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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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bloß darauf hatte einlassen können, sie mitzunehmen. Fabian hatte ihn ausdrücklich darum gebeten, sich um sie zu kümmern. Jetzt hatte er sie in die Gefahr hineingezogen. Shane schüttelte den Kopf. Das stimmte so eigentlich nicht. Er hatte Serena in Sicherheit bringen wollen, aber sie hatte es ihm ausgeredet. Zugegeben, er hatte es ihr nicht allzu schwergemacht, ihn umzustimmen. Warum, das wusste er selbst nicht genau.
    Shane ging zurück ins Zimmer und stieß beinahe mit Serena zusammen, die eben aus dem Bad kam. Sie war bereits angekleidet und lächelte ihn erfreut an.
    »Da bist du ja. Ich hatte schon befürchtet, du hättest mich hier sitzenlassen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, erwiderte Shane erstaunt.
    »Na ja, ich bin halt nur die kleine Schwester deines Freundes, und ich kann eine ganz schöne Nervensäge sein – das behauptete Fabian jedenfalls immer.«
    »Ich glaube, er wollte dich nur ärgern«, sagte Shane und sah sie forschend an. Etwas lag in ihren Augen, das ihn unwillkürlich anzog. Er räusperte sich. »Hast du gut geschlafen?«
    Das Lächeln verschwand von Serenas Gesicht.
    »Nicht wirklich. Ich habe wieder geträumt.«
    Shane horchte auf.
    »Wovon denn?«
    »Es war genau derselbe Traum wie in der Nacht zuvor am Bear Butte«, sagte sie nachdenklich. »Ich möchte nur zu gerne wissen, was das bedeutet. Erst träume ich jahrelang nichts, an das ich mich erinnern kann, und jetzt habe ich in zwei aufeinanderfolgenden Nächten den gleichen Traum.«
    »War es wirklich genau derselbe Traum?«, hakte Shane nach. »War wirklich alles ganz genau so wie letzte Nacht? Oder gab es kleine Abweichungen?« Er sah Serena gespannt an.
    Sie zögerte. Doch schließlich schüttelte sie den Kopf.
    »Es war derselbe Traum, ich kann mich an keine Abweichungen erinnern.«
    »Okay«, sagte Shane ein wenig enttäuscht. »Vielleicht fällt dir ja noch etwas ein. Aber jetzt lass uns erst mal aufbrechen. Ich habe mächtigen Hunger.«
    Gegen sieben Uhr hatten sie gefrühstückt und ließen Sheridan hinter sich. Sie fuhren auf dem Highway 14A, der sie direkt zum Bighorn National Forest führte.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie du vier Scheiben Speck, sechs Würstchen, drei Spiegeleier, Toast und Bratkartoffeln zum Frühstück verdrücken kannst«, sagte Serena kopfschüttelnd. Sie hatte sich vom bloßen Zuschauen schon satt gefühlt.
    »Man gewöhnt sich mit der Zeit daran«, meinte Shane. »Ich bin oft den ganzen Tag über in der Wildnis unterwegs. Da passt es, wenn ich mir das Mitschleppen von Mittagessen sparen kann. Du hast dafür umso weniger gegessen.« Er grinste. »Ich hoffe, du machst unterwegs nicht schlapp. Es wird ein langer Aufstieg werden.«
    »Keine Angst. So schnell wirst du mich nicht los.«
    »Das habe ich schon gemerkt«, lachte er. »Wo wir gerade von loswerden sprechen: Ist dir aufgefallen, dass sowohl beim Motel als auch am Restaurant ein schwarzer Hummer geparkt war? Diese Art von Wagen scheint uns zu verfolgen.« Shane hatte sich seine eigenen Gedanken darüber gemacht, wollte Serena jedoch nicht ängstigen. Er sah sie abwartend an.
    »Ich sagte es bereits, von denen gibt es hier eindeutig zu viele. Die Amerikaner sollten lernen, auf kleinere Wagen umzusteigen«, erklärte Serena leichthin. Dann rief sie plötzlich aus: »Shane, stopp!«
    »Was ist los?«
    »Sieh dir die riesigen Vögel an«, rief sie aufgeregt und deutete aus dem Fenster. »Die Bäume sind voll von ihnen!«
    Shane hielt den Wagen an, und Serena holte ihre Kamera hervor.
    »Oh Shane«, rief sie entzückt, »ich glaube, es sind Adler!« Sie reichte ihm die Kamera. »Hier, sieh sie dir an.«
    Shane blickte durch die Kamera.
    »Du hast recht, es sind Adler.«
    »Hast du schon mal so viele auf einem Haufen gesehen? Das muss doch etwas zu bedeuten haben.«
    »Ja«, erwiderte Shane und gab ihr die Kamera zurück. »Ich habe schon öfters solche Ansammlungen von Adlern gesehen, und ja, es hat etwas zu bedeuten. Ich schätze, es gibt dort entweder einen Fluss, in dem sich die Fische tummeln – aber dafür ist jetzt im August nicht die richtige Zeit –, oder eine Müllhalde.«
    »Eine Müllhalde?«
    »Adler sind nicht nur Raubvögel, sondern auch Aasfresser«, erklärte Shane. »Zu Zeiten meiner Vorfahren haben sie sich über tote Tiere hergemacht. Heutzutage machen sie sich auch über andere liegengebliebene Dinge her – zum Beispiel Haushaltsmüll.«
    Serena blickte zu den Bäumen hinüber. Aufgrund der hügeligen Landschaft waren nur

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