das muntere Geplauder. Hugo atmete tief durch und begrüßte die einzelnen Damen höflich. Catherine Singleton erhob sich, um den obligatorischen Knicks vor ihm zu machen. Dann nahm er Platz.
    Stille trat ein. Alle Damen schienen ihn neugierig zu mustern. Als er nichts sagte, fuhr eine der Damen, eine ältere Frau, mit der Erzählung fort, die er durch sein Eintreten unterbrochen hatte. Hugo nutzte die Gelegenheit, Catherine Singleton im häuslichen Rahmen zu mustern.
    Sie betrachtete ihn mit ebenso großem Interesse, stellte er fest. Verstohlen, fast ängstlich beäugte sie ihn. Dann trafen sich ihre Blicke. Sofort wich die Furcht einem fragenden Ausdruck. Ausdruckslos erwiderte er den Blick. Darauf hob sie die Augenbrauen, wandte sich ostentativ der Sprecherin zu und verfolgte deren Bericht mit dem größten Interesse. Hugo musste ein Lächeln unterdrücken. Allmählich lernte er einige ihrer Tricks kennen; sie interessierte sich keineswegs für das, was die Matrone zu erzählen hatte, sondern gab ihm dadurch nur zu verstehen, wie empörend sie es fand, dass er zu glauben vorgab, sie könnte ihn in irgendeiner Weise interessant finden. Er beschloss zu warten, bis die übrigen Gäste sich verabschiedet hatten, denn er wollte mit seinen Neuigkeiten nicht unnötig für Aufregung sorgen. Es dauerte über eine halbe Stunde, bis die letzte Dame gegangen war. Die Neugier über Mr. Devenishs Besuch ließ sie länger verweilen als üblich. Sobald die Tür hinter der letzten ins Schloss gefallen war, neigte Hugo sich vor. »Miss Singleton«, meinte er an Rose gewandt, schloss Catherine aber in seinen Blick ein, »ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie.« Beide Frauen sahen sich überrascht an. »Bitte spannen Sie uns nicht auf die Folter, Mr. Devenish!«
    »Ich … in der vergangenen Nacht bin ich an Ihrem Haus vorbeigekommen.« Er ging nicht darauf ein, dass Miss Catherine spöttisch die Augenbrauen hob. »Und ich wurde Zeuge, wie jemand über den Hinterhof in Ihr Haus einbrechen wollte.«
    »Ich verstehe«, meinte Catherine leichthin. »Sie waren nicht nur ganz zufällig vor unserem Haus unterwegs, sondern gingen auch noch in der Gasse hinter unserem Haus spazieren. Wie merkwürdig. Ist es dort nicht sehr schmutzig? Dürfte ich Sie fragen, warum …«
    »Catherine!«
    wies Rose ihre Nichte zurecht und ermutigte ihn. »Fahren Sie fort, Mr. Devenish.«
    »Um es kurz zu machen«, sagte er würdevoll, »ich habe den Einbrecher überrascht, der als der Chinese bekannt ist. Er wollte gerade durch die Hintertür bei Ihnen einsteigen.« Beide Frauen

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