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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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klar war. Er hat sie bei ihm gelassen. Das war kurz bevor mein Vater bei einem Unfall ums Leben kam.
    Ich habe den Nachlass geregelt und wollte diese Rolle seinem Eigentümer zurückbringen. Da ich in Bologna studiert habe, wollte ich gleichzeitig auch ein paar alte Freunde wiedersehen. Dazu gehört auch Signore Darling. In Florenz angekommen, musste ich feststellen, dass auch Professore Mazzetti inzwischen verstorben war. Signore Darling hat mir dann geholfen herauszufinden, wo der Nachlass Mazzettis aufbewahrt wurde. Und deshalb waren wir gestern hier.«
    Robert schaute Elena ernst an und nickte.
    Das hast du ganz wunderbar erzählt. Eine plausiblere Erklärung gibt es wirklich nicht.
    Kommissar Barello hatte konzentriert zugehört.
    »Und was ist das für eine ominöse Rolle? Was steht denn darauf geschrieben?«
    Robert zuckte mit den Schultern.
    »Nichts Besonderes. Ein Gedicht in lateinischer Sprache.«
    Barello zog die Augenbrauen hoch.
    »Ein Gedicht? Kann ich die Rolle mal sehen?«
    Er schaute Montebello an, der in Gedanken versunken auf einem Stuhl saß. Der Kommissar wiederholte den Satz und wurde lauter.
    »Kann ich die Rolle einmal sehen, Signore Montebello?«
    Der Angesprochene sprang auf.
    »Die Rolle? Was für eine Rolle ...? Ach, die! Die muss noch auf meinem Schreibtisch liegen. Einen Augenblick, bitte!«
    Er drehte sich um und verschwand mit einem merkwürdig hüpfenden Gang in seinem Büro.
    Wenige Minuten später war er zurück. Sein Gesicht war kreidebleich.
    »Sie ist weg. Sie hat auf dem Schreibtisch gelegen, das kann ich beschwören. Ich wollte sie heute einsortieren.«
    Der Kommissar schaute fassungslos in die Runde.
    »Der Direktor eines der berühmtesten Museen der Welt wird ermordet. Kurz darauf dringt eine Bande in das Museum ein und verwüstet es. Und das alles, um ein lateinisches Gedicht zu stehlen? Ich fasse es nicht!«
*
    Elena hatte bereits auf der Fahrt nach Hause bei den Frescobaldis angerufen, um eine explosionsartige Gefühlsentladung bei ihrem Eintreffen zu verhindern. Damit sie sich nicht widersprachen, hatten sie sich darauf geeinigt, dieselbe Version zu erzählen, die auch der Kommissar gehört hatte.
    Signora Frescobaldi war erwartungsgemäß reserviert, Angelo dagegen unerwartet entspannt.
    »Meine Güte, wenn ich gewusst hätte, dass du bei Elena warst, wäre ich ja beruhigt gewesen. Ich hatte befürchtet, dass sie allein ist und ihr irgendetwas passiert ist!«
    Er trank einen Schluck Kaffee.
    »Und ihr habt tatsächlich keinen von den Kerlen erkannt?«
    Elena schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber ich würde zumindest zwei an ihren Stimmen wiedererkennen. Die eine habe ich auch schon mal gehört. Ich weiß nur nicht, wann und wo.«
    »Und?«, fragte Paola Frescobaldi spitz. »Geraten Sie jetzt in die Mühlen der Justiz?«
    Robert lachte.
    »Wo denken Sie hin, Signora! Alle unsere Angaben sind wahr und nachprüfbar. Wir haben uns nicht das Geringste zuschulden kommen lassen, weder gesetzlich noch moralisch. Wir sind eher Opfer als Beteiligte.«
    Elena schaute Paola an.
    »Das Einzige, was ich mir vorwerfe, ist, dass ich Sie nicht informiert habe, dass ich mit Robert nach Volterra fahre. Aber da ich dachte, wir sind in zwei, drei Stunden zurück ...«
    Nun lächelte die Signora milde.
    »Natürlich, mein Kind. Sie sind erwachsen und können tun und lassen, was Sie wollen. Sie müssen nur bedenken, dass ich ...«
    Angelo fiel ihr ins Wort.
    »Ach, Mamma, nun lass doch! Die Hauptsache ist, dass beide wohlbehalten wieder da sind. Roberto, ruf Maria an. Ich lade euch alle heute Abend ein. Ich reserviere gleich einen Tisch in der Pergoletta.«
    Robert war überrascht, Angelo so entspannt zu sehen. Er hatte einen mittelschweren Wutausbruch erwartet. Nun strahlte er demonstrative Fröhlichkeit aus. Nur in seinen Augen schien die Freude noch nicht angekommen zu sein.
*
    Durch die große Anteilnahme der Bürger von Volterra standen dem unglücklichen Museumsdirektor Montebello unerwartet viele freiwillige Helfer zur Seite, und die Vernissage zur Ausstellung »Vetulonia. Die Entdeckung der zwölften Etruskerstadt« konnte am geplanten Datum stattfinden.
    Alles, was in der Toskana Rang und Namen hatte, war eingeladen.
    Robert war überrascht, dass auch ihm eine Einladung zugestellt wurde, aber wahrscheinlich hatte der ermordete Umberto Badoglio ihn noch kurz vor seinem Ableben in die Kartei aufgenommen.
    Da Donatella Medici wie zu Erwarten ebenfalls eine erhalten hatte und Maria einen

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