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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Konzern Kosten für Produktentwicklung, Verwaltung und Tests. Das sind, schlicht gesagt, Ausgaben, die wir wieder hereinbekommen müssen. Aber gemeinsam mit den betroffenen Behörden werden wir ganz sicher eine Lösung finden.«
     
    »Man wird also die Medikamente und den Impfstoff aus eigener Tasche bezahlen können und sie bekommen, ohne dass einer der staatlich zugelassenen Ärzte sie verschrieben hat?«
     
    »So hat das bei uns schon immer funktioniert. Das geschieht natürlich nicht unkontrolliert. Wir haben eigene Privatärzte, die in jedem Einzelfall empfehlen, welche Impfung der Patient haben sollte.«
     
    »Wie viel wird eine Impfung dann kosten?«
     
    »Wir haben an 25000 Kronen pro Injektion gedacht. Der Schutz wird um die 85 Prozent betragen, und nach zwei oder drei Wochen kann man mit einer umfassenden Wirkung rechnen.«
     
    »Das ist eine große Summe. Ich frage mich, ob normale Leute sich das wohl leisten können. Ist das nicht sehr ungerecht?«
     
    »Wir rechnen damit, dass der Staat einspringen und die Sache subventionieren wird. Für den Einzelnen mag es viel Geld sein. Aber wenn jemand das aus eigener Tasche zahlen will, ohne das Steuersystem damit zu belasten, dann kann ich darin keine Ungerechtigkeit erkennen, im Gegenteil. Dann bleibt doch mehr Geld für die Gesundheits-und Pflegeverwaltung übrig, wovon wiederum Medikamente gekauft werden können. Wir haben uns gedacht, mit den antiviralen Mitteln ebenso zu verfahren. Eine fünftägige Kur mit Tamivir von 75 Milligramm morgens und abends wird 10000 Kronen kosten. Dann werden wir sehen müssen, wie viel benötigt wird, und das hängt davon ab, wie lange die Epidemie anhält.«
     
    »10000 Kronen? Wenn ich mich recht erinnere, hat der Preis für eine Kur mit Tamiflu bisher unter einem Tausender gelegen. Warum ist Tamivir so viel teurer?«
     
    »Wir haben, wie gesagt, unsere Entwicklungs-und Produktionskosten, und dies ist der aktuelle Marktpreis. Ich bin froh, dass wir das anbieten können, denn es sah wirklich düster aus. Wenn das Vigoris Health Center das Leben und die Gesundheit von Menschen retten und verhindern kann, dass eine ganze Gesellschaft von der Umwelt isoliert wird, mit den großen wirtschaftlichen und rein privaten Verlusten, die das mit sich brächte, dann sind wir froh, unsere Hilfe anbieten zu können.«
     
     
    In ihrer Freude versuchte Maria sofort Jonatan Eriksson anzurufen. Natürlich war besetzt. Was hatte sie denn erwartet? Dass sie die Erste sein würde, die mit ihm über die Neuigkeit würde reden dürfen? Natürlich hatte er schon im Voraus davon erfahren. Eigentlich war es gut, dass er nicht ranging. Sie hatte ihre Freude mit Jonatan teilen wollen. Ziemlich idiotisch und teenagermäßig, wenn man genauer darüber nachdachte, er hatte ja wohl anderes zu tun. Stattdessen konnte sie mit Schwester Lena sprechen, die bestätigte, dass eine erste Lieferung Tamivir im Sanatorium eingetroffen sei und dass Emil seine Dosis erhalten hätte.
     
    »Maria, Telefon für dich.« Der graulockige Kopf von Hartman tauchte in der Tür auf, und Maria folgte ihm den Flur hinunter. »Yrsa Westberg, weißt du, wer das ist?«
     
    »Nein, keine Ahnung.« Einen Moment lang hatte sie gehofft, dass es Jonatan sein könnte. Warum nur? Vielleicht, weil man von jemandem, der Wohl und Wehe des eigenen Kindes in Händen hält, abhängig ist, und das wiederum eine Hingabe auslöst, die an Verliebtheit grenzt. Doch länger konnte Maria nicht darüber nachdenken.
     
    »Ja, hier Kriminalinspektorin Maria Wern.«
     
    »Ich heiße Yrsa Westberg. Ich war eine Woche lang verreist und habe auf dem Display des Telefons gesehen, dass jemand mit unbekannter Nummer mehrmals angerufen hat, und am Arbeitsplatz meines Mannes hieß es, die Polizei würde ihn suchen, stimmt das?«
     
    »Ja, wir haben versucht, ihn zu sprechen.«
     
    »Er ist nicht zu Hause. Ich bin gestern Abend nach Hause gekommen, und Florian war nicht da. Er hat keinen Zettel geschrieben und nicht angerufen, und ich weiß nicht, wo er steckt. Er war diese Nacht nicht zu Hause, und er ist wirklich nicht der Typ, der sich durch fremde Betten schläft.«
     
    »Was hältst du davon?«, fragte Hartman wenig später, als sie im Auto saßen. »Entlaufene Ehemänner pflegen in der Morgendämmerung, wenn sie im falschen Bett aufwachen, meist zur Besinnung zu kommen, aber das hier ist vielleicht etwas anderes.«
     
    »Glaubst du, dass er ein Verhältnis mit Sandra Hägg hatte? Ich meine,

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