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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zeigte mit ausgestrecktem Arm auf das Meer. Ganz fern am Horizont schwamm ein weißer Punkt im Sonnenlicht. »Da sind sie schon! Ich kenne Don Fernando. Er macht jetzt nicht mehr kehrt.«
    »Phil!« Sempa zeigte auf Evelyn. Sie packte ihre Schminktasche zusammen und rollte das Kabel des Knopfhörers zusammen. Ihre Ruhe war unheimlich. »Wenn nichts Sie überzeugen kann, denken Sie an Evelyn! Mich mögen Sie hochgehen lassen. Was Ihnen Ihre Ruhe wert ist, müssen Sie selbst wissen. Aber ich schwöre Ihnen: Mich führt keiner in Ketten ab, ohne daß mir auf dem Fuße Evelyn folgt … Ist das ein überzeugendes Wort?«
    »Sie sind ein solcher Dreckskerl, Sempa, daß man Sie auch wie Mist behandeln sollte! Lassen Sie Evelyn aus dem Spiel!«
    »Das geht ja gar nicht! Sie hat doch kräftig mitgemischt! Wir waren vier, ein Kleeblatt, Phil! Zwei haben Sie abgeknallt, aber zwei leben noch! Ich möchte wissen, wie die Süße dem Kommandanten erklären will, sie sei nur auf der Insel, um Leguane bei der Paarung zu beobachten und ihre Erkenntnisse auf die Menschen zu übertragen. Eine Bemerkung von mir genügt. Ich garantiere Ihnen, daß ich sie nicht zurückhalten werde. Vertrauen Sie nicht darauf, daß es von ihr kein Bild für einen Steckbrief gibt. In ganz Süd- und Mittelamerika weiß man, daß drei Männer und eine Frau das große Ding gedreht haben!« Sempa atmete mit schnellen, schnaufenden Zügen. Sein Gesicht war rot angelaufen, als sammle sich sein ganzes Blut in seinem gewaltigen runden Kopf. »Phil, lassen Sie sich etwas einfallen! Aber vergessen Sie nicht: Was Sie auch tun: Evelyn hängt immer drin! Sie können mich ausliefern – Evelyn kommt mit! Sie können den Inkaschatz übergeben – Ihr größter Schatz, Phil, wandert mit auf das Schiff! Wollen Sie hier denn alles in die Pfanne hauen?! Was Sie auch gegen mich tun werden – immer vernichten Sie sich selbst und Evelyn mit! Ist das klar?«
    »Ja«, sagte Phil.
    Sempa starrte ihn ungläubig an. »Ist das alles, was Sie dazu sagen können?«
    »Die Lage ist tatsächlich beschissen, Ari.«
    »Und Ihnen fällt kein Ausweg ein?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Das soll nun ein intelligenter Mensch sein!« schrie Sempa. »Hat das Lexikon im Kopf, aber wenn's mal im Leben brenzlig wird, pinkelt er in die eigenen Schuhe!«
    »Haben Sie einen Vorschlag auf Lager, Ari? Herumbrüllen kann jeder.«
    »Wenn wir uns einigen könnten, daß Evelyn und ich zufällig auf Ihrer Insel gelandet sind und Sie in Ihrer Einsamkeit etwas aufgeheitert haben …«
    »Das haben Sie wirklich getan, Ari!« sagte Phil sarkastisch. »Was Sie bisher im Zusammenhang mit mir unternommen haben, war eine einzige Pleite für Sie. Bewiesen haben Sie mir nur eins, und da haben Sie auch nicht gelogen: Sie sind kein Profi. Das beruhigt mich. Ihnen liegt nur das Gold am Herzen. – Wir müssen uns etwas anderes ausdenken, Ari. Und zwar schnell!«
    Es war vorauszusehen, daß Sempa sich mit dieser Situation nicht zufrieden gab. Er rannte ein paarmal auf der Terrasse hin und her, schlug die dicken Fäuste gegeneinander und trat mit einem gewaltigen Fußtritt den Deckel einer der zur Höhle geschleppten Kisten auf. Sie war randvoll mit Werkzeugen, Tauen, Stahldrähten gepackt. Obenauf lag ein Fernglas und ein zerlegbares Gewehr.
    »Sieh an!« sagte Phil sarkastisch.
    »Was, sieh an?!« bellte Sempa zurück.
    »Das zerlegbare Gewehr. Sie wollten mich also doch aufs Kreuz legen?! Wer hat denn versichert, er käme ohne Waffen an Land?!«
    »Haben Sie keine Gewehre, he?«
    »Ari, ich sage es jetzt zum letzten Mal: Ich bin der Herr der Insel, und wenn hier einer Waffen trägt, dann nur ich.«
    »Oha!«
    »Und zwar ausschließlich zum Schutz der Insel und zur Nahrungssuche. Nicht zum Töten!«
    »Von mir aus behängen Sie sich mit hundert Knallern!« schrie Sempa. »Ich wollte nur das Fernglas!«
    Er holte es aus der Kiste, setzte es an die Augen, stellte die Schärfe ein und grunzte. »Es stimmt! Es ist ein Kanonenboot! Es hat verdammt schnelle Fahrt drauf.«
    »Der ›Panther‹. Ganz klar.« Phil nahm Sempa das Glas ab, trat vorn an die Kante des Uferfelsens und beobachtete eine Weile stumm das Kriegsschiff. Mit dem starken Fernglas erkannte er deutlich die hohe, schäumende Bugwelle. Der ›Panther‹ hatte tatsächlich ›volle Kraft voraus‹ genommen. Commander Don Fernando schien besorgt um Phil Hassler zu sein.
    »Dann setzen sie ihre Barkasse aus und kommen in die Bucht«, sagte Phil. »Der Zweite

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