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Das Geheimnis der schönen Catherine

Das Geheimnis der schönen Catherine

Titel: Das Geheimnis der schönen Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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gaben einen überraschten Laut von sich. »Der Chinese? Aber wie …«
    »Warum haben Sie uns nicht gewarnt? Haben Sie den Nachtwächter gerufen?« Hugo wurde der Kragen ein wenig eng.
    »Äh, nein, ich … Es kam zu einem kurzen Kampf.«
    »Sie haben ihn also dingfest gemacht, Mr. Devenish? Wie mutig Sie sind!« sagte Catherine in bewunderndem Tonfall. »Um ehrlich zu sein – er ist mir entwischt.«
    »Oh!« Enttäuscht lehnte sich Catherine zurück. »Sie haben ihn entkommen lassen«, tadelte sie ihn. »Ja. Es tut mir Leid.« Rose war entsetzt. »Oh, Mr. Devenish! Er hätte Sie umbringen können! Ich glaube, diese ausländischen Verbrecher sind äußerst gefährlich und sehr brutal …«
    »Ganz anders als unsere braven britischen Kriminellen«, unterbrach Catherine sie. »Still, Catherine. Du weißt, was ich damit sagen will.
    Mr. Devenish hätte schwer verletzt werden können!« Catherine beugte sich vor und schien auf einen Schlag ernst zu werden. »Hat er Sie verletzt, Mr. Devenish?« Mr. Devenish hoffte, dass er nicht rot wurde, auch wenn er fühlte, wie ihm die Hitze in die Wangen schoss. Er würde diesen beiden jungfräulichen Damen nicht erklären, wohin genau ihn der Dieb getreten hatte, um ihn außer Gefecht zu setzen. »Nein, machen Sie sich keine Sorgen. Außer ein paar Kratzern und Schrammen ist mir nichts passiert.« Catherine musterte ihn erstaunt. »Ich hätte gedacht, dass ein Mann Ihrer Größe ganz leicht mit einem Chinesen fertig werden würde«, sagte sie. »Sind die Chinesen nicht alle sehr dünn und klein?«
    »Er war sehr schnell«, erwiderte Mr. Devenish steif. »Und woher wissen Sie, dass es wirklich der Chinese war? Haben Sie sein Gesicht gesehen?«
    »Nein, aber seinen Zopf.«
    »Sie haben einen Zopf gesehen?«
    »Er tanzte über seinen Rücken, als er davonrannte.« Nach einer kurzen Pause meinte Catherine schließlich:
    »Nun, ich finde, dass es sehr tapfer von Ihnen war, den Kerl anzugreifen, und ich kann mich meiner Tante nur anschließen und Ihnen für Ihr beherztes Eingreifen danken.«
    »Ja, natürlich sind wir Ihnen sehr dankbar, Mr. Devenish. Aber Catherine, begreifst du denn nicht, was das heißt?« fragte Rose. »Der Dieb will irgendetwas stehlen, was sich in diesem Haus befindet!«
    »Das fürchte ich auch«, meinte Hugo. Schweigen senkte sich herab. »Er wird wiederkommen!« erklärte Rose langsam. »Ach du lieber Himmel! Was sollen wir nur tun?« In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. »Mrs. Groombridge«, sagte der Butler und ließ eine weitere Dame ein. Mrs. Groombridge hatte aufregende Neuigkeiten. Kaum hatte der notwendige Austausch von Begrüßungen und Komplimenten stattgefunden, brach es aus ihr heraus: »Haben Sie auch schon davon gehört? Er hat wieder zugeschlagen! Wer? Na, der Chinese! Gestern Nacht ist er bei Colonel Grantley eingebrochen und hat die berühmten Augen von Indien gestohlen.«
    »Die Augen von Indien?« fragte Catherine neugierig. »Was sind denn die Augen von Indien?«
    »Meine Liebe, dass Sie das nicht wissen … aber natürlich, Sie sind ja noch nicht lange in London … dennoch, die Steine sind berühmt. Die wundervollsten Smaragde – einfach wunderschön! Ich würde mein Augenlicht dafür hergeben, sie zu besitzen – oder vielmehr, ich hätte mein Augenlicht dafür hergegeben.« Sie schauderte. »Es gibt eine Kette, eine Tiara, ein oder zwei Armreifen, Ohrringe und einige Ringe. Der arme Colonel Grantley ist am Boden zerstört. Und Mrs. Grantley ist natürlich untröstlich, die Arme.«
    »Aber woher weiß man denn, dass es der Chinese war?« fragte Catherine verwundert.
    »Meine Liebe, haben Sie nicht davon gehört? Er hat wieder ein Stück Papier mit diesen ausländischen Schriftzeichen zurückgelassen – ein Gekritzel, als wären die Hühner darauf herumgelaufen. Hübsch vielleicht, aber völlig unverständlich.«
    »Nur dann, wenn man kein Chinese ist«, murmelte Catherine. Mrs. Groombridge warf ihr einen scharfen Blick zu, da sie glaubte, Catherine wolle sich über sie lustig machen. »Und weiß jemand, was auf dem Papier steht?« warf Rose ein. Mrs. Groombridge nickte. »Der Text scheint völlig belanglos zu sein.
    Irgendwelche Gedichte. Offenbar stammen die Seiten immer aus demselben Buch.«
    »Ich wusste gar nicht, dass es bei den Chinesen Bücher gibt«, überlegte Catherine laut. »Ich dachte, sie haben Schriftrollen?« Fragend sah sie Mrs. Groombridge an. Die zuckte mit den Schultern. »Nun, damit kenne ich mich nicht

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