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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich dramatisch zu Beginn der vierten Spielstunde.
    Phil Hassler war immer stiller, immer wortkarger geworden, je lauter sich Sempa gebärdete. Als fast sein ganzer Gewinn verspielt war, untersuchte er jede Kugel auf Unebenheiten und Gewicht. Sempa beobachtete ihn mißtrauisch.
    »Zeigen Sie mal Ihre Kugel!« sagte Phil, nachdem er aus dem Haufen der goldenen Bälle den besten, wie ihm schien, ausgewählt hatte.
    »Warum?« schrie Sempa. »Unterstellen Sie mir, daß ich mit einer präparierten Kugel spiele?«
    »Ich will sie mir nur mal ansehen, Ari!«
    »Aber ich behalte sie!«
    »Natürlich.«
    Auch Sempas Kugel war nicht anders als die anderen. Enttäuscht gab Phil die Kugel zurück.
    »Zufrieden?« knurrte Sempa. »Kein eingebauter Magnet?«
    »Reden Sie kein Blech, Ari! Los, es geht weiter!«
    Darauf geschah das, was Sempa nicht mehr begriff. Vierzehnmal hintereinander gewann Phil Hassler seinen Wurf, begleitet von Evelyns hellen Aufschreien. Vierzehnmal lief Sempa brüllend zu dem Inkaschatz und brachte Phil den Preis.
    »Wieviel haben Sie jetzt?« fragte er nach dem vierzehnten Wurf.
    Phil überblickte den neben ihm liegenden Haufen an Gold und Edelsteinen. »Ich schätze: Rohwert so um die zwei Millionen Dollar!«
    »Wir tauschen die Kugeln! Sie bekommen meine!«
    »Wenn es Ihren Blutdruck senken kann – bitte!«
    Sie tauschten die Goldkugeln – und wieder verlor Sempa den nächsten Wurf. Gegen fünf umgefallene Götter setzte Phil acht. Ein goldener Kragen, mit Rubinen und Perlen besetzt, fiel auf Hasslers Gewinn. Sempa lehnte an einer der sieben Palmen, hatte beide Hände vor das Gesicht geschlagen und verharrte eine Weile unbeweglich, als sei er durch einen Zauber versteinert worden. Dann warf er sich plötzlich herum und rannte zu den Wohnhöhlen. Er verschwand in seiner Behausung, kam aber nach wenigen Sekunden wieder und trug, eng an sich gepreßt, sein lebensgroßes, goldenes nacktes Inkamädchen an die ›Kegelbahn‹ und stellte es hinter die flammenden Holzfackeln. Dann küßte er die Statue und zeigte mit dem rechten Arm auf Hassler.
    »Sieh dir das an!« schrie er auf die goldene Figur ein. »Der Kerl gewinnt, gewinnt, gewinnt! Schon 2 Millionen Dollar von deinem Schatz! Du mußt etwas tun! Hörst du?! Lenk ihn ab mit deinen Titten! Verfluch ihn! Ihr habt doch alle irgendeinen Fluch mitbekommen, bevor man euch versteckte! Wünsch den Kerl in die Hölle!« Er starrte Phil aus irr leuchtenden Augen an und streichelte mit beiden Händen den nackten Körper des goldenen Mädchens. »Kein Wort gegen sie!« brüllte er, als Phil etwas sagen wollte. »Wer Yuma beleidigt, trägt sein Gesicht nach hinten!«
    »Wieso Yula?« fragte Phil erstaunt.
    »Sie heißt Yuma!« Sempa küßte die Statue wieder und streichelte ihre spitzen Brüste. »Sie hat's mir gesagt: Ich bin Yuma! – Bestreitet das hier jemand?! Also basta! Das hier ist Yuma! Und sie darf zugucken, bei allem zugucken. Darf dabei sein! Sie gehört zu mir wie Eve zu Ihnen!«
    »Von mir aus.«
    Evelyn, die gerade die Figuren wieder aufgestellt hatte, kam näher. Sie schwankte etwas, sah angegriffen aus und lehnte sich gegen Hassler. »Ich kann nicht mehr«, flüsterte sie. »Phil, das ist zuviel! Ich kann nicht mehr mit ansehen, wie er wahnsinnig wird.«
    »Geh ins Haus«, sagte er und strich über ihr zerwühltes Haar. Das ›Haus‹, das war ihre große Höhle. »Ich muß weitermachen, bis Sempa umfällt.«
    »Das schaffst du nie! Er ist ein Untier!«
    »Er hat Yuma geholt, weil er an irgendeinen Zauber glaubt. Soll ich jetzt kneifen? Es würde ihn rasend machen. Ich muß jetzt bleiben.«
    Sie nickte und schwankte an den Fackeln entlang zurück zur Höhle. Sempa, der sein Goldmädchen noch immer betastete, blickte ihr mit einem breiten Grinsen nach.
    »Sie kapituliert, was?« sagte er fröhlich. »Gegen Yuma kommt sie nicht an! So etwas spüren Frauen sofort. Na, und Sie?« Er trat von der goldenen Inkaprinzessin zurück und steckte die Hände in die Hosentaschen. Dabei wippte er auf den Zehenspitzen. »Nur angucken, Phil! Wenn Sie sie anfassen, knete ich Sie zu Hackfleisch. Sie können Evelyn noch nachlaufen, wenn Sie Angst haben, gegen Yuma zu spielen. Denn sie hilft mir jetzt! Niemand nimmt es Ihnen übel, wenn Yumas Zauber wie ein Blitz in Ihre Hose fährt! Aber wenn Sie bleiben wollen, Phil …«
    »Ich bleibe, Ari!« Hassler ging wieder zum Abwurfplatz und nahm seine Kugel vom Boden. »Trauen Sie mir zu, daß ich kneife?«
    »Sie wollen

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